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Mission Arktis

Titel: Mission Arktis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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zog Matt sich die Kapuze des Parkas über den Kopf, um sein Gesicht zu verstecken. Er starrte an sich herunter.
    Wenn ich schon sterbe, dann wenigstens nicht ohne Hose.
    E r trat näher zur Treppe, sodass er zwischen ihr und den verschmierten Blutlachen stand. Bisher war noch niemand aufgetaucht, um nach der Ursache für die kurze Gewehrsalve zu forschen – aber irgendwann würde es passieren. Bratt hatte Recht. Das Chaos würde nicht ewig anhalten.
    Matt betete nur, dass es für ihre Zwecke reichen würde.
Doch sein Gebet wurde nicht erhört. Auf einmal erklangen Schritte auf der Treppe und näherten sich von oben lautstark dieser Ebene.
Verdammt …!
Matt ging noch ein Stück näher zur Treppe, hielt den Kopf jedoch gesenkt, damit man möglichst wenig von seinem Gesicht sah. Eine Reihe Soldaten erschien, bis an die Zähne bewaffnet, kampfbereit. Sie kläfften ihm irgendetwas auf Russisch zu.
Nur schade, dass er kein Wort davon verstand.
Kurz entschlossen rannte er auf sie zu und tat so, als wäre er in Panik. Seine Waffe hielt er gesenkt, ließ den Finger aber vorsichtshalber am Drücker. Mit dem anderen Arm deutete er nach unten und gestikulierte wild zu den unteren Ebenen. Bei dem ganzen Geschrei und Lärm konnten die Soldaten wahrscheinlich nicht wirklich beurteilen, woher das Gewehrfeuer gekommen war, und er gab sich alle Mühe, ihnen zu vermitteln, dass sie weitersuchen sollten.
Um seine Pantomime zu unterstützen, machte er sogar noch einen Schritt auf die Treppe zu, als wollte er den anderen nach unten folgen.
Doch der Anführer des Trupps bedeutete ihm, seine Stellung zu halten, und winkte seine Leute tatsächlich die Treppe hinunter. Eilig liefen sie weiter in die Tiefen der Station.
Als der letzte Mann auf der Wendeltreppe verschwunden war, trat Matt zurück und stieß einen lauten Seufzer der Erleichterung aus. Natürlich würde diese List nicht lange wirken – aber das würde glücklicherweise auch nicht nötig sein.
Denn schon erschien Bratt an der Tür der Waffenkammer, beide Schultern hoch beladen. »Ganz schön geistesgegenwärtig«, meinte er mit einem Kopfnicken zur Treppe. Anscheinend hatte er die Szene von der Tür aus beobachtet.
Hinter Bratt erschienen jetzt auch Washburn und Greer, beide ähnlich bepackt, zwischen sich eine große Holzkiste.
»Granaten«, meinte Greer grimmig, als er an Matt vorbeiging. »Jetzt können die sich auch auf die eine oder andere Überraschung gefasst machen.«
Gemeinsam floh die Gruppe zurück in den Elektroraum und von dort zu den Generatoren. Aber Craig war nicht mehr da. Bestimmt hatte er sich bereits zu den anderen zurückgezogen.
Mit ein bisschen Schieben und Drücken krochen sie mit ihrem Arsenal und der Kiste Granaten durch die Luke in den Servicegang.
Matt führte sie an, auf dem Rücken die AK-47, die er vorhin mitgenommen hatte, und zwei zusätzliche Gewehre.
Am Ende angekommen, rollte er aus dem Gang und in die Servicekammer. Dort stand er auf und blickte sich um.
Der Raum war leer. Die anderen waren weg.
Als Nächste erschien Washburn. Ärgerlich nahm sie zur Kenntnis, was los war. »Wahrscheinlich haben die Schüsse dem Reporter zu viel Angst eingejagt. Da ist er lieber mit den anderen abgehauen.«
Kopfschüttelnd stand Matt da, während nun auch die anderen in der Kammer eintrafen.
Auch Greer verzog das Gesicht, als er den leeren Raum sah. »Ich hasse das. Wir machen uns die ganze Mühe und bringen alles für die Party mit und alle anderen sind einfach schon weg.«
»Aber wo sind sie hin?«, fragte Matt.
Inzwischen hatte Bratt den Boden abgesucht. »Ich weiß es nicht, aber auf jeden Fall haben sie den Stationsplan mitgenommen. Und das war unsere einzige Karte von diesem verdammten Bau hier.«
       
    15:38 Uhr
    Admiral Petkow folgte dem jungen Leutnant den Gang hinunter. Dabei vermied er gezielt den Anblick der bereiften Tanks mit ihren tiefgefrorenen Insassen. Dennoch fühlte er die Augen der Toten auf sich ruhen, spürte die stummen Vorwürfe dieser unfreiwilligen Versuchspersonen für die Experimente seines Vaters. Aber dies waren nicht die einzigen Gespenster, die einen Anspruch auf die Basis erhoben. Alle hier stationierten Forscher, einschließlich seines Vaters, waren gestorben – lebendig im Eis begraben, genau wie die armen Unglücklichen in ihren Tanks.
    Bei so vielen Geistern war es nur angemessen, dass nun auch der Belij Prischrak , der Weiße Geist der Nordflotte, durch diese Hallen wanderte.
    Leutnant zur See Lausewitsch führte

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