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Mission Arktis

Titel: Mission Arktis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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manipuliert. »Sie haben mit uns gespielt.«
Mit einem entschuldigenden Lächeln erwiderte er: »Was soll ich dazu sagen? Ich bin gut in meinem Job.« Dann verblasste sein Lächeln und er seufzte wieder. »Ich musste das nutzen, was mir zur Verfügung stand. Sie waren für mich die einzige Möglichkeit, unter dem Radar der Russen durchzuschlüpfen. Noch einmal: Es tut mir Leid. Ich habe nicht damit gerechnet, dass es so schwierig werden würde.«
Jenny sah nach vorn, während die Gruppe sich an einem explodierten MolotowCocktail vorbeidrängte. Ihre nächste Frage behielt sie für sich. Nutzte dieser Mann sie immer noch aus?
Craig fuhr fort, doch nun klang es eher, als spräche er mit sich selbst: »Jetzt müssen wir vor allem raus aus dieser Station. Dann kann das DeltaTeam mit voller Kraft einrücken und auch diese Basis sichern. Und alles wäre erledigt.«
Jenny nickte. Erledigt … wenn das nur so einfach wäre. Mit einer Hand berührte sie Banes Fell. Sie brauchte jetzt den Kontakt mit dieser einfachen, unkomplizierten Loyalität an ihrer Seite. Aber das war nicht alles. Zum ersten Mal gestand sie sich ein, dass Bane eine körperliche Verbindung zu Matt darstellte. Ihre Finger gruben sich ins Nackenfell des Hundes und fühlten seine Körperwärme. Craig hatte ihr erzählt, wie Matt und eine Gruppe von NavyMännern versucht hatten, das alte Waffenarsenal der Station zu plündern.
Was danach passiert war, wusste niemand.
Bane lehnte sich gegen ihr Bein. Er schien ihre Angst zu spüren.
»Ich sehe den Luftschacht!«
Die Gruppe beschleunigte das Tempo und folgte dem großen Mann. Jenny führte Bane an den Flammen des explodierten Molotows vorbei. Die Hitze war erstickend und es stank nach verbranntem Kohlenwasserstoff. Am Boden schmolz das Eis und wurde glitschig und heimtückisch, es bildeten sich kleine Kanäle.
Als sie die Stelle passiert hatten, wurde es wieder dunkel. Kowalski ging voraus, die Lampe hoch über den Kopf gestreckt.
Dann öffnete sich vor ihnen an der linken Wand eine Rinne. Das Ende des Luftschachts.
Die Gruppe blieb stehen. Jenny drängte sich nach vorn. Jetzt musste sie die Führung übernehmen. Der Tunnel war zu steil, um ihn nur mit Stiefeln und Händen zu erklimmen. Tom gab ihr einen Eispickel, den sie im Kontrollraum am Sicherheitstor gefunden hatten. Jenny kontrollierte Balance, Gewicht und vor allem Schärfe des Werkzeugs.
Unterdessen hatte Dr. Reynolds sich auf den Boden gesetzt und ihre Steigeisen abgeschnallt. »Eigentlich sollte ich das machen«, meinte sie.
»Mir passen sie auch«, entgegnete Jenny. »Und ich bin schon oft in Alaska geklettert.« Die Argumente aus ihrer gemeinsamen Diskussion wiederholte sie nicht: Die Steigeisen waren zu klein für einen der Männer, und Amandas Taubheit stellte ein Handicap dar, sollte sie im Schacht auf irgendwelche Schwierigkeiten stoßen.
Dr. Reynolds gab ihr die Steigeisen.
Rasch befestigte Jenny sie an ihren Stiefeln. Mit Hilfe der Spikes an Spitze und Sohlen würde sie durch den Schacht nach oben klettern können. Der Eispickel würde sie dabei unterstützen und ihr gleichzeitig als Schutz dienen.
Als sie fertig war, gab Tom ihr zwei von den verbliebenen Molotows. »Ich hab das Seil direkt am Eingang fallen lassen, als wir … als wir angegriffen wurden. Wenn du es an das Gitter oben bindest, müsste es eigentlich bis hier runter reichen.«
Jenny nickte und stopfte die gebastelten Brandbomben in die Taschen ihres Parkas. »Kein Problem. Passt gut auf Bane auf. Die Grendel machen ihn nervös. Lasst ihn bloß nicht weglaufen!«
»Ich sorge dafür, dass er hier bleibt, und steige direkt hinter ihm den Schacht hinauf.«
»Danke, Tom.«
Kowalski beugte ein Knie und verschränkte die Hände, damit Jenny hinaufklettern konnte. Sie erklomm ihn wie eine Leiter, duckte sich dann in den Schacht und zog die Füße hoch, um die Steigeisen ins Eis zu schlagen. Sie gruben sich tief ein, denn die Spitzen waren offensichtlich gut gepflegt.
»Sei vorsichtig«, sagte Kowalski.
Ihr fehlte die Stimme, um noch etwas Beruhigendes für ihn oder für sich selbst zu sagen. So begann sie den Schacht hinaufzusteigen. Dabei hielt sie sich genau an das, was ihr Vater ihr beim Gletscherwandern und klettern beigebracht hatte: Sorg dafür, dass du immer zwei Kontaktpunkte hast.
Beide Füße von den Spikes gesichert, schwang sie den Eispickel nach oben und schlug ihn fest ins Eis. Sobald sie sich oben abgesichert hatte, zog sie ein Bein hoch, stieß die Spikes in die Wand

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