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Mission auf Leben und Tod

Mission auf Leben und Tod

Titel: Mission auf Leben und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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überspülte. Was nicht unbedingt ein Problem gewesen wäre, hätte das Salzwasser nicht einen kleinen Schalter verkrustet, der daraufhin nicht mehr funktionierte und das gesamte Raketensystem lahmlegte.
    Nach eingehender Untersuchung durch die Londoner Admiralität war den Schiffbauern die Schuld dafür zugeschoben worden. Das gesamte Vorderschiff hatte danach neu gebaut werden müssen. Judds Meinung nach lauerten am Horizont auch ohne solche dummen Fehler schon genug Probleme.
    Über Lautsprecher wurde er ausgerufen – Judd Powell in Mr. Remsons Büro. Judd Powell ins Büro bitte.
    Der Schiffbaumeister stieg über die Reling auf das Gerüst und über die Leitern nach unten auf den Boden. Die Bitte des Bosses war nichts Ungewöhnliches. Es passierte jeden Tag mehrere Male. Aber Judd konnte sich eines seltsamen Gefühls nicht erwehren, als er zu Harrys Büro hinaufging.
    Ein Blick auf seinen Arbeitgeber reichte. Harry war ein Bild des Jammers. Er begrüßte ihn noch nicht einmal mit einem »Guten Morgen«, sondern sah nur auf und sagte: »Ich hab gerade eine Nachricht von den Franzosen erhalten, Judd. Sie verweisen auf die unsichere politische Lage und die Möglichkeit, dass Henri Foche gewählt werden könnte. Und sie bestätigen, dass sie sich außerstande sehen, eine weitere Fregatte in Auftrag zu geben, bedanken sich aber dafür, was wir in den vergangenen Jahren für sie getan haben.«
    »Heißt das, dass wir erledigt sind? Definitiv?«
    »Fast. Man kann kaum eine Werft am Leben erhalten, wenn man verdammt noch mal keine Schiffe hat, die man bauen könnte. Ich zahle im Jahr fast 50 Millionen Dollar an Löhnen. Wenn nicht ein Wunder geschieht, werde ich noch diese Woche die Ersten entlassen müssen.«
    »Wie viele?«
    »An die hundert. Stahlarbeiter als Erste.«
    »Mein Gott. Ich weiß nicht, was ich ihnen erzählen soll. Wenn die Werft schließt, werden viele von ihnen nie wieder Arbeit finden.«
    »Das musst du mir nicht sagen, Judd. In gewisser Weise bin ich selber schuld. Ich hätte es schon vor einem halben Jahr wissen müssen.« Verbitterung legte sich auf seine Miene. »Die Franzosen haben mich die ganze Zeit hingehalten. Mir hätte es schon viel früher klar sein müssen.«
    »Es liegt an diesem Foche, oder?«, sagte Judd. »Ich hab einiges über ihn gelesen. Vive la France und solcher Blödsinn.«
    »Ja. Frankreich wird keine Rüstungsaufträge mehr ins Ausland vergeben. Alles wird im Land selbst gefertigt. Das ist das Problem. Sie sind verdammt gut – du weißt schon, der Kampfjet Mirage, der Abfangjäger Rafale, die Super Étendard, die Exocet-Raketen, die Atom-U-Boote der Triomphant-Klasse, die Super-Puma-Hubschrauber. Die wissen, was sie machen. Und sie haben jetzt schon die meisten Lafayette-Fregatten gebaut.«
    Beide schwiegen eine Weile. Dann sagte Judd Powell: »Was dagegen, wenn du es ihnen selbst sagst?«
    »Gib mir noch ein bisschen Zeit, Judd. Mir geht es schon schlecht genug. Reicht das nicht? Ich mache verdammt noch mal alles, damit sich das ändert.«
    Judd nickte. »Dass dieser Foche die Wahl verliert, ist ziemlich unwahrscheinlich, oder?«
    »Ja. Wir können nur hoffen, dass der Dreckskerl tot umfällt.«
    »Gibt es irgendwo einen Lichtblick, Mr. Remson? Irgendwas, was ich den Jungs sagen kann, damit wir uns wenigstens noch ein bisschen Hoffnung machen können?«
    »Vielleicht, Judd. Aber das ist sehr unwahrscheinlich. Sag ihnen, ich tu alles, was ich kann.« Harry Remson wurde bewusst, dass er schon viel zu viel gesagt hatte.

    Der dunkelblaue Bentley kam die Einfahrt hinaufgeschossen. Anne und Tommy waren ins Krankenhaus gefahren, wo Dr. Ryan dem Jungen etwas geben wollte, um seine wiederkehrenden Übelkeitsanfälle zu mildern. Harry sprang aus dem Auto, in der Hand einen kleinen, weißen Pappkarton. Mit einem Satz nahm er die Stufen zur Veranda und rief nach Mack, der die Treppe herabkam, sauber rasiert und zackig, als würde er vor einen vorgesetzten Offizier treten.
    »Also Mack, hier ist das Handy, sofort einsatzbereit. Es hat einen speziellen Chip, der sorgt dafür, dass es von niemandem geortet werden kann.«
    »Mein Gott, Harry, wo hast du das bloß her?«
    »Von der NASA, wenn du’s genau wissen willst.«
    »Du hast ihnen doch nicht gesagt, wofür du das Ding brauchst?«
    »Vielleicht sehe ich verrückt aus, aber ich bin kein Idiot«, erwiderte der Werftbesitzer. »Also, ruf an und biete ihnen eine Million für den Vertrag.«
    »Sage ich ihnen, auf wen wir es abgesehen

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