Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe

Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe

Titel: Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
Vom Netzwerk:
wieder hinauf und schlug erneut gegen das Fenster – und es bewegte sich! Auch die Spitze der Glocke stieß jetzt gegen das Oberlicht, es drängte sie nach draußen, höher, schneller! Millimeter um Millimeter löste sich die Glasscheibe von dem Gebäude.
    Modo schwamm zurück unter die Glocke. »Colette?« Sie antwortete nicht. Seine Augen gewöhnten sich nur langsam an die Dunkelheit. »Colette?«
    Ein bellendes Husten. »Ich will dann doch lieber zurück an die Oberfläche«, sagte Griff und versetzte Modo einem gezielten Schlag auf den Nasenrücken.
    Modo taumelte in die Tiefe. Und da sah er Colette, Augen und Mund weit aufgerissen: Sie hatte sich weiter unten in den Seilen verstrickt. Mit kräftigen Beinschlägen schwamm er zu ihr, zerrte sie aus den Stricken und zog sie mit sich nach oben unter die Glocke. Atemlos tauchten sie auf und schlugen spritzend und schreiend mit den Fäusten um sich. Aber sie trafen sich nur gegenseitig zweimal, Griff erwischten sie nicht.
    Plötzlich war ein heftiges Krachen zu hören. Der Weg war endgültig frei und die Glocke stieg auf. »Schnell!«, brüllte Modo. »Halt dich an den Griffen fest!« Colette reagierte sofort. Mit einem Schlag spürte Modo den plötzlichen Druck auf seiner Brust und den Beinen. Er löste mehrere Seile mit Gewichten von den Haken, um Ballast abzulassen. Die aufsteigende Glocke, aus der unten ihre Beine und die verbleibenden Seile hingen, musste wie eine riesige Qualle aussehen, dachte Modo.
    Plötzlich packte etwas seine Hand und glitt wieder ab, dann klammerte es sich an sein Hemd. Dicht bei ihm brach gurgelnd Griffs Stimme hervor. »Ich kann mich nicht halten. Die Seile haben sich um meine Beine gewickelt! Die Gewichte ziehen mich hinunter! Modo, Hilfe, i–«
    Modo zögerte. Ihm helfen? Er dachte an Tharpa, an all die Trainingsstunden, den Unterricht in strategischem Denken. Sofern du deinen Feind nicht völlig unter Kontrolle hast, lass ihn nicht los. Ein toter Feind kann nicht zurückschlagen. Das hier war ein Schlachtfeld und Griff würde nicht eine Sekunde zögern, ihn und Colette zu töten.
    »Ist Griff noch da?«, fragte Colette.
    »Ja, aber er ertrinkt. Die Gewichte ziehen ihn nach unten.«
    »Gut so!«
    Eine Hand umklammerte Modos Gürtel. Er wollte Griff mit den Füßen wegstoßen, aber er tat es nicht. Von Angesicht zu Angesicht, im direkten Kampf, könnte er wahrscheinlich einen Gegner töten. Aber nicht so! Was würde Mrs Finchley von ihm denken? Er konnte niemanden – auch keinen Feind – einfach sterben lassen. Obwohl er fast von dem Haltegriff abglitt, langte Modo mit der anderen Hand hinunter zu Griff, doch da war nur Wasser. Er griff zu den Armen hinunter, die sich jetzt um seine Beine geschlungen hatten. Flüchtig spürte er Finger, eine Hand in seiner, dann entglitt sie ihm. Er holte tief Luft und steckte seinen Kopf unter Wasser. Die letzten Lichter von Neu-Barcelona lagen jetzt schon weit unter ihnen.
    Flüchtig machte er eine merkwürdige Form aus, die sich in ein Gewirr an Seilen verfangen hatte. Sie schwebte vielleicht neun Meter unter der Glocke im Wasser und sank immer tiefer. Sie war gelb und Blasen stiegen von ihr auf. Noch kurz sah er, wie die Form sich hin und her wand, dann hörte sie auf, sich zu bewegen.
    Und die Glocke schoss aufwärts.

52
An der Oberfläche
     
    D ie Taucherglocke brach mit derartiger Geschwindigkeit aus dem Wasser, dass sie sich überschlug. Modo und Colette wurden in die Luft geschleudert. Kurz erhaschte Modo einen Blick auf den Mond, dann fiel er zurück ins Wasser. Er kämpfte, um den Kopf hochzurecken und zu atmen. Er musste einige Augenblicke heftig blinzeln, bis er in der Lage war, auf die umgedrehte Taucherglocke zuzuschwimmen. Als er sich an ihrem Rand festklammerte, stellte er erleichtert fest, dass Colette bereits dasselbe tat.
    Sie halfen einander, sich in die Glocke zu hieven, und lehnten sich dann, schwer atmend, zurück. Der Mond blickte auf sie herab. Sie fröstelten und eine Weile sagten sie nichts. Modo war einfach nur froh, dass sich sein Körper an der frischen Luft erholen konnte. Froh, an der Oberfläche zu sein! Er konnte gar nicht zählen, an wie vielen Stellen er Schmerzen hatte. Er litt an Krämpfen, besonders seine Magenmuskeln machten ihm zu schaffen. War das diese Taucherkrankheit? Modo zog das klatschnasse Halstuch über den Mund, ließ aber die Nase frei. Von Colette erahnte er nur die Augen sowie die Konturen von Nase und Wangen.
    »Ist Griff tot?«, fragte

Weitere Kostenlose Bücher