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Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe

Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe

Titel: Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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habe das Meer hereingelassen. Ich bin unsichtbar, ich kann nicht ertrinken. Das Meer sieht mich nicht! Aber ihr beiden werdet ertrinken! Und ich habe das Vergnügen, dabei zuzusehen, wie ihr nach Luft schnappt, euch krümmt und erstickt! Hi-hii!«
    »Du ertrinkst genauso wie wir.«
    »Tu ich nicht! Tu ich nicht!« Seine Stimme entfernte sich. Falls er noch blutete, dann im Wasser und so konnten sie ihn nicht verfolgen.
    »Vergiss ihn«, sagte Colette. »Es muss noch einen anderen Fluchtweg geben.«
    Sie platschten in fieberhafter Eile durch das knietiefe Wasser in der großen Halle. Die Küche war ein See, auf dem Stühle und Algenbrotlaibe tanzten. Modo hastete Colette voraus durch einen weiteren Gang und dann die breite, in den Fels gehauene Treppe hinauf, die zu Icarias Nationalmuseum führte.
    Er warf noch einmal einen Blick zurück. Der Gang unter ihnen hatte sich in einen sprudelnden Bach verwandelt. Er hörte nichts als das Klirren von zerbrechendem Glas und das Ächzen der Metallträger. Sein Herz klopfte angsterfüllt. Doch für einen Moment empfand er auch Trauer. Neu-Barcelona war eine so herrliche Stadt gewesen. Die Icarier hatten so hart an ihrem Bau gearbeitet. Und jetzt holte der Ozean sie sich zurück.
    Modo und Colette stolperten in den großen, ovalen Saal. Monturiol hatte gesagt, dies sei der höchste Punkt von Neu-Barcelona, entsann sich Modo.
    Über ihnen hing ein Ruderboot von der Decke, neben ihnen befanden sich das Modell einer Triere und eine Miniaturnachbildung der Adelaida . Modo ging darauf zu und öffnete die Luke. »Also, das ist kein funktionsfähiges Modell. Mal abgesehen davon, dass wir nicht einmal unsere Köpfe hineinstecken könnten.«
    Colette deutete mit dem Finger zum anderen Ende des weitläufigen Saals. Dort hing die Taucherglocke von der Decke.
    »Glaubst du, die kann man tatsächlich benutzen?«, fragte Modo, während sie darauf zueilten. Das Holz war dick, mit Gummi verstärkt und abgedichtet. Von der unteren Kante hingen ringsherum lange Seile bis zum Boden herab, an denen jeweils ein fünf Kilo schweres Gewicht befestigt war.
    »Monturiol hat uns gesagt, dass die Glocke funktionstüchtig ist«, erinnerte ihn Colette. »Aber sie wurde bestimmt nicht für solche Tiefen konstruiert.«
    Die Lampen im Saal flackerten. Modo blickte die Stufen hinunter und in den Gang der ins Zentrum von Neu-Barcelona führte. Mittlerweile stand das Wasser fast bis zur Decke und flutete schäumend ins Museum. Manche Ausstellungsstücke schwammen bereits darin herum. Eine Flotte von Spielzeugbooten trieb vorüber. »Uns bleibt nicht viel Zeit. Wir haben nur die Wahl: Taucherglocke oder Tod.«
    »Aber wie bekommen wir sie hier raus?«
    Modo blickte zu dem großen Bullauge hinauf, das in der Mitte der ovalen Decke eingelassen war. »Dort durch!«
    »Aber das Glas ist zu dick, um es einzuschlagen.«
    »Das wird nicht nötig sein. Wenn das Wasser erst bis zur Decke steigt, dann gleichen sich Innen- und Außendruck einander an. Jetzt sorgt noch der Wasserdruck von draußen dafür, dass die Scheibe festsitzt. Ich wette, dass ich sie später aufstoßen kann.«
    »Wir verwetten unser Leben darauf?«
    »Uns bleibt nichts anderes übrig.« Das Wasser stand ihnen nun bis zur Hüfte und Modo spürte, wie die Strömung ihm die Beine wegriss. Die Taucherglocke stand schon nicht mehr auf dem Boden, doch die Gewichte hielten die Unterkante unter Wasser, sodass in der Glocke eine Sauerstoffblase gefangen war. Sie tauchten unter dem Rand durch und fanden sich im Dunkeln wieder. Unter der Glocke hätte es sogar für mehr als zwei Personen Platz gegeben – ihr Durchmesser betrug knapp zwei Meter. Schon gelang es Modo nicht mehr, mit den Füßen den Boden zu berühren, und er musste Wasser treten, um unter der aufsteigenden Glocke zu bleiben. Er tastete die Innenwand über ihm ab und stieß auf mehrere Griffe. »Halt dich an einem der Griffe fest!«, rief er.
    »Ja! Geschafft!«, rief Colette. »Wie viel Sauerstoff haben wir hier?«
    Bevor er noch eine Vermutung äußern konnte, stieß die Glocke knackend gegen die Decke.
    »Ich sehe mal, was ich tun kann.« Modo tauchte unter dem Glockenrand hindurch nach draußen. Verblüfft registrierte er, dass noch immer einige Lampen in Neu-Barcelona brannten.
    Das Museum war jetzt voll Wasser und die Glocke befand sich direkt unter dem großen Oberlicht. Modo rammte seine Faust gegen die Kante der Scheibe. Durch den Stoß wurde er nach unten gedrückt. Schnell schwamm er

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