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Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe

Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe

Titel: Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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Vielleicht geschieht das nur, wenn Sie schlafen.«
    »Sie könnten in meinem Aquaanzug die Nacht verbringen, um das zu überprüfen, Mr Warkin«, schlug Colette in ihrem gewohnt ironischen Tonfall vor. »Darin schläft es sich doch sicher sehr bequem.«
    »Danke, ich verzichte«, erwiderte Modo und wandte sich erneut an Monturiol: »Wie lange haben Sie an den Plänen für Neu-Barcelona gearbeitet?«
    »Sieben Jahre. Cerdà und ich haben die Leben spendenden Systeme auf der Filomena entwickelt, einem Prototyp der Ictíneo. Ich war vor allem auf der Suche nach einer Möglichkeit, hydrothermale Energie zu gewinnen. Sämtliche Bauten hier wurden auf einem Plateau errichtet. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind wir noch nicht in der Lage, in die tiefen Täler jenseits davon vorzudringen.« Sie deutete auf die weißen Felstürme über ihnen, die durch das Kuppelfenster deutlich zu sehen waren. »Diese natürlichen Felsschlote sind hydrothermale Austrittsstellen und einige sind so hoch wie die größten Wolkenkratzer New Yorks. Sie setzen Wasser mit einer Temperatur von zweihundert Grad Celsius frei, das wir nutzen, um unsere Wohnkapseln zu beheizen. Und um ein heißes Bad zu nehmen, muss man nur den Hahn aufdrehen.«
    »Das ist der Höhepunkt der Zivilisation«, seufzte Colette neidisch. »Das Duschwasser auf der Ictíneo ist eiskalt.«
    »Das hält die Genossen wach! Hier unten schwimmt unsere Nahrung direkt an uns vorbei und wir müssen sie einfach nur mit Netzen einfangen, ohne dafür unser behagliches Heim zu verlassen.« Monturiol hielt wieder inne und fuhr dann fort: »Wenn wir Menschen uns zusammenschließen, ist alles möglich, meine Freunde. Das ist nur die erste von vielen künftigen Städten.«
    »Aber wie erzeugen Sie Sauerstoff?«, wollte Modo wissen.
    »Wir nutzen dasselbe Verfahren wie für die Tanks, mit denen Sie hierhergelangt sind. Allerdings in einem sehr viel größeren Maßstab.«
    »Und wie viele Menschen leben hier?«, erkundigte sich Colette.
    »Heute reichen unsere Kapazitäten leicht für fünfhundert Personen. Und wir hätten keine Schwierigkeiten, neue Bürger zu finden, da wir die Ausgestoßenen und Unterdrückten mit offenen Armen aufnehmen.«
    Die Kapitänin führte die beiden in einen weiteren Raum, in dem es nach Brot duftete. Ein Mann und eine Frau in weißen Gewändern mit gelben und roten Streifen kneteten nach Kräften Teig. Die Frau bot Modo und Colette etwas von den fertigen Backwaren an. Modo nahm ein Stück, bestrich es mit der dunklen, klumpigen Paste, die ihm ebenfalls gereicht wurde, und verschlang es.
    »Ach, das Brot war genau das, was ich jetzt gebraucht habe!«, rief er aus. Er hatte jeden Bissen genossen.
    »Oh, das ist nicht direkt Brot, Mr Warkin. Es wird aus gemahlenen Korallen und den Eikapseln von Haien gemacht. Ach ja, und gemahlener Walknochen wird ebenfalls untergemischt. Der Aufstrich ist schwarzer Kaviar vom Seehasen.«
    »Kaviar? Ist der nicht ziemlich teuer?«, fragte Colette.
    »Hier unten kostet er nichts. Es bereitet mir einen besonderen Genuss, etwas zu essen, für das die Reichen schwindelerregende Preise zahlen.«
    Modo konnte kaum glauben, dass etwas so Seltsames derart gut schmeckte. Gierig griff er nach einem weiteren Stück, das man ihm anbot.
    Nachdem Modo aufgegessen hatte, geleitete Monturiol sie durch einen Gang mit gewölbter Decke und dann eine breite, in den Fels gehauene Treppe hinauf. In jede Stufe waren schöne Fossiliennachbildungen gemeißelt worden. Monturiol führte sie in einen weitläufigen Saal. Modo schaute sich um und erkannte, dass sie sich in einer großen Kuppel befanden. »Willkommen im Nationalmuseum von Icaria!«, verkündete die Kapitänin und in ihrer Stimme schwang Stolz. Von der Decke hingen Schiffsmodelle und auf einem Podest stand das Holzmodell eines Unterseeboots. »So sah die Adelaida aus, das erste Unterseeboot meines Vaters«, erläuterte Monturiol. »Lediglich vier Personen fanden darin Platz und man musste kräftig in die Pedale treten, um nur den Hafen zu verlassen.« Sie lachte. »Oh, wie viele Stunden habe ich mich darin abgestrampelt! Wir fuhren damit zum Picknicken am Fuße des Riffs, um der Stadt und der ganzen Politik zu entfliehen. Mein Vater verabscheute diese verknöcherten, griesgrämigen Bürokraten!« Traurigkeit machte sich auf ihrem Gesicht breit. »Das Schiff war nach meiner älteren Schwester benannt, die an Schwindsucht gestorben ist. Das ist lange her.«
    Modo suchte nach passenden tröstlichen

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