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Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe

Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe

Titel: Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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Colette hatte ein grimmiges Lächeln aufgesetzt.
    »Um Ihre Frage zu beantworten«, fuhr Monturiol fort, während sie schwerfällig in die Schleusenkammer stapften, »für die Kommunikation zwischen Stadt und Ictíneo nutzen wir Wasserschall. Sie können sich das wie ein Unterwasser-Sprachrohr vorstellen.«
    »Aber wie gelangt Cerdà dann zur Ictíneo? «, bohrte Modo weiter.
    »Ach, Sie stellen zu viele Fragen, Mr Warkin! Ich würde vorschlagen, Sie setzen jetzt Ihren Helm auf.« Monturiol stand vor einer Reihe von Hebeln, die sie nacheinander nach oben umlegte, und stülpte sich dann ihren Helm über den Kopf. Modo folgte dem Beispiel und hoffte, dass er die Klammern richtig verankert hatte.
    Wenig später marschierten sie bereits über das Plateau in Richtung Schiff. Verspielte Delfine umkreisten sie und Modo gab sich staunend den Eindrücken hin. Wenn man der Kapitänin glauben durfte, war Icaria eine Welt, in der man ihn so akzeptieren würde, wie er tatsächlich war. Wo er sich nicht mehr ständig ein anderes Gesicht, eine andere Gestalt geben müsste. Keine Kämpfe mehr. Keine Einsätze mehr. Eine friedliche Welt.
    Wenn nur Octavia hier wäre! Bei dem Gedanken an sie durchzuckten ihn Schuldgefühle, denn in den letzten Tagen hatte ihn Colette mehr beschäftigt. Konnte er Octavia so schnell vergessen? Konnte er die übrige Welt so einfach hinter sich lassen? Falls er wirklich hier in der Tiefe des Ozeans bleiben müsste, so gab es da noch Colette: Sie war so schön und faszinierend, dass man vielleicht sogar ein ganzes Leben mit ihr verbringen könnte.
    Aber was war mit Mr Socrates? Und Tharpa? Was wäre das Leben ohne sie? Und was würde wohl Mr Socrates von Neu-Barcelona halten? Modo verspürte das dringende Bedürfnis, ihm davon zu berichten. Er malte sich aus, wie Mr Socrates ihn lobte: »Gute Arbeit, Modo.«
    Plötzlich musste er keuchen, seine Kehle fühlte sich ein wenig zugeschnürt an. Als er hustete, spürte er ein Kribbeln im Nacken. Oh nein! Die Rückverwandlung setzte ein. Er versuchte, den Prozess zu verlangsamen. Die Knochen verschoben sich und sein Körper schien den Anzug sprengen zu wollen. Sein Atem ging jetzt so schnell, dass er befürchtete, in Ohnmacht zu fallen.
    Endlich tauchte die Ictíneo vor ihnen auf. Modo stapfte, so schnell er konnte, auf das Schiff zu. Hektisch bahnte er sich einen Weg durch den Seetang. Die beiden anderen begriffen, dass etwas nicht stimmte, eilten ihm hinterher und stiegen direkt nach ihm in die Schleusenkammer. Wenig später war das Wasser aus der Kammer abgelaufen und die Tür öffnete sich. Modo warf sich auf den Boden und rang um Luft.

22
Die Heuer nicht wert
     
    O ctavia schlug die Augen auf und ihr Entschluss stand fest. Sie hatte genug Tränen vergossen. Ob Modo nun tot oder lebendig war, sie hatte einen Auftrag zu erfüllen. Sie kleidete sich rasch an, nahm sich aber die Zeit, ihr Haar sorgfältig zu kämmen und unter einer Haube hochzustecken. Sie schlüpfte in ihre wärmste Jacke, zog Handschuhe an und kramte aus ihrem Koffer das restliche Geld hervor. Damit, plus der Summe, die Mr Socrates ihr gerade angewiesen hatte, würde sie einen Weg finden, die Suche nach Modo einzuleiten, und wenn sie ein Schiff kaufen und allein damit in See stechen müsste!
    Während der Nacht war sie mehrmals aufgewacht und hatte gegrübelt, wo sie bloß einen Kapitän finden sollte, bis sie endlich eine Idee hatte und tief und fest schlafen konnte.
    Statt den Weg zum Hafen einzuschlagen, wandte Octavia sich in die andere Richtung. Sie marschierte ins Stadtzentrum. In dem Viertel hinter dem grün gedeckten Dom fand sie bald das Haus, nach dem sie gesucht hatte. Den Schriftzug auf dem hölzernen Schild konnte sie zwar nicht lesen, weil er in Isländisch war, aber daneben waren ein Widderkopf und ein Becher ins Holz geschnitzt und das bedeutete in allen Sprachen dasselbe: eine Kneipe.
    Sie holte tief Luft und stieß die Tür auf. Im Kamin brannte ein Feuer aus Torfmoos und nach Moder stinkender Rauch hing in der Luft. Zwei Gäste hockten zusammengesackt an einem der Tische. Octavia steuerte auf den Wirt zu, der einen Becher Kaffee in der Hand hielt. »Ich bin auf der Suche nach einem Kapitän, der den nötigen Mut besitzt, mich zum Kreis von Niflhel zu bringen.«
    Der Mann lachte, verstummte aber, als Octavia ihm eine amerikanische Fünfdollarnote reichte. Er deutete in eine dunkle Ecke des Raums, wo ein Mann saß.
    Na ja, zumindest hält er sich aufrecht, sagte sich

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