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Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe

Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe

Titel: Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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nicht kommen sehen. Also, sie wird mich nicht kommen sehen. Hi-hii!« Griff gluckste und brach erneut in schrilles Gekicher aus. Modo konnte es immer noch nicht glauben, dass dieser Mann – dieser unsichtbare Mann – direkt vor ihm sitzen sollte. »Ich mache nur Witze! Ich glaube nicht, dass es so weit kommen wird. Und außerdem, wie steuert man diesen verdammten Kahn überhaupt? Nein, wir tun besser daran, die Kapitänin zu zwingen, das Metallungetüm vor Liverpool auf Grund zu setzen.«
    »Ich glaube kaum, dass sie sich mit Gewalt zwingen lässt«, gab Modo zu bedenken.
    »Jeder tut das, Modo. Man muss nur genügend Gewalt ausüben.« Ein schnappendes, zirpendes Geräusch entfuhr Griff. Es schien tief aus seiner Kehle zu kommen. Modo beschlich der Verdacht, dass Griff schon viel zu lange allein war, denn er hatte mehrere merkwürdige Ticks. »Wie auch immer. Wir finden einen Weg, um diesen Kahn zu verlassen. Dann kann die Ewige Allianz in Aktion treten, um das Schiff zu kapern und die Stadt einzunehmen.«
    »Kapern?«, wiederholte Modo und fragte sich, ob Mr Socrates und seine Verbündeten tatsächlich versuchen würden, sich das Unterseeschiff anzueignen. Der Gedanke, es Kapitänin Monturiol zu stehlen, verursachte ihm Übelkeit. Doch war es nicht besser, wenn ein solches Schiff in Britanniens Diensten stand?
    »Selbstverständlich wollen sie das Schiff. Oder zumindest die Pläne, damit wir selbst eines bauen können. Es ist eine unglaublich geniale Konstruktion.«
    »Was hast du über die Ictíneo in Erfahrung gebracht?«
    »Ich habe mich in den Ausguck im Bug geschlichen. Dort gibt es ringsum Bullaugen zur Überwachung und vorne am Bug ist ein gewaltiger Rammsporn angebracht, um den Kriegsschiffen den Bauch zu kitzeln. Ha, der war gut, was? Den Bauch zu kitzeln. Hi-hii!« Das Laken bewegte sich, als Griff lachte. »Außerdem ist das Schiff mit ausfahrbaren Bronzegreifern ausgestattet, die als Schneide- und Zangenwerkzeug dienen! Mir ist es nicht gelungen, in den Maschinenraum im Achterschiff zu gelangen. Der ist mit einem ausgeklügelten Schloss gesichert. Ich kann also nur vermuten, was die Kapitänin dort verbirgt.« Ein verschleimter Huster ertönte. »Also, so viel dazu. Wir warten auf den richtigen Zeitpunkt, um zuzuschlagen. Ich gebe dir Bescheid, wenn es so weit ist. Wir sollten das mit Handschlag besiegeln.« Das Laken bewegte sich. »Ich strecke meine Hand aus, Modo.«
    »Oh, Verzeihung.« Modo streckte seine Rechte aus und eine kleine, kalte Hand drückte sie.
    »Lang lebe die Ewige Allianz! Ich übernehme die Rolle der Augen und Ohren, Modo. Und du« – das Laken fiel zu Boden – »die des hässlichen Muskelpakets. Cheerio! « Die Kabinentür öffnete und schloss sich.
    »Griff?«, fragte Modo leise und blickte sich um. Er war sich ziemlich sicher, dass sein Besucher gegangen war, aber wie konnte er Gewissheit haben? »Griff?« Modo streckte seine Arme ganz weit aus und berührte die beiden Kabinenwände, dann durchschritt er den Raum mit ausgestreckten Armen der Länge nach. Griff war verschwunden.
    Modos Gedanken wirbelten durcheinander. Hatte er tatsächlich mit einem unsichtbaren Mann geredet? Aber Griff war schon auf der Hugo gewesen, hatte ihn und Octavia auf den Straßen von New York beschattet, hatte vertrauliche Gespräche belauscht. Er hatte ihn und Octavia die ganze Zeit ausspioniert und in ihren Leben herumgeschnüffelt. Er wusste so viel über sie. Und er hat mein Gesicht gesehen! Modo berührte die unebenen Konturen seiner Wangen, die pockennarbige Haut, die eingesunkene Nase. Griffs Worte schmerzten ihn immer noch. Er bemühte sich, Abstand von seinen Gefühlen zu gewinnen. Er durfte sich von so etwas nicht aus der Fassung bringen lassen. Ja, er war hässlich. Daran war nicht zu rütteln. Fest stand aber auch, dass Mr Socrates ihn ermahnt hatte, sein wirkliches Gesicht nie irgendjemandem zu zeigen, damit man ihn nicht identifizieren konnte. Doch in diesem Fall hatte er es nicht beeinflussen können! Es war unmöglich, sich vor einem unsichtbaren Mann zu verstecken.
    Dann dachte er daran, dass schon viele sein Gesicht gesehen hatten. Mr Socrates hatte ihn aus einem reisenden Kuriositätenkabinett gerettet. Modo selbst konnte sich nicht daran erinnern, weil er damals erst ein Jahr alt gewesen war. Vermutlich hatten Hunderte von Menschen dafür bezahlt, um seine hässliche Gestalt anzuschauen. Die Vorstellung ließ ihn vor Zorn erbeben.
    Er hatte noch immer Hunger. Auf dem Teller

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