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Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe

Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe

Titel: Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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»Dieses odo. Das könnte ›Modo‹ heißen.«
    »Ja, vielleicht hast du recht.« Tharpa legte das Telegramm zurück auf den Tisch und beide betrachteten es. Wenn es gestern um sechs Uhr abends eingegangen war, dann war Modo zu diesem Zeitpunkt bereits acht oder neun Stunden im Wasser. Wie war es ihm gelungen, die Nachricht abzuschicken? Vielleicht hatte er sich doch in Sicherheit gebracht?
    Mr Socrates rügte sich dafür, nicht rationaler mit der Angelegenheit umzugehen. Ließ er etwa zu, dass sein Denkvermögen von der Hoffnung, Modo habe überlebt, beeinträchtigt wurde? Aber, falls die Nachricht tatsächlich von Modo stammte, bedeutete dies, dass er vor vierundzwanzig Stunden noch am Leben war.
    »Kannst du noch irgendein anderes Wort erahnen, Tharpa?«
    »Ich werde daraus nicht schlau, Sahib.«
    »Nun gut. Sende Octavia ein Telegramm. Sag ihr, sie soll davon ausgehen, dass Modo am Leben ist und die Suche fortsetzen.«
    Erst später, als er schon im Bett lag, dämmerte es ihm: ntersee . Untersee! Modo befand sich in der Tiefe des Meers. Ictíneo war kein abgerichteter Wal. Es war ein Unterseeboot!
    Guter Gott! War das möglich? Er warf sich den Morgenmantel über und eilte hinunter ins Studierzimmer, wo er das Telegramm ein weiteres Mal prüfend betrachtete. »Ja, Unterseeboot.« Er läutete die Dienstbotenglocke.
    Eine Minute später erschien Tharpa. »Sende bitte noch ein Telegramm«, befahl Mr Socrates. »Teile der Admiralität mit, dass wir morgen früh eine schnelle, gut bewaffnete Fregatte benötigen. Wir haben eine wichtige Fracht abzuholen.«

27
Icarias Hymne
     
    N ach einigen Stunden Schlaf erwachte Modo. Der Schein der Lampen wurde allmählich heller, was bedeutete, dass der Nacht-Modus auf der Ictíneo zu Ende ging. Das gesamte Boot erfüllte ein Dröhnen, ein Zeichen dafür, dass sie unter Wasser ordentlich Fahrt aufgenommen hatten. So viel wusste Modo mittlerweile. Er rieb sich die Augen und setzte sich auf. Vorausgesetzt, auf dem Schiff herrschte dieselbe Zeitrechnung wie in der Außenwelt, dann hatte er bereits zwei Nächte auf der Ictíneo verbracht. Instinktiv streckte er tastend die Hände aus, um sich zu vergewissern, dass Griff nicht in der Kabine war.
    Das Licht flackerte. Modo blickte hinauf und plötzlich hatte er einen Geistesblitz. Er holte den Telegrafen hervor und stieg dann auf die Pritsche. So konnte er die Glasabdeckung der Lampe erreichen und beiseiteschieben. Dahinter befanden sich zwei Glühbirnen. Modo legte die elektrischen Drähte, die zu einer der Glühlampen führten, frei: Vorsichtig, um nicht die Drähte mit bloßen Fingern zu berühren, griff er nach der Gummi-Isolierung und durchschnitt sie mit seinem Messer. Die Birne erlosch, während die andere weiter glühte. Mithilfe eines hölzernen Suppenlöffels führte er das Drahtende in den Telegrafen ein. Das Gerät sprang mit einem knackenden Geräusch an. Sein Plan funktionierte!
    Modo entfuhr ein triumphierendes Lachen. »Modo, du hast es geschafft! Genial! Einfach Genial!«
    Es gab keine Gewähr, dass die Ictíneo sich gerade in der Nähe eines Unterseekabels befand, trotzdem tippte er eine verschlüsselte Nachricht an Mr Socrates. Er wählte aus je zwei Worten bestehende Abschnitte, in der Hoffnung, dass so zumindest ein Teil seiner Botschaft verstanden würde, falls die Übertragung unterbrochen wurde.
     
Modo lebt Stop in Unterseeboot STOP Unterwasserstadt STOP nahe Island STOP Agent Griff STOP unterstützt mich STOP Muss –
     
    »Mr Warkin, sind Sie wach?« Modo zuckte zusammen. Das war Colette. Beinahe hätte er den Telegrafen fallen gelassen. Ein Funken blitzte an den Drähten auf. Die eine Glühbirne, die noch brannte, flackerte und wurde dann heller.
    »Ja, ich bin wach!«, antwortete er. »Ich kleide mich gerade an!«
    Er schob die Glasabdeckung wieder über die Glühbirnen. Ein Husten war zu hören. Griff?
    »Geht es Ihnen gut genug, um mit uns zu frühstücken?«
    »Ja, ja«, sagte Modo und stieg von der Pritsche herunter. Wieder tastete er vergeblich mit ausgestreckten Armen nach Griff, bevor er den Telegrafen unter seinem Kopfkissen versteckte. Er hätte ihn lieber bei sich getragen, aber die Taschen der icarischen Kleidungsstücke waren zu klein. Menschen, die nichts besaßen, benötigten vermutlich keine Taschen, mutmaßte Modo.
    »Schön, dann sehen wir uns gleich. Aber beeilen Sie sich, mein Freund! Sie werden das Lied singen. Das sollten Sie nicht versäumen.«
    Das Lied? Er verwandelte sich so

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