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Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe

Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe

Titel: Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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warm.« Er hustete. Ach, seine Lunge und den verhassten Husten würde er nie loswerden. Das war der Fluch seines unsichtbaren Daseins. Manchmal verdammte er die vielen Stunden im Eisraum, die ihn abhärten sollten, um Temperaturen um den Gefrierpunkt auszuhalten. Und manchmal verdammte er Dr. Hyde, der ihm all die Jahre diese Tinkturen zu trinken gegeben hatte. Eines Tages würde er vielleicht dem Doktor etwas von seinem eigenen Trank einflößen.
    Modo starrte mit zusammengekniffenen Augen auf die Stelle über dem Laken.
    »Du suchst wohl nach meinen Augen«, sagte Griff.
    »Warum hast du dich nicht früher zu erkennen gegeben?«, fragte Modo.
    »Ich hatte Anweisung, allein zu handeln. Lässt Mr Socrates etwa die anderen Mitglieder der Allianz wissen, dass ein Ungeheuer mit Verwandlungsfähigkeiten für ihn arbeitet?«
    »Ich bin kein Ungeheuer!«, brüllte Modo und mit einem Satz sprang er durch den Raum und packte Griff an der Kehle. »In wessen Diensten stehst du? Sag es mir! Lüg mich nicht an!«
    »Mo-Modo.« Griff würgte das Wort hervor. Der Bucklige hatte viel Kraft in den Fingern. »W-wir sind Partner. Und … und du weißt, dass ich dir den Namen nicht sagen darf. Wir dürfen die Namen der anderen Mitglieder der Allianz nicht kennen.«
    »Das stimmt.«
    »Also würde dir ihr Name nicht viel sagen, oder?«
    »Ha!« Modo ließ Griff los. »Es ist Lady Artemis Burton!«
    Griff sog mehrmals gierig Luft ein und strich sich dabei über die Kehle. Dafür, dass du mich angerührt hast, zieh ich dir bei lebendigem Leib die Haut ab, schwor er sich. »Ich dachte, du kennst die Namen der anderen Mitglieder nicht.«
    »Ich habe geblufft. Ich bin ihr und einigen anderen der Allianz vor ein paar Monaten begegnet. Ich glaube, Lady Burton ist die einzige Frau in der Organisation.«
    »Ja, und glaube mir, das macht sie immer wieder zornig.«
    Griff massierte immer noch seinen Hals. »Ständig beklagt sie sich über diese ignoranten Besserwisser! Sie war diejenige, die die großartige Idee hatte, mich zu dem Doktor zu schicken. Um mich zu verwandeln.«
    »Zu welchem Doktor?«
    »Doktor …«, Griff überlegte kurz, »Kilvore. Seine Lordschaft ist ein brillanter Chemiker. Ich bin – ich bin ein Waisenjunge aus Liverpool.« Griff wusste, dass es das Beste war, sich so eng wie möglich an die Wahrheit anzulehnen. »Meine Eltern sind bei einem Schiffsunglück ertrunken und Lady Artemis hatte Mitleid mit mir. Sie brachte mich zu Kilvore. Das ist vielleicht ein schrulliges altes Knochengerüst! Aber ich habe viel gelernt! Und als ich älter wurde, mischten sie jeden Tag eine Tinktur unter mein Essen. Ja, und so begann die sagenhafte Erschaffung des unsichtbaren Mannes. Meine Erschaffung! Na ja, zuerst wurde ich gelb, dann von Jahr zu Jahr blasser. ›Du wirst ein Gott werden‹, hat Kilvore zu mir gesagt. ›Das ist deine großartige Bestimmung.‹«
    »Aber wie ist das möglich?«
    »Wie sollte ein kleines Rädchen, wie ich es bin, die genialen Pläne des Doktors erklären können? Er hat alle Farbe aus mir herausgezogen. Erst war ich rosa, dann gelb, dann weiß. Aus allen meinen Organen, allen meinen Zellen. Mein Haar wächst nicht mehr. Nicht einmal ein Backenbart. Verstehst du, wie Augen funktionieren? Worauf die Seefähigkeit beruht?«
    »I-ich denke schon. Sie absorbieren Licht.«
    »Ja! Genau! Das Licht, das von Gegenständen reflektiert wird und uns Farbe verleiht. Farbe reflektiert Licht. Siehst du, es ist so simpel. Ich bin farblos. Ich reflektiere kein Licht, deshalb bin ich unsichtbar. Knochen. Fleisch. Blut, Nägel, Nerven. Alles ist unsichtbar wie Wasserstoff. Natürlich kann ich mich nicht wie Luft bewegen.« Erneut entfuhr ihm ein schrilles Kichern. Ach, das ist ein großer Spaß, dachte Griff. Ich hätte mich schon viel früher zu erkennen geben sollen.
    »Das ergibt einen gewissen Sinn«, erwiderte Modo.
    »Natürlich tut es das, alter Junge. Der Witz ist – ich bin nackt. Das ist der Preis, den ich für die Unsichtbarkeit zu zahlen habe.«
    »Nackt?«
    »Kleidung würde man sehen. Ich sage dir, auf diesem Schiff, der Hugo, war es bitterkalt. Aber der alte Knochenbrecher hat mich abgehärtet. Er hat mich immer wieder in einen Eisraum gestellt, bis mein Blut langsamer floss und ich unempfindlich gegen Kälte wurde. Nun ja, so gut wie unempfindlich. Ich benötige nach wie vor etwas Wärme.« Griff strich sich mit der Hand über das Gesicht. »Ich habe mich seit fünf Jahren nicht mehr gesehen. Ich vergesse,

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