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Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe

Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe

Titel: Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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stießen, waren die beiden Frauen an Haltegriffe geklammert, um nicht von den Kontrollstationen wegzurutschen. Cerdà erstattete Kapitänin Monturiol Bericht über die Lage und fügte hinzu: »Ihr Notfallsystem hat einwandfrei funktioniert.«
    »Sie haben es konstruiert«, erwiderte Monturiol. »Wir sollten jetzt die Ballastzellen im Heck füllen, um wieder mit dem Bug Richtung Wasseroberfläche zu steuern. Bitte tun Sie das, Mademoiselle Brunet.«
    Colette zog an einem Hebel, worauf das Schiff langsam vibrierte und erneut seine Position im Wasser veränderte. Es lag jetzt in einem Fünfundvierzig-Grad-Winkel zum Meeresboden. Die Kapitänin spähte durch ihr Periskop. »Wir haben vom Grund abgehoben. Gehen Sie auf langsame Fahrt!«
    Die Ictíneo erbebte unter der Kraft der Schraube und setzte sich in Bewegung.
    »Kehren Sie auf Ihre Stationen zurück«, befahl Monturiol. »Und schnallen Sie sich fest! Wir steigen so schnell wie möglich nach oben. Um den Stahlrumpf der Lindwurm zu durchstoßen, benötigen wir eine enorme Kraft. Knifflig wird allerdings noch, sie zu finden.«
    Modo warf Colette einen Blick zu und sie erwiderte ihn. Ihre Haare waren durcheinander und Entschlossenheit lag in ihren Augen. Aber auch Begeisterung, wie Modo feststellte. Sie genießt das!
    »Halt die Augen offen, Modo«, sagte sie. »Du bist der Mutigste von uns allen.«
    »Du bist auch mutig«, entgegnete er. Dann kraxelte er wieder durch den schräg ansteigenden Gang zurück zum Ausguck, schluckte seine Angst hinunter und schloss die Tür hinter sich. Er schnallte sich auf dem Sitz fest. Zum Glück war das Leck nicht schlimmer geworden. Und je höher sie hinaufstiegen, desto geringer würde der Druck auf die Schiffswände sein.
    »Lassen Sie das Licht ausgeschaltet, Modo«, hörte er Monturiol durch das Sprachrohr sagen. »Wir fahren noch einige Minuten blind.«
    Modo starrte durch die Bullaugen über ihm in die Finsternis hinauf – sie war dunkler als ein Nachthimmel.

45
Attacke auf den Kiel
     
    M odos Blick wanderte vom Druckmesser zu der Finsternis draußen vor den Bullaugen der Ictíneo. Die Sichtweite betrug nur einige Zentimeter. Dem Zeiger der Druckanzeige zufolge stiegen sie langsam in die Höhe, wobei das Schiff sich in einen zunehmend steileren Winkel ausrichtete, bis sie senkrecht nach oben fuhren. Die Ictíneo zitterte heftig. Der Auftrieb schob sie zur Wasseroberfläche und die Schiffsschraube drehte sich mit voller Kraft. Wie viele Knoten sie wohl machten? Modo hatte noch nie eine derartige Geschwindigkeit erlebt!
    Monturiols Stimme drang klar und deutlich aus dem Sprachrohr: »Modo, ich werde Ihnen gleich den Befehl erteilen, die Wasserstofflampen anzuschalten. Sie leuchten dann ein weites Gebiet aus. Wenn meine Vermutung stimmt, kreist die Lindwurm über uns, dort wo man uns zum letzten Mal gesichtet hat. Sie müssen uns unter den Kiel des Schiffes lotsen. Peilen Sie die Mitte des Achterschiffes an, damit wir einen größtmöglichen Schaden an den Maschinen verursachen. Icarias Morgenstern wird den Rest besorgen. Haben Sie verstanden?«
    »Jawohl, Kapitänin.«
    »Bitte schalten Sie jetzt die Lampen an, Navigator.«
    Modo langte nach oben und betätigte den Schalter. Schlagartig flammten die Scheinwerfer auf und Licht durchflutete die Unterwasserwelt. Fische huschten vor dem sich nähernden Schiff davon.
    »Ich sehe gar nichts«, sagte er. Doch einen Augenblick später erspähte er den mächtigen Rumpf mit den glitzernden bronzenen Nieten. »Ich habe die Lindwurm gesichtet, Kapitänin. Sie befindet sich im Fünfundvierzig-Grad-Winkel steuerbord.«
    »Gut! Geben Sie uns weiter die jeweilige Positionsbestimmung durch, Navigator.«
    »Fünfundreißig Grad«, verkündete Modo wenig später.
    »Fünfundzwanzig Grad.«
    Immer mächtiger zeigte sich der Rumpf über ihm und erst jetzt wurde ihm die tatsächliche Geschwindigkeit der Ictíneo vollauf bewusst.
    »Fünfzehn Grad.«
    Bei diesem Tempo würden sie geradewegs durch die Lindwurm hindurchpflügen.
    »Fünf Grad. Wir befinden uns jetzt genau in der Kiellinie.«
    »Danke, Modo. Ich habe das Schiff nun im Visier«, erwiderte Kapitänin Monturiol. Die Ictíneo wurde immer schneller, je näher sie der Wasseroberfläche kam. Was tue ich hier, fragte sich Modo. Ich sitze direkt hinter einem explodierenden Rammsporn. Er starrte auf den massiven Metallsporn, der schon so viele Schiffe durchbohrt hatte, ohne sich auch nur zu verbiegen. Aber würde das bei einer derart dicken

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