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Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Titel: Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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sehr in Kontakt mit unserer modernen Technologie bringen oder ihnen einen allzu schnellen Wandel aufzwingen. Als Gesellschaft ist es unsere Pflicht, sie behutsam an den Fortschritt heranzuführen.«
    Modos Hand schoss wieder in die Höhe. Octavia warf ihm einen vernichtenden Blick zu, aber er bemerkte es nicht.
    »Ja, Modo, du hast noch Fragen?«
    »Nur noch eine, Sir. Warum?«
    »Ich denke, ich habe den Grund gerade ausführlich dargelegt.«
    »Verzeihung, Sir, aber ich meine, warum sind Sie hier? Ich habe diese Woche mit Tharpa Schach gespielt, und ich weiß, dass man nie den König opfert.«
    »Das ist nett von dir, dass du mich für einen König hältst, Modo, aber in Wahrheit bin ich eher eine Art Bischoff.« Er grinste, und in seinen Augenwinkeln bildeten sich Lachfältchen. »Ich habe mich der Mission angeschlossen, weil ich diesen Ort mit eigenen Augen sehen will. Ich kann nicht immer nur in einem muffigen Zimmer herumsitzen und die Fäden ziehen. Im Übrigen wird mich Tharpa unterwegs vor allen erdenklichen Gefahren schützen.«
    Tharpa zog die Augenbrauen hoch. »Ich werde mein Bestes tun, Sahib.«
    »Weitere Fragen, Modo?«
    Modo schüttelte den Kopf.
    Octavia wollte sich bereits erheben, als Mr Socrates erneut das Wort ergriff: »Noch eine Sache. Octavia, wir haben die Spinne untersucht, die du in deinem Haar gefunden hast. Ich lag richtig mit meiner Vermutung: Sie ist magnetisiert. Meine Gewährsleute haben mich informiert, dass es unseren Feinden eventuell gelungen ist, dir mithilfe der Spinne und eines vergleichbaren Magneten zu folgen. Falls das zutrifft, ist es denkbar, dass sie jetzt ein ähnliches Gerät nutzen, um uns auf der Spur zu bleiben. Bitte durchsucht all euer Gepäck und eure gesamte Garderobe. Und selbstverständlich müssen wir davon ausgehen, dass uns ein Agent oder mehrere auf dieses Schiff gefolgt sind. Bitte seid besonders wachsam. Ihr seid entlassen.«
    »Danke, Onkel Robert«, sagte Octavia betont geziert. Sie stand auf, wartete, bis Tharpa ihren Stuhl zurückgeschoben hatte, dann rauschte sie zur Tür. »Ich werde den Rest des Abends in meiner Garderobe auf die Jagd gehen. Für Spinnen habe ich leider nicht viel übrig. Kopf ab – off with their heads, jawohl!« Octavia kicherte in sich hinein und ging. Die Männer blickten einander fragend an.

 
     
    E inige Abende später entdeckte Modo, dass ganz hinten in dem Messingbriefkasten vor seiner Kabinentür ein Umschlag steckte. Er hatte seit Tagen nicht mehr nachgesehen, ob er Post hatte, weil er nicht damit rechnete, dass ihm jemand an Bord des Schiffes schreiben würde. In dem Umschlag fand er eine Einladung für die Passagiere der ersten Klasse zum »Ball am Horn von Afrika«. Modo war froh über die Erinnerung. Der Kapitän hatte das Ereignis bereits vor über einer Woche angekündigt, und Modo freute sich darauf.
    Die Worte »Horn von Afrika« in gedruckten Lettern zu lesen, führte Modo deutlich vor Augen, wie weit sie bereits gereist waren. Erst vor zwei Tagen waren sie an Alexandria vorbeigefahren, der Stadt, die Alexander der Große gegründet hatte. Dann hatten sie das Meisterwerk der Ingenieurskunst, den Suezkanal, passiert, über den Mr Socrates sagte: »Die Franzosen haben ihn gebaut, damit wir Briten ihn nutzen. Sehr liebenswürdig von ihnen.« Modo hatte angestrengt in Richtung Westen geschaut, in der Hoffnung, einen Blick auf die Pyramiden zu erhaschen. Aber er hatte kein Glück. Und jetzt tuckerten sie über das Rote Meer auf das Horn von Afrika zu. Kaum zu glauben, dass sie erst die halbe Strecke nach Australien zurückgelegt hatten.
    Verblüfft las er das Datum auf der Einladung. Der Ball fand ja heute Abend statt! Modo hastete zurück in die Kabine und erklärte Tharpa schnell die Situation. Der half ihm daraufhin, ein weißes Hemd, Fliege, schwarze Weste und Frack anzulegen. Anschließend kämmte Modo sich energisch das Haar, das er sich gerade erst hatte wachsen lassen.
    »Wenn du es weiter so liebevoll behandelst, fällt es dir aus«, bemerkte Tharpa.
    Modo boxte ihn freundschaftlich. »Mach dich nicht lustig über mich! Du kannst hier in der Kabine Schlaf nachholen, und niemand wird dich anstarren. Aber mich werden sie mustern. Schließlich bin ich der Sohn eines betuchten Gentleman und soll vermutlich eines Tages sein riesiges Vermögen erben.«
    Als Modo sich endlich in Schale geworfen, den seidenen Zylinder aufgesetzt hatte und zum Oberdeck unterwegs war, spielte die zehnköpfige Kapelle auf dem

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