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Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Titel: Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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zurückkehren.«
    Der Mann stieß seinen Stuhl zurück, und bevor Modo noch reagieren konnte, hatte er einen Revolver unter dem Kopfkissen hervorgezogen. Modo erkannte, dass es sich um einen Galand handelte. Eine handliche Waffe, die man gut verbergen konnte.
    »Ich denke, wir sollten unsere Unterhaltung fortsetzen«, sagte Carpenter.
    Modos Puls blieb ruhig, und er blinzelte nicht. Es gelang ihm sogar, zu lächeln. »Das soll mir recht sein. Wählen Sie das Thema«, erwiderte er.
    »Wie heißen Sie?«, fragte der Mann.
    »Und Sie?«
    »Darf ich Sie daran erinnern, dass ich derjenige mit der Waffe bin.« Carpenter wedelte lässig mit dem Revolver.
    Modo hoffte, er würde näher kommen, damit er die Waffe wegschlagen könnte.
    »Mein richtiger Name lautet Robert Helmont.« Das war die Figur aus einem französischen Roman, den Modo kürzlich gelesen hatte. Es machte ihm Spaß, solche literarischen Anspielungen gegenüber Leuten wie Carpenter einfließen zu lassen.
    »Können Sie Ihr Erscheinungsbild verwandeln, Mr Helmont?«
    »I-ich weiß nicht, was Sie meinen?« Modo hoffte, dass man ihm seine Überraschung nicht ansah.
    »Das ist wichtig. Falls Sie Ihr Aussehen, ihre Gestalt verwandeln können, bleiben Sie am Leben. Falls nicht, werde ich Sie töten.«
    »Sie meinen, ob ich mich verkleiden kann?«
    »Nein. Ich meine eine tatsächliche Veränderung von Ihrem Gesicht und Körper. Sie haben zehn Sekunden.« Er spannte den Hahn. »Zehn. Neun. Acht …«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden!«, rief Modo. Der Mann zählte viel zu schnell. Denk nach, Modo! Denk nach!
    »Sieben. Sechs. Fünf. Vier. Drei. Zwei …«
    »Warten Sie«, stieß Modo hervor. »Ich zeige es Ihnen.«
    In Carpenters Augen blitzte Neugier auf. Modo suchte in Gedanken nach dem passenden Gesicht. Vielleicht der Ritter?
    »Ich werde langsam ungeduldig, Helmont.«
    Plötzlich wusste Modo, wen er wählen würde, und beinahe hätte er gelächelt, so perfekt war die Idee. Er begann, seine Gesichtszüge zu verschieben. Konzentriert starrte er dabei sein Gegenüber an. Seine Nase wurde länger, sein Gesicht schmaler und sein Haar dunkler.
    »Aber … das ist unglaublich … das ist …« Die Waffe zitterte in Carpenters Hand, als würden ihn die Kräfte verlassen.
    Schweißtropfen perlten über Modos Stirn, während er dem neuen Gesicht den letzten Schliff verlieh. Die Verwandlung hatte ihn so viel Energie gekostet, dass der Buckel wieder aus seinem Rücken trat. Er achtete gar nicht darauf.
    »Aber … aber … das bin ich! «
    Carpenter hatte die Augen entsetzt aufgerissen. Wichtiger noch, er hatte seine Konzentration verloren.
    Modo handelte blitzschnell. Er spritzte Carpenter den Inhalt des Whiskey-Glases in die Augen, schlug ihm den Revolver aus der Hand, der gegen die Kabinentür prallte, und zielte mit der Faust auf den Kopf des Mannes, um ihn niederzustrecken. Aber Carpenter packte Modos Arm und brachte ihn mit einem Ruck aus dem Gleichgewicht. Modo knallte gegen das Bett und die Wand daneben. In dem Augenblick, den er benötigte, um sich wieder aufzurappeln, machte Carpenter einen Satz zum anderen Ende der Kabine. Mit dem Koffer.
    Was hatte er vor? Warum hatte er sich nicht den Revolver geschnappt?
    Mit einem heimtückischen Grinsen ließ Carpenter das Schloss des Koffers aufschnappen, und blitzend schoss etwas Metallisches auf Modos Gesicht zu. Er riss die Arme hoch und schlug auf die ausgebreiteten Flügel ein, doch die Klauen gruben sich durch die Kleidung in sein Fleisch. Die giftigen Falkenklauen! Wie lange dauerte es, bis die Wirkung einsetzte? Der Falke stieß einen ohrenbetäubenden Schrei aus und hackte mit seinem messerscharfen Schnabel nach seinen Augen.
    Modo bekam den Hals des Vogels zu fassen und schleuderte ihn mit solcher Wucht auf den Boden, dass einzelne Teile absprangen und er reglos liegen blieb. Modo blutete, aber fühlte sich nicht benommen. Vielleicht war er doch nicht vergiftet worden.
    »Nicht schlecht«, sagte der Mann, der gerade die beiden anderen Falken mit einem Schlüssel aufgezogen hatte. Er schnippte mit den Fingern, und sie griffen an.

 
     
    O ctavia sah, dass Modo den Ball verließ, und ein schlechtes Gewissen packte sie. Allerdings war sie mitten in einer langen Quadrille, und der Anstand verlangte es, auf der Tanzfläche zu bleiben. Lieutenant Boddle, ihr Tanzpartner, wirbelte sie herum, und als sie sich wieder umsehen konnte, entdeckte sie Modo flüchtig weiter hinten auf dem Deck. Er schien an

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