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Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Titel: Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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auf den Stufen stehen, um die Detonation zu beobachten. Der Berg schien regelrecht zu beben, Schwärme von Vögeln flatterten auf, und sie malte sich aus, wie Tiere und Wilde im Umkreis von Kilometern erzitterten. Die Explosion verlief äußerst befriedigend.
    Miss Hakkandottir war die Erste, die durch die Staubwolken zu den Trümmern der schwarzen Steintür hinaufkletterte. Das wird dich lehren, mir im Weg zu stehen, dachte sie und starrte in die finstere Kammer. Dann griff sie nach einem Steinsplitter und warf ihn hinein. Er landete in der Dunkelheit.
    Zedong, der Chinese, hätte wahrscheinlich eine einfachere Methode gewusst, um das Tor zu öffnen. Wäre ihr klar gewesen, dass ein solches Hindernis auf sie wartete, hätte sie den Mann nicht in hundertfünfzig Metern Höhe aus dem Luftschiff gestoßen. Sie hätte nicht so schnell die Fassung verlieren dürfen, als es ihm nicht gelang, sich an den genauen Standort des Tempels zu erinnern. Weniger als eine Stunde nach seinem unglückseligen Sturz in die Tiefe hatten sie unter sich den Tempel entdeckt. Manchmal griff sie zu schnell zu Strafen. Einer ihrer wenigen Fehler.
    Zedong hatte die Berichte bestätigt, dass Alexander King im Tempel den Verstand verloren hatte. Das war ein Risiko, auf das sie sich nicht leichtfertig einlassen wollte. Erfreulicherweise war Visser, der eine Abkürzung durch den malaiischen Archipel genommen hatte, am Vortag eingetroffen. Hakkandottir ließ ihn einen seiner Falken ins Innere schicken. Einige Minuten später kehrte der Vogel unversehrt zurück.
    Als Nächstes kommandierte sie drei ihrer Soldaten ab: »Geht in den Tempel und sucht nach dem Gottesgesicht.«
    Mit Seilen und Kletterausrüstung auf dem Rücken, Gewehren und Blendlaternen in der Hand verschwanden sie in der Dunkelheit. Hakkandottir rührte sich nicht vom Fleck.
    Eine Stunde später stolperte einer der Männer mit blutigem Gesicht aus dem Portal. Er brach vor ihren Füßen zusammen, den Blick starr in die Sonne gerichtet.
    »Was ist passiert. Was hast du entdeckt?«, fragte sie und trat ihm in die Rippen.
    Schürfwunden überzogen sein Gesicht, seine Fingernägel waren zerfetzt und blutverkrustet. Hatte er sich selbst das Gesicht zerkratzt? Die Uniform war schweißnass, womöglich hatte er sich sogar in die Hose gemacht.
    »Schafft ihn fort«, befahl sie verbittert, und zwei Gildesoldaten schleppten ihn die Stufen hinunter zum Sanitätszelt.
    Hakkandottir starrte in den finsteren, aufgesprengten Mund der Sphinx. Das Gottesgesicht gab es also tatsächlich. In ihr machte sich ein Gefühl breit, das sie seit langer Zeit nicht mehr verspürt hatte: Furcht.

 
     
    A ls die Prince Albert vom Boden abhob, befürchtete Octavia, ihr würde das Frühstück wieder hochkommen. Aber wie immer, wenn sie etwas aufwühlte oder ihr Angst machte, biss sie die Zähne zusammen und setzte ein Lächeln auf. Besonders an Lizzie nahm sie sich ein Beispiel, denn die zeigte sich nicht im Geringsten von der Höhe oder dem tosenden Wind beeindruckt. Sie handhabte das Steuerrad, als würde sie einen Ozeandampfer durch ruhige Gewässer manövrieren. Der Umstand, dass in Wirklichkeit ein paar Tausend Pfund Metall, Weidengeflecht und menschliche Fracht hoch über der Erde schwebten, schien sie nicht weiter zu beunruhigen. Und wie sie da den Blick durch ihre Schutzbrille fest auf den Horizont richtete, hätte man meinen können, sie habe schon Hunderte von Flügen hinter sich.
    Nach einigen Minuten beruhigte sich das Kribbeln in Octavias Magen, und eine freudige Erregung durchströmte sie. Wer konnte schon von sich behaupten, mit einem Ballon über der Erde geschwebt zu sein? Wenn die Taschendiebe und Säufer, mit denen sie in Seven Dials aufgewachsen war, sie jetzt bloß sehen könnten! Die wären gelb vor Neid! Sie war die Königin des Himmels! Oder zumindest dieses kleinen Stückchens davon.
    Sie sah, dass Modo etwas Angst hatte, so wie er sich an den Führungsseilen und der Reling festgeklammerte, als die Prince Albert abhob. Es war kaum zu glauben, dass das derselbe Modo war, der einige der höchsten Gebäude Londons erklommen hatte, aber sie beschloss, sich nicht über ihn lustig zu machen. Manchmal war es so schwer, zu verstehen, was in ihm vorging. Sein Körper war jetzt schlank und ziemlich groß, aber sie wusste, dass er nach und nach breiter würde, und dann würde Modo sein Gesicht verbergen und … buckliger werden. Wie er da drüben die Dampfmaschine befeuerte, wirkte er bereits ein wenig

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