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Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Titel: Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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Höhenflug, Modo – verzeih mir dieses plumpe Wortspiel. Bei der britischen Armee wird man über unseren erfolgreichen Testflug sehr erfreut sein.«
    »Testflug?«, entfuhr es Octavia, und Modo rief gleichzeitig aus: »Sie meinen, der Ballon ist noch nie geflogen?«
    Mr Socrates zuckte mit den Schultern. »Zunächst einmal eine kleine Richtigstellung: Das ist kein Ballon, sondern ein Luftschiff. Wie ihr seht, verfügt es über eine Dampfmaschine und ein inneres Gerüst. Da es sich mit einem eigenen Antrieb bewegt, ist es ein Schiff.« Herablassend fuhr er fort: »Meinen Berechnungen zufolge ist die Wahrscheinlichkeit von unangenehmen technischen Pannen während des Flugs beruhigend gering. Im Übrigen ist dies, wie ich bereits gesagt habe, das praktischste Fortbewegungsmittel in dieser ungastlichen australischen Landschaft.«
    »Solange wir dabei nicht draufgehen«, raunte Octavia Modo zu.
    Als Modo mit seinem Rucksack in der Hand in die Korbgondel stieg, war er erstaunt, dass sie nachfederte. Die Gondel war gut siebeneinhalb Meter lang und knapp zweieinhalb Meter breit. Sie bot also genug Platz für die fünf Passagiere.
    Er entdeckte unweit des Bugs einen Waffenständer mit zwei Winchester-Gewehren und einer größeren Waffe in einer Ledertasche. Daneben lehnten einige zu einem Bündel verschnürte Macheten. An beiden Seitenwänden hingen Beutel mit Mehl, Dörrfleisch und Keksen, Wein und Brandy sowie mehrere Tonflaschen mit Wasser.
    Octavia kletterte neben ihm über die Reling und sprang auf und ab, sodass die gesamte Gondel hüpfte. »Hui!«
    »Schluss damit!«, brüllte Lizzie, und Octavia erstarrte. »Unter der Gondel sind Sprungfedern, um den Aufprall bei der Landung abzufedern«, fügte sie, nicht mehr ganz so barsch, hinzu.
    »Alle Mann an Bord!«, rief Mr Socrates.
    Modo wusste nicht genau, wo er sich hinstellen sollte, bis Mr Socrates auf den Bug deutete. Tharpa folgte ihm, und Lizzie nahm ihren Platz am Steuer in der Mitte ein, dann brüllte Mr Socrates: »Leinen los!«
    Modo umfasste den Handlauf der Reling und beobachtete, wie die Männer nacheinander die Taue lösten, mit denen die Prince Albert am Boden gehalten wurde. Jedes Mal ging ein Ruck durch die Gondel. Seine Hände umklammerten die Stange fester, und sein Herz schlug schneller. Tharpa dagegen wirkte so ruhig wie immer.
    »Bist du aufgeregt?«, fragte Modo. »Du bist vielleicht der erste Inder überhaupt, der in den Himmel fliegt.«
    »Wir Inder kamen vom Himmel«, erwiderte Tharpa feierlich und musste grinsen, als er Modos Gesichtsausdruck sah. »Es kommt, wie es kommt. Das ist sicher nicht viel anders, als auf einem Elefanten zu reiten.«
    »Oh, davon habe ich keine Ahnung!«, sagte Modo.
    »Anker einholen!«, polterte Mr Socrates, und Tharpa machte sich daran, den schweren Anker in die Gondel zu ziehen. Langsam hob die Prince Albert vom Boden ab. In Modos Magengrube kribbelte es. Würde er seekrank werden? Oder vielmehr luftkrank?
    »Wir fliegen zum Mond!«, ertönte Octavias Stimme neben ihm. Ihre Augen leuchteten begeistert, aber sie löste die Hände nicht von der Reling.
    Das Haar trug sie unter dem Tropenhelm hochgesteckt, nur eine Locke fiel über ihre Wange. Modo widerstand dem Verlangen, ihr diese aus dem Gesicht zu streifen.
    »Auf dem Mond braucht man Sauerstoffflaschen«, gab er zu bedenken.
    »Ach, du bist so ein Erbsenzähler, Modo. Und wir fliegen doch zum Mond, ich sag’s dir. Und zu den Sternen dahinter. Das habe ich im Gefühl.«
    Behäbig und ruhig stieg der Ballon in die Höhe. Modo war von dieser Stille überrascht. Man stelle sich vor: Sie waren in der Lage, vollkommen lautlos die Erde zu verlassen. Und noch dazu fühlte es sich an wie die natürlichste Sache der Welt. Sie erhoben sich über die niedrigeren Bäume, dann weiter in die Lüfte. Die Männer am Boden wurden kleiner, ihre nach oben gereckten Köpfe zu winzigen, gesichtslosen Punkten. Keiner von ihnen winkte. Das Farmhaus schrumpfte allmählich zu einem kleinen Rechteck.
    Mr Socrates studierte den Höhenmesser und warf einen Blick über die Gondelwand. »Wir sind gut zweihundertsiebzig Meter über dem Meeresspiegel«, stellte er fest.
    Lizzie bewegte das Steuerrad hin und her, um die Leitwerke zu testen, was allerdings keine große Wirkung zu haben schien. Modo vermutete, dass hauptsächlich der Propeller am Heck ihre Richtung bestimmen würde, sobald der Dampfantrieb aktiviert war.
    War er jemals so hoch über der Erde gewesen? Er versuchte, sich zu

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