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Mission Clockwork

Mission Clockwork

Titel: Mission Clockwork Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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Lehrstunde, die ich dir erteilt habe, diente einem bestimmten Zweck. Auch wenn du nicht wusstest, dass es sich um einen offiziellen Auftrag handelte, hättest du automatisch die Liste verinnerlichen müssen.«
    Â»Dieser Fehler unterläuft mir kein zweites Mal.«
    Â»Wir haben eine unvollständige Liste. Interessant ist, dass Sachsen-Coburg daraufsteht. Ich vermute, dass es sich dabei um Prinz Albert handelt, der sich heimlich allein aus dem Palast schleicht. Wir behalten ihn im Auge. Die Queen oder irgendein anderes Mitglied des Königshauses darf keinesfalls einer Gefahr ausgesetzt werden. Und wir machen die anderen Gentlemen ausfindig, die du aufgezählt hast.«
    Â»Sir, darf ich fragen, warum Sie mich ursprünglich zu diesem Haus geschickt haben?«, fragte Modo.
    Â»Viele meiner Agenten nehmen an anarchistischen Treffen teil. Bei der Londoner Gesellschaft junger Forscher handelt es sich zwar um eine eingetragene wissenschaftliche Organisation, doch sie wurde immer wieder in fragwürdigen Kreisen erwähnt. Es gelang uns, zu ermitteln, dass Oscar Featherstone der Gesellschaft kürzlich beigetreten war. Also haben wir dich losgeschickt, um mehr herauszufinden.«
    Â»Und ich habe versagt«, sagte Modo und stützte seinen Kopf auf die Hände.
    Â»Werde nicht pathetisch. Du hast manches falsch gemacht, aber du hast nicht versagt. Beende jetzt den Bericht über deine Mission.«
    Modo erzählte den Rest der Geschichte und schloss mit dem Brand des Gebäudes. Die Reaktion der Schaulustigen auf sein Aussehen erwähnte er nicht.
    Â»Der Mann, von dem du sprachst, Mr Fuhr, ist uns bekannt«, erklärte Mr Socrates. »Ich bin beeindruckt, dass du dich tatsächlich mit ihm angelegt hast und relativ unversehrt davongekommen bist.«
    Unversehrt? Modos schmerzende Rippen vertraten eine ganz andere Meinung.
    Â»Bis vor ungefähr einem Jahr war Mr Fuhr Kapitänleutnant in der Royal Navy. Wir waren gerade dahintergekommen, dass er als Geheimagent arbeitete – wahrscheinlich für die Deutschen – und observierten ihn. Vermutlich aus einer heldenhaften Anwandlung heraus hat er das Batteriedeck während eines kleineren Konflikts nicht verlassen, wurde von einer Sprenggranate getroffen und verlor dabei Arme und Beine. Er ist dem Tod gerade noch entkommen. Was für eine befremdende Vorstellung, dass es ansonsten geheißen hätte, er sei für die Queen und das Vereinigte Königreich gestorben. Den Ärzten gelang es, die Blutungen zu stoppen und ihn am Leben zu erhalten. Aber eines Nachts verschwand er aus seinem Bett.«
    Mr Socrates lehnte sich in seinem Sessel zurück. »Das war eine äußerst rätselhafte Sache. Wie kann ein Mann ohne Arme und Beine aus einem Sanitätszelt entkommen? Doch es gelang ihm und er wurde mit künstlichen Gliedmaßen ausgestattet, die – wie ich glaube – mit Dampf betrieben werden. Diese Technologie ist unserer eigenen weit voraus. Kürzlich tauchte er in Hongkong und New York auf. Nur einer unserer anderen Agenten überlebte bislang ein Zusammentreffen mit Mr Fuhr – also hast du dich gut geschlagen, Modo.
    Die Frau, von der du erzählt hast, ist dagegen ein ganz anderer Fall: Miss Ingrid Hakkandottir. Ich bin ihr dreimal begegnet. Sie ist Schwedin, allerdings ist schwer zu sagen, für wen sie arbeitet. Für die Deutschen? Die Russen? Vielleicht sogar für die Chinesen. Sie scheint von einer Organisation zur anderen zu wechseln. Es gibt niemand Skrupelloseren als diese Frau.«
    Modo war ganz seiner Meinung. Sein Auge schmerzte noch immer.
    Â»Ihre linke Hand war aus Metall«, sagte Octavia und verknotete ihre Finger ineinander. »Wissen Sie, was dahintersteckt?«
    Â»Sie hat ihre Hand in einem Fechtkampf an Bord eines Piratenschiffs verloren – ausgerechnet. Sie ist ein exzellenter Fechter – ich meine, eine exzellente Fechterin.«
    Mr Socrates hielt inne. »Nun, nebenbei bemerkt, war ich ihr Gegner. Das war vor zwanzig Jahren.«
    Â»Sie haben ihr die Hand abgeschlagen?«, platzte Modo ungläubig heraus.
    Mr Socrates antwortete nicht gleich und holte tief Luft. Dann sagte er ohne den leisesten Anflug von Bedauern: »Ja. Vor der Küste von Hongkong. Wir hatten eine chinesische Dschunke gestoppt, von der wir glaubten, sie transportiere Schmuggelware, und Miss Hakkandottir war die Kapitänin. Obwohl wir einen Großteil

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