Mission Clockwork

klatschte zweimal in die Hände. »Wohlan, man lausche denn meiner gut erzählten Schilderung!«
    So spannend ihre Geschichte auch war, Modos Aufmerksamkeit schweifte immer wieder ab. Er war fasziniert von ihrem Gesicht, ihren flinken Augen, ihren weichen Lippen und der Art und Weise, wie sie Worte formten. Unter ihrer Haube spitzten ihre Ohrläppchen hervor.
    Â»Und dann verschwand Ester«, schloss Octavia.
    Mr Socrates sagte: »Ich sollte hinzufügen, dass die Zielperson, die Octavia gefunden und wieder verloren hat …«
    Â»Der Befehl lautete, das Mädchen nur zu beobachten. Ich habe versucht, es zu retten, es zurückzuholen.«
    Â»Wenn Sie die Befehle befolgt hätten, wüssten wir jetzt genau, wo es sich befindet, oder etwa nicht?«
    Octavia wandte beleidigt den Blick ab. »Hm, na schön, ja – wenn Sie es so sagen.«
    Â»Das gilt für beide: Gehorcht meinen Befehlen! Ihr handelt immer noch viel zu impulsiv.«
    Â»Hören Sie, Modo, wir sind die impulsiven Zwillinge!« Octavia streckte von ihrem Stuhl aus die Hand aus und legte sie auf seine Schulter.
    Modo verkrampfte sich. Es fühlte sich herrlich an, aber ihre Finger berührten beinahe den Ansatz seines Buckels. Würde sie ihn bemerken? Sie zog die Hand zurück und zurück blieb ihre Wärme, die ihm ein wohliges Gefühl gab.
    Â»Also, dieses Mädchen ...«, setzte Mr Socrates an.
    Â»Ihr Name war … ist Ester«, warf Octavia ein.
    Â»Ja, Ester. Sie hatte Metallbolzen in ihren Schultern. Das heißt, jemand hat sich bemüht, Modifizierungen an dem Mädchen vorzunehmen. Soweit ich das verstehe, verändert das Experiment das Wesen der Kinder und sie werden außergewöhnlich stark. Ester muss, nachdem sie dem Experiment unterzogen worden war, entkommen sein und ist ins Waisenhaus zurückgekehrt. Dort hat die Heimleiterin versucht, sie ohne einen Arzt in Ordnung zu bringen. Aber warum bloß wollte Ester wieder flüchten?«
    Â»Ich glaube, man hypnotisiert die Kinder, damit sie an den Ort zurückkehren, wo die Experimente ausgeführt werden«, erklärte Octavia.
    Â»Wie kommen Sie darauf?«
    Â»Das Mädchen hat einen kleinen Spruch vor sich hin gemurmelt, und zwar, dass sie zurück nach Orlando gehen müsse. Ich weiß nicht, wo das liegt, geschweige denn, was das für ein Ort ist, aber sie hat es zweimal wiederholt.«
    Â»Vielleicht ist Orlando eine Person?«, schlug Modo vor.
    Â»Wir finden das heraus«, sagte Mr Socrates. »Modo, sobald du dich ein paar Tage ausgeruht hast, wartet Arbeit auf dich. Wir werden der Sache auf den Grund gehen.«
    Mr Socrates stand auf und pochte mit dem Spazierstock auf den Boden. Octavia erhob sich ebenfalls und trat ans Bett.
    Â»Es war mir ein Vergnügen, Sie wiederzusehen, Modo. Vielleicht arbeiten wir das nächste Mal Seite an Seite, statt uns gegenseitig auszuspionieren.«
    Modo nickte nur und lächelte hinter seinem Taschentuch dümmlich vor sich hin.

 
17
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    Ein Pfeil erreicht sein Ziel
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    A m selben Morgen erwachte Oscar Featherstone früher als gewöhnlich. Er schüttelte seine Träume ab, öffnete die Augen und setzte sich auf. Dann blinzelte er mehrmals, zog sich die Schlafmütze vom Kopf und stand auf. Sein Körper schmerzte, als wäre er stundenlang gerannt. Als er seine Nachtwäsche ablegte, fiel ihm auf, dass seine Hose, die über einem Stuhl hing, mit Schlamm bespritzt war. Der strenge Geruch von Abwässern lag in der Luft. Da er mit einer schwachen körperlichen Verfassung geschlagen war, wartete er darauf, dass ihm unvermeidlich die Galle hochstieg. Doch nichts geschah. Nicht einmal ein Huster entfuhr ihm.
    Oscar wählte ein sauberes Paar Hosen, sein Lieblingshemd und eine seiner zahlreichen Westen. Es war eigenartig, sich so früh anzuziehen, wo er doch für gewöhnlich in Morgenrock und Nachtkleidung den Vormittag vertrödelte und sich erst nachmittags ankleidete. Trotzdem warf er sich seinen Gehrock über und suchte einen Zylinder aus.
    Als er in seine Schuhe schlüpfte, überkam ihn eine Ahnung, dass etwas nicht in Ordnung war. Er dachte an das Treffen der jungen Forscher vom Vorabend zurück. Die Einzelheiten waren verschwommen. Auf jeden Fall besteht kein Grund, sich deshalb den Kopf zu zerbrechen , sagte er zu sich selbst. Wahrscheinlich hatten sie eine besonders angeregte Diskussion über die