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Mission Erfolg - Meine Vision mein Plan mein Weg

Mission Erfolg - Meine Vision mein Plan mein Weg

Titel: Mission Erfolg - Meine Vision mein Plan mein Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Bauermann
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nicht Meister geworden. Mein Handeln diente einfach dem Schutz der Familie.
    » EINE STARKE VISION UND KLARE ZIELE SETZEN ENERGIE FREI.
    Unser geliebter Exbundeskanzler Helmut Schmidt hat einmal im Bundestagswahlkampf 1980 gesagt: »Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen.« Ich sehe das in aller Bescheidenheit etwas anders. Ich bin der festen Überzeugung, dass jeder Mensch Träume braucht. Wahrscheinlich sollte er sogar besser zum Arzt gehen, wenn er keine hat.
    Eine Vision zeichnet sich durch zwei Merkmale aus. Zum einen hat sie einen starken emotionalen Gehalt. Eine Vision löst etwas aus. Wenn man an sie denkt, bekommt man Gänsehaut. Zum anderen hat sie auch noch etwas Träumerisches. Die Vision ist noch so wenig konkret, noch so weit entfernt. Eine Vision erzeugt Bauchkribbeln. Bauchkribbeln ist Energie. Und diese Energie, und sei sie anfangs auch noch so diffus, hilft einem, seinen Weg zum Ziel durchzustehen. Eine Vision ist wie ein Magnet, der einen anzieht.
    Das heißt natürlich nicht, dass man realitätsfern vor sich hinträumt. Ich habe früh verstanden, dass Träume gut sind. Nur wer träumt, kann Großes erreichen. Aber es macht keinen Sinn, sich mit Dingen aufzuhalten, die nie in Erfüllung gehen werden. Mit der deutschen Nationalmannschaft an Olympia teilzunehmen war ein Traum. Aber er war nie völlig aussichtslos. Mit Bayern München Deutscher Meister zu werden ist auch ein Traum. Und ich halte ihn ebenfalls nicht für unwahrscheinlich. Ich bin sogar sicher, dass er irgendwann Wirklichkeit wird. Aber ich weiß auch, dass Träumerei und Spinnerei zwei Paar Schuhe sind.
    So habe ich zum Beispiel nie davon geträumt, irgendwann einmal einen NBA-Verein zu trainieren. Die Chance dazu werde ich einfach niemals haben. Und selbst wenn, so würde es mich auch nicht wirklich übermäßig reizen. Die NBA ist eine Liga, die bis auf wenige Ausnahmen von den Spielern bestimmt wird. Bei den Los Angeles Lakers ist nicht etwa Trainer Mike Brown, der Nachfolger von Phil Jackson, derjenige, der die Marschrichtung vorgibt, in Wirklichkeit bestimmt Kobe Bryant, wo es langgeht. Darüber hinaus ist die NBA ein Sammelsurium von übergroßen Egos. Die Spieler sind extrem egozentrisch, verwöhnt, schwer führbar und oft nur auf ihre eigene Statistik fixiert.
    Es gibt schlimme Auswüchse. Wenn ich höre, dass Allen Iverson, lange Profi bei den Philadelphia 76ers, mindestens sieben verschiedene Autos haben musste, damit er täglich mit einem anderen Wagen zum Training fahren konnte, kann ich nur den Kopf schütteln. Einmal nach einem Umzug hat der neue Hausbesitzer noch einen Wagen in der Garage gefunden. Iverson hatte ihn einfach vergessen. Oder nehmen wir LeBron James: Der Miami-Star hat sich den Schriftzug »Chosen 1« (der Auserwählte) auf den Rücken tätowieren lassen. Das alles sprengt doch jedes Maß. In dieser Welt zu arbeiten würde mir keinen Spaß machen. Ich habe nicht einmal einen Lieblingswein, kann trockenen nicht von lieblichem unterscheiden. Oder anders gesagt: Man kann nur ein Schnitzel am Tag essen. Deshalb finde ich einiges in der NBA albern und arbeite lieber mit geerdeten Menschen, die man auch für normale Dinge begeistern kann. Natürlich weiß ich, dass die NBA das Nonplusultra des Basketballs ist. Allein die Lakers sind laut Forbes -Magazin 455 Millionen Euro wert. Kobe Bryant verdient mehr als 21 Millionen Dollar im Jahr. Die Spiele der NBA werden in 215 Länder der Welt übertragen. Und unter den Zuschauern im Staples Center sitzen Oscar-Preisträger wie Jack Nicholson und Steven Spielberg, die Filmstars Leonardo DiCaprio, Bruce Willis oder Cameron Diaz. Zur Siegesparade der Lakers kamen 500 000 Menschen, die öffentliche Meisterfeier kostete eine Million Dollar. Doch trotz all der Superlative bin ich absolut davon überzeugt, dass eine Meisterschaft mit dem FC Bayern München nicht weniger schön oder wertvoll ist als eine mit den Los Angeles Lakers. Ich behaupte, dass es mir mindestens die gleiche Freude bereiten und die gleiche Genugtuung geben würde, wenn nicht mehr.
    So träume ich vor mich hin. Träume davon, als Bayern-Trainer irgendwann aus der neuen Meistertrophäe einen Siegersekt zu trinken. Neun Mal habe ich das Meisterschild bekommen, doch seit der Saison 2010/11 gibt es das ja nicht mehr. Wenn ich daran denke, den sechs Kilo schweren Pokal in die Luft zu stemmen, bekomme ich Gänsehaut. Das ist meine Vision. Das ist die Vision meiner Spieler. Ich träume von der zehnten Meisterschaft.

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