Mission Erfolg - Meine Vision mein Plan mein Weg
wieder abgebissen hat, rechts eine Flasche Cola light – und irgendwie hat er noch das Lenkrad bedient. Unglaublich.
Gibt es irgendetwas, was er gar nicht kann?
Ja, da gibt es etwas. Es ist das Gleiche, was Barack Obama, wie Dirk ein Linkshänder, auch nicht kann und wo er noch viel trainieren muss: ein Jump Shot. Ich weiß gar nicht, bei welchem der beiden er schlechter aussieht.
Fuck you
Wie man mit Rückschlägen und
Niederlagen umgeht
An meinem ersten Tag in Griechenland hat mir mein Manager einen Witz erzählt. »Ein Deutscher, ein Amerikaner und ein Grieche finden am Strand eine Dschinni-Flasche. Sie reiben daran und ein Flaschengeist kommt heraus, der jedem einen Wunsch erfüllen will. ›Wenn sich dein Nachbar einen Mercedes kauft, was hättest du dann gerne‹, fragt der Flaschengeist den Amerikaner. ›Dann hätte ich auch gerne einen Mercedes.‹ Der Flaschengeist schnipst mit den Fingern und der Amerikaner bekommt seinen Wunsch erfüllt. ›Was willst du haben, wenn sich dein Nachbar ein wunderschönes Haus kauft‹, fragt der Flaschengeist den Deutschen. ›Dann hätte ich auch gerne ein wunderschönes Haus‹, sagt der Deutsche und bekommt eines. Kommt der Grieche dran. ›Und wenn sich dein Nachbar ein erfolgreiches, superteures Rennpferd kauft, was hättest du dann gerne?‹ ›Dann hätte ich gerne‹, sagt der Grieche, ›dass das Pferd auf der Stelle tot umkippt.‹« Mit diesem Witz wollte mir mein Manager erklären: Pass auf, die Griechen sind nicht einfach.
Das wusste ich auch vorher. Mich hatten alle vor Griechenland gewarnt. Mein Handy war voll mit Botschaften wie »Mach das nicht!«, »Du bist wahnsinnig« oder »Alles, bloß das nicht«. Aber ich wollte nach Griechenland, egal, wie sehr man als Trainer dort auch auf dem Schleudersitz sitzt. Seit dem Gewinn der Europameisterschaft 1987 war in Griechenland eine unglaubliche Basketballeuphorie ausgebrochen. Die A1 Ethniki, die höchste griechische Spielklasse, entwickelte sich zu einer der spiel- und finanzstärksten Ligen Europas. Der Sieger des Europapokals der Landesmeister, bis 2001 der höchste europäische Wettbewerb, kam 1996 (Panathinaikos) und 1997 (Olympiakos Piräus) aus Griechenland. Und selbst NBA-Stars machten keinen Halt mehr davor, in die A1 Ethniki zu wechseln. Von 1995 bis 1996 spielte der NBA-Star Dominique Wilkins bei Panathinaikos Athen. Er gehört zum elitären Kreis der Spieler, die in ihrer Karriere mehr als 25 000 Punkte in der NBA erzielt haben. Später wechselte auch Byron Scott, der mit Magic Johnson und Kareem Abdul-Jabbar drei NBA-Meisterschaften mit den Lakers gewinnen konnte, ebenfalls für ein Jahr zu Panathinaikos.
Griechenland boomte. Und reizte mich, obwohl es klar war: Sich dort als Trainer behaupten zu wollen ist wie Rodeoreiten. Schon im Vorhinein weiß man, dass man vom Pferd fallen wird. Die Frage ist nur, wie lange man sich halten kann. Aber all die Warnungen nahm ich nicht wirklich ernst. Ich war mir sicher, der erste Cowboy zu sein, der das Pferd besiegt. Und zu dieser Überzeugung kam die typisch menschliche Hoffnung, dass alles nicht so schlimm sein kann, wie alle sagen. Es winkte die faszinierende Aussicht, in ein fremdes Land zu gehen, in dem immer die Sonne scheint, wo das Meer vor der Haustür ist und der Basketball weit entwickelt.
Und es war auch nicht alles schlecht. Auch wenn ich lernen musste, dass meine Auslegung von »angemessen« weit von der griechischen Interpretation abwich. Normalerweise stehen sowohl Spielern als auch Trainern in den obersten Ligen neben dem Gehalt eine Wohnung und ein »angemessenes« Auto zu. Da ich ahnte, dass »angemessen« viel bedeuten kann, habe ich mir vertraglich einen Mercedes zusichern lassen. Den bekam ich auch. 20 Jahre alt, mehr als 130 000 Kilometer auf dem Zähler, an jeder Ampel stotterte der Motor und ging aus. Dafür entschädigte mich meine Wohnung in Patras, wo ich 1998/1999 mein erstes Griechenlandabenteuer begann. Ich wohnte im fünften Stock mit drei Balkonen. Von einem konnte ich aufs Meer schauen, vom anderen auf die Berge und vom dritten Richtung Stadt. Wenn du da sitzt, denkst du dir schon: »Wie gut geht es mir eigentlich.« Mittags bin ich zwischen zwei Trainingseinheiten hin und wieder zu einem unter Naturschutz stehenden Pinienwald gefahren, wo ich erst eine Stunde lang laufen und dann schwimmen gegangen bin. Anschließend stand wieder Training auf dem Programm. Herrlich.
Ich habe in Griechenland eine Gastfreundschaft und
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