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Mission Eureka

Titel: Mission Eureka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: McGill Gordon
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eine wegwerfende Geste.
    Â»Aber
wie ich dich kenne«, fuhr er fort, »genügt Dankbarkeit dir nicht.
Dankbarkeit von einem Mann, das ist für dich fast eine Beleidigung. Du
willst mehr. Du willst mich besitzen, mit Haut und Haaren.«
    Â»So
ist es doch immer zwischen zwei Menschen, die sich lieben.« Der Hohn
war aus ihrer Stimme verschwunden. Sie klang jetzt wieder ehrlich.
    Â»Genau
das ist der Punkt. Ich liebe dich nicht.« Endlich war es heraus. Sie
sank ins Sofa zurück und sah ihn an, als hätte er ihr eine Ohrfeige
versetzt. »Du bist eine der faszinierendsten Frauen, die mir je
begegnet sind«, fuhr er fort. »Aber ich liebe dich nicht. Ich begehre
dich nur.«
    Â»Du hast mich doch geliebt«, sagte sie. Ihr Ton war fast flehend.
    Â»Nein â€¦ ich glaube nicht.«
    Â»Die Liebe wird sich einstellen.«
    Er
schüttelte den Kopf. »Giovanna, du bist die Frau eines anderen Mannes,
und ich bin der Mann einer anderen Frau. Was reden wir hier überhaupt
groß herum? Die Sache ist im Grunde doch ganz einfach: Du willst mehr
von mir, als ich dir geben kann. Wir beide zusammen, das wäre eine
Katastrophe. Wir würden uns gegenseitig zerfleischen.«
    Er stand auf und blickte auf sie hinunter. »Leb wohl, Giovanna.« Er wandte sich um und ging hinaus.
    Es
war vollbracht. Während er nach Hause fuhr, fragte er sich, wie sie
sich jetzt fühlen mochte. Er behauptete nicht, Experte in weiblicher
Psychologie zu sein, aber er wußte doch, daß sie jetzt vor Wut bebte.
Sie hatte sich ihm angeboten und einen Korb bekommen. Und er wußte,
niemand ist wütender und gekränkter als eine Frau, die zurückgewiesen
worden ist. O ja, dachte er, sie wird verdammt wütend sein.
    Er
konnte nicht ahnen, wie unzureichend der Begriff ›wütend‹ den
Seelenzustand beschrieb, in dem Giovanna sich in diesem Moment befand.

13
    Mit
dem Eintreffen von Gibbs und dem Wissen, daß das Problem gelöst war und
es nur mehr einiger abschließender Tests bedurfte, war mit der gesamten
Mannschaft des Kontrollzentrums eine spürbare Veränderung vor sich
gegangen. Alle bewegten sich plötzlich flotter, zielstrebiger. Die
Lethargie der vergangenen Wochen hatte einer neu erwachten Begeisterung
Platz gemacht. Sie waren nicht länger abhängig von den Launen von
Politikern und Finanzmagnaten. Die neuen Dichtungen waren in Pegasus
eingebaut; die Fracht, Hermes, war in Position gebracht, und der
Countdown hatte begonnen.
    In seinem Büro führte
Swann die letzten Checks durch. Er war glücklich. Alles lief wie am
Schnürchen, anders als seinerzeit bei Magellan I. Diesmal spürte er
kein eingebildetes Kribbeln in seiner linken großen Zehe. Sein
Bildschirm vor ihm zeigte ein einziges Gewimmel von Gleichungen. Er
warf einen Blick auf die linke untere Ecke. »Sehen Sie mal, da unten
auf C-beta; müßte das nicht eigentlich eine Primzahl sein?« fragte er
Mädler.
    Â»Nein«, erwiderte Mädler. »Ich denke, so, wie es ist, liegt es innerhalb des Toleranzbereichs.«
    Swann
tippte etwas in sein Keyboard ein und lächelte. »Ja, Sie haben recht.
Gut gemacht, Mann.« Mädler strahlte. Komplimente von Swann bekam man
nicht alle Tage.
    Die Tür ging auf, und Graf Waldegg steckte den Kopf herein. »Wie sieht's aus, Jungs?« fragte er. »Ich hoffe, gut.«
    Swanns Lächeln verflog. Er haßte es, bei der Arbeit gestört zu werden. »Läuft so«, antwortete er gereizt.
    Â»Prima.
Macht weiter so, Jungs.« Er verschwand wieder. Sie hörten seine
Schritte durch den Flur hallen, als er sich entfernte â€“
vermutlich, um irgend jemand anderen mit seiner Anwesenheit zu
beglücken.
    Â»Wie sieht's aus, Jungs?« äffte Swann ihn
nach. »Als wäre er ein verdammter Fußballtrainer.« Mädler kicherte und
erinnerte Swann an Hilary. Swann merkte sich im Geiste vor, ihn
anzurufen, sobald Pegasus gestartet war.
    Aus den
Augenwinkeln nahm er draußen eine Bewegung wahr. Er schaute hinunter
auf den Platz und sah Altenburg zu seinem Auto eilen. Er fragte sich,
was wohl so Wichtiges passiert sein mochte, daß Altenburg weniger als
zwanzig Stunden vor dem Start das Kontrollzentrum verließ; aber es ging
ihn nichts an, sagte er sich. Er würde auf jeden Fall über sein
Eurosignal erreichbar sein. Wenn er gebraucht werden sollte, würde er
in kürzester Frist wieder auf seinem Posten

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