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Mission Eureka

Titel: Mission Eureka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: McGill Gordon
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schnarrte: »Ich habe
in meinem Leben schon ganz andere Wölfe erledigt. Ich habe nicht die
Absicht â€¦Â«
    Â»Graf Waldegg, hören Sie mir bitte zu!« fuhr Petrinelli ihn in scharfem Ton an.
    Â»Sie glauben doch nicht etwa â€¦Â«
    Â»Ich sagte, hören Sie mir zu!«
    Waldegg
lehnte sich verdutzt zurück. Das war ein anderer Petrinelli als der,
den er kannte. Der Petrinelli, den er kannte, hätte nie einen solchen
Ton ihm gegenüber angeschlagen. Er war viel zu kultiviert, um sich die
Blöße zu geben, seinen Ärger nach außen hin zu zeigen.
    Â»Sie
mögen mich für einen Bürokraten halten«, fuhr Petrinelli fort, jetzt
wieder in ruhigerem Ton. »Aber ich bin ein glühender Anhänger des
europäischen Gedankens und werde dieses Ideal verteidigen, koste es,
was es wolle. Wenn wir irgend etwas nicht gebrauchen können, dann ist
es Zwietracht in unseren eigenen Reihen. Sie wissen selbst, daß wir
unter starken Druck von außen geraten sind â€“ von woher dieser
Druck exakt kommt, vermag ich nicht zu sagen.« Er lehnte sich noch
etwas weiter vor. »Ich kann Ihren Kreuzzug gegen Goncourt nicht
verhindern, Leo, aber das eine sage ich Ihnen: Wenn Sie verlieren
sollten, dann rechnen Sie nicht mit meiner Hilfe.«
    Â»Ich habe nicht vor zu verlieren«, sagte Waldegg mit leiser, aber entschlossen klingender Stimme.
    Petrinelli
nickte und stand auf. »Als Generalsekretär habe ich zwar strikte
Neutralität zu wahren, trotzdem: Ich hoffe, daß Sie verlieren.«
    Er ging weg und ließ einen sehr nachdenklichen Waldegg zurück.
    Der
Urlaub war vorüber. Der Alltag hatte sie wieder. Während der Rückreise
war Yvonne wieder zu Marianne geworden. Sie warf einen verstohlenen
Seitenblick auf Stephan, als er den Wagen in die Einfahrt lenkte. Wie
jung er doch war. Jetzt, wo sie wieder in München waren, kam er ihr
noch jünger vor als am Strand. Und müde sah er aus. Es war eine lange
Fahrt gewesen, und er hatte noch die ganze Strecke bis Düsseldorf vor
sich.
    Â»Ich mache dir eine Tasse Kaffee«, sagte sie, »sonst schläfst du auf der Autobahn ein.«
    Er
nickte, stellte den Motor ab, schwang sich aus dem Wagen, nahm ihr
Gepäck vom Rücksitz und trug es zur Tür. Sie schloß auf und hielt ihm
die Tür auf. Drinnen roch es muffig. Die Wohnung sah irgendwie anders
aus, kleiner. Und jetzt, da sie wieder Marianne war, spürte sie, wie
ihr ein leiser Schauer von Schuldgefühl über den Rücken lief, als sie
ihn hineinführte. Während sie den Kaffee machte, schlenderte er ins
Wohnzimmer und schaute sich die Fotos an. Als er den heißen Kaffee
schlürfte, traten ihm sofort Schweißperlen auf die Stirn.
    Â»Du schwitzt«, sagte sie.
    Er
nickte. »Könnte ich wohl kurz duschen, bevor ich weiterfahre?« Er war
jetzt ein wenig unsicher, ein junger Mann im Hause eines älteren
Mannes. Ein junger Mann, der an den Strand gehörte.
    Sie
zeigte ihm den Weg zur Gästedusche, trug ihr Gepäck ins Schlafzimmer
und ging wieder zu ihrem Kaffee. Kaum hatte sie Platz genommen, ließ
ein Klingeln an der Tür sie zusammenfahren. Sie ging in die Diele, um
aufzumachen. Durch die Milchglasscheibe in der Tür erkannte sie
Claudia. Sie lief zur Tür und öffnete. Claudia kam herein, blieb
stehen, trat zwei Schritte zurück und sah ihre Mutter mit großen,
staunenden Augen an. Dann flog sie auf sie zu und umarmte sie so
stürmisch, daß Marianne fast das Gleichgewicht verlor. Nachdem sie sie
überschwenglich gedrückt und geküßt hatte, hielt sie sie auf Armeslänge
von sich, schüttelte ungläubig den Kopf und sprudelte aufgeregt heraus:
»Mensch, siehst du gut aus! Peter läßt dich herzlich grüßen. Es geht
ihm schon viel besser. Warum hast du mich erst heute morgen angerufen?
O Mama, es gibt so viel zu erzählen â€¦Â« Der Klang einer singenden
Männerstimme ließ sie abrupt innehalten. Sie spähte an ihrer Mutter
vorbei ins Wohnzimmer. »Papa? Ist Papa da?« Doch bevor Marianne
antworten konnte, ging die Tür zur Gästedusche auf, und Stephan kam
heraus, tropfnaß, ein Handtuch lose um die Hüften geschlungen. Als er
Claudia sah, zog er das Handtuch ein wenig fester und sagte: »Hi.«
    Claudia
trat einen Schritt zurück, und ihre Augen wurden noch größer, als
Marianne ihn vorstellte: »Claudia, das ist Stephan. Stephan,

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