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Mission Eureka

Titel: Mission Eureka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: McGill Gordon
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mische mich nicht in Ihre
Firmenangelegenheiten ein.«
    Waldegg wandte sich um und schaute ihn an. »Und die Aktien?«
    Â»Die
behalte ich, sozusagen als Garantie für Ihr Wohlverhalten.« Er warf
einen kurzen Blick auf die Aktenmappe und fuhr dann fort: »Sie machen
weiter in Raumfahrt, und ich betätige mich auf einem gänzlich anderen
Feld. Auf diese Weise können wir uns gegenseitig nicht in die Quere
kommen.« Er lächelte. Er hatte gesiegt. Als Sieger konnte er sich ein
versöhnliches Wort zum Abschluß gestatten. »Wer weiß?« sagte er.
»Vielleicht verliere ich ja mein letztes Hemd dabei. Dann könnten Sie
sich wenigstens eins ins Fäustchen lachen.«
    Â»Wenn das
eintritt«, sagte Waldegg, »dann werden Sie's von München bis Paris
hören, das schwöre ich Ihnen.« Er durchquerte langsam den Raum und kam
als erster in die Lounge. Goncourt nahm seinen Aktenkoffer vom Tisch
und folgte ihm.
    Der junge Mann hatte keine Schwierigkeiten, zu erkennen, wer den Ring als Sieger verlassen hatte â€¦
    Irgendwann
während des Heimflugs schaute Goncourt auf seine Uhr und wandte den
Blick automatisch nach Südosten, Richtung Italien. Ungefähr in diesem
Augenblick trat im Palazzo Foscari der Finanzausschuß zusammen, acht
Männer, die über seine Zukunft entschieden. Er hatte alles getan, was
in seiner Macht stand; nun konnte er nur noch abwarten, welche
Entscheidung sie fällen würden. In Paris lag der Champagner schon auf
Eis. Wenn er landete, würde das Komitee seine Entscheidung getroffen
haben. Er schloß die Augen und tat etwas, das er seit seiner Jugend
nicht mehr getan hatte: Er drückte die Daumen.
    In
Rom ließ Franz Kegel seinen Blick über die Runde der Delegierten
gleiten. Als er den Blick auf Lord Montacute, den britischen
Delegierten, richtete, hob dieser den kleinen Finger der linken Hand.
Wenn Kegel in dem Moment geblinzelt hätte, wäre ihm die Geste
entgangen. Es war die Geste eines Bieters bei einer hochklassigen
Auktion. Aber Kegel entging die Geste nicht. Er nickte Montacute zu.
    Â»Herr
Vorsitzender«, begann Montacute. »In Anbetracht der Tatsache, daß
bezüglich des bemerkenswerten Teams, das Goncourt zusammengestellt hat,
keine weiteren Probleme bestehen, hat der Unterausschuß keinerlei
Bedenken mehr, grünes Licht für die Unterstützung seines Projekts zu
geben.«
    Kegel legte beide Hände auf den Tisch und
schloß einen Moment lang die Augen. Im Geiste sah er Waldeggs Gesicht
vor sich, wie er es während der letzten Tage so oft in seinen
Alpträumen vor sich gesehen hatte, und er spürte, wie ihm der Schweiß
über die Brust lief. Er öffnete die Augen wieder und sagte leise: »Wer
ist für den Vorschlag? Ich bitte um das Handzeichen.«
    Alle
Hände gingen hoch; Kegel ballte die Fäuste. Es war geschafft. Das Votum
war einstimmig. Sein Alptraum, im Falle eines Patts mit seiner Stimme
den Ausschlag geben zu müssen, war nicht Realität geworden. Wenn es so
gekommen wäre, wäre er, Kegel, in jedem Fall der Verlierer gewesen.
Wenn Waldegg ihn nicht bloßgestellt hätte, hätte es de Groot getan.
Aber bei diesem einstimmigen Votum war er aus dem Schneider.
    Â»Ich stelle fest, der Vorschlag ist einstimmig angenommen«, sagte er und seufzte erleichtert.
    Aber
es war noch nicht vorbei. »Herr Vorsitzender«, ließ sich erneut
Montacute vernehmen, als die Hände wieder nach unten sanken, »ich
fürchte, unsere heutige Entscheidung könnte sich unter Umständen als
eine rein akademische herausstellen. Auch auf die Gefahr hin, illoyal
zu erscheinen, muß ich feststellen, daß meine Regierung in puncto
wissenschaftlicher Forschung und Entwicklung seit jeher eine wirklich
verblüffende Dämlichkeit an den Tag gelegt hat. Diese Tendenz scheint
sich in letzter Zeit noch zu verstärken. Ich kann daher in diesem
Moment keine verbindliche Garantie bezüglich unseres Beitrags zum
Budget dieses Ausschusses abgeben.«
    Kegel nickte. »Es
scheint sich hier um eine Krankheit zu handeln, die gegenwärtig
allenthalben grassiert, Lord Montacute. Da ist irgend etwas im Busch,
von dem wir nichts wissen und über das wir keine Informationen
bekommen.«
    Petrinelli beugte sich vor und sagte: »Das kann ich bestätigen.«
    Die
Mitglieder des Ausschusses schauten sich gegenseitig an, und es erhob
sich ein aufgeregtes Gemurmel.

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