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Mission Eureka

Titel: Mission Eureka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: McGill Gordon
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darauf
gekommen war! Und in diesem Moment war Christopher Swann um eine
verblüffende Erkenntnis reicher: Wenn man eine Schweizerin beeindrucken
will, dann muß man ihr etwas vorrechnen.

21
    Seit
drei Tagen folgte Paolo Padolini Petrinelli nun schon auf Schritt und
Tritt. Jeden Morgen beobachtete er von einem Straßencafe aus, wie
dieser vor dem Palazzo Foscari vorfuhr, die breite Steintreppe
hinaufstieg und hinter der Tür verschwand. Er folgte ihm zu dem
Restaurant, in dem er zu Mittag aß, und wartete geduldig in seinem
Straßencafe, bis Petrinelli am späten Nachmittag sein Büro wieder
verließ und nach Hause fuhr. Dann schwang er sich in seinen Wagen und
folgte dessen Limousine durch das abendliche Verkehrsgewühl bis zu dem
außerhalb der Stadt gelegenen Haus. Padolini hielt große Stücke auf
seine Fahrkünste, und er hatte wenig Probleme, Petrinellis große,
dunkle Limousine im Auge zu behalten. Vielleicht, dachte er, sollte ich
Privatdetektiv werden. Er besaß all die Voraussetzungen, die man für
diesen Beruf brauchte. Er war zäh, er war hartnäckig, und er besaß eine
geradezu bewundernswerte Geduld, die es ihm erlaubte, stundenlang, ohne
zu klagen, vor Petrinellis Haus im Auto herumzusitzen. Hinzu kam, daß
er absolut gewissenlos war. Er war hervorragend für diesen Job
geeignet. Trotzdem hätte er um ein Haar gleich am ersten Tag alles
vermasselt. Die Limousine war mit hoher Geschwindigkeit über die
Ausfallstraße in Richtung Porto San Sebastiano gefahren und plötzlich,
ohne zu blinken, auf den Seitenstreifen ausgeschert. Padolini hatte auf
die Bremse steigen müssen, um nicht aufzufahren. Er war weitergefahren,
hatte etwa fünfzig Meter weiter angehalten und in den Rückspiegel
geschaut, von der Angst gepackt, daß Petrinelli Verdacht geschöpft
haben könnte. Aber der Mann hatte offenbar keine Notiz von ihm
genommen. Er war ausgestiegen, zu einem am Straßenrand geparkten Fiat
gegangen, eingestiegen und losgefahren; seinem Chauffeur hatte er zum
Abschied zugewinkt.
    Padolini nahm die Verfolgung
auf. Nach etwa zehn Minuten bog Petrinelli auf eine Landstraße ab, nach
weiteren fünf Minuten nach links in einen Feldweg. Padolini ließ sich
zurückfallen, bis er außer Sichtweite war, hielt an und wartete eine
volle Minute, ehe er weiterfuhr. Nachdem er eine Weile langsam
dahingerollt war, ohne den Fiat irgendwo zu sehen, befürchtete er
schon, ihn verloren zu haben. Er wollte gerade umkehren, als er ihn in
einer Einfahrt zu einer Villa entdeckte. Er parkte den Wagen ein Stück
weiter unter einem Baum, nahm seine Kamera und ging zu Fuß zu der Villa
zurück. Sie war, schätzte er, aus dem siebzehnten Jahrhundert, aber in
gutem, gepflegtem Zustand, eine alte Familienvilla, in der zweifellos
Generationen von Foscaris gelebt hatten. Padolini spie angewidert aus.
Er hatte nichts am Hut mit diesem Aristokratenpack. Er war in ärmlichen
Verhältnissen in Neapel aufgewachsen und hatte zeit seines Lebens um
alles kämpfen müssen. Deshalb empfand er eine natürliche Verachtung für
geerbten Reichtum und Titel, und diese Verachtung machte ihm diesen
speziellen Job um so erfreulicher.
    Er wartete und
beobachtete das Haus bis elf Uhr, aber Petrinelli kam nicht heraus. Als
schließlich in den unteren Räumen das Licht anging, hatte er die Nase
voll. Er ging zurück zu seinem Wagen, fuhr ins nächste Dorf und mietete
sich für die Nacht in einer Pension ein.
    Es dauerte bis
zum Abend des dritten Tages, ehe sich endlich etwas tat. Er war
Petrinelli diesmal vorausgefahren und wartete im Wagen, ein Stück
abseits vom Haus. Wenig später sah er ihn aus dem Fiat steigen und ins
Haus gehen. Er folgte ihm vorsichtig bis dicht vor das Haus, versteckte
sich hinter einer Hecke und wartete. Einen Moment später ließ ihn ein
gellender Schrei aus dem Haus hochfahren. Instinktiv riß er die Kamera
hoch und richtete den Sucher auf ein Fenster im oberen Stockwerk. Es
war verriegelt, und die Läden waren geschlossen. Gleich darauf ertönte
der Schrei erneut, ein heiseres, langgezogenes Krächzen. Es war der
Schrei einer Frau, einer sehr alten Frau, einer Frau, die schreckliche
Angst haben mußte. Padolini bekreuzigte sich, und indem er das tat,
versäumte er es, auf den Auslöser zu drücken, als im selben Moment die
Läden aufgestoßen wurden und zwei knochige, dürre Arme durch

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