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Mission Eureka

Titel: Mission Eureka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: McGill Gordon
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gratulierte ihrer
Tochter als erste. Sie fielen sich in die Arme und küßten sich.
Altenburg hielt sich zurück. Er wartete, bis die Astronauten Peter die
Hand geschüttelt hatten, dann ging er zu ihm und gratulierte ihm. »Und
paß mir nur ja gut auf meine Tochter auf«, fügte er mit einem Lächeln
hinzu. Peter nickte und lächelte ebenfalls. Dann lag Claudia in den
Armen ihres Vaters und küßte ihn und sagte mit einem strahlenden
Lächeln, wie glücklich sie sei und wie sehr sie sich freue, daß er da
sei. Eigentlich hätte er in diesem Moment der glücklichste Mensch auf
Erden sein müssen, aber es gelang ihm einfach nicht, die traurigen
Gedanken, die ihn bewegten, abzuschütteln. Seine Traurigkeit verstärkte
sich noch, als er Marianne direkt gegenüberstand.
    Â»Du siehst gut aus, wirklich«, sagte er.
    Â»Das klingt ja beinahe wie ein Vorwurf«, erwiderte sie mit einem schelmischen Lächeln.
    Â»Nein,
nein, ganz im Gegenteil, ich meine nur â€¦Â« Aber bevor er den Satz
zu Ende bringen konnte, hatte Claudia ihre Mutter schon bei der Hand
gefaßt und auf die andere Seite des Raumes entführt, um sie irgend
jemandem vorzustellen. Es dauerte eine ganze Stunde, bis er wieder
allein mit ihr reden konnte.
    Die Hochzeitsfeier fand in
Geiselgasteig statt. Altenburg fühlte sich wie ein Fremder in dem Haus,
in dem er so viele Jahre seines Lebens verbracht hatte. Er stellte
fest, daß sich nichts verändert hatte. Sie hatte alles beim alten
gelassen. Sie hatte nicht einmal die Fotos weggestellt, die sie beide
zusammen zeigten â€¦ Allein sie selbst hatte sich verändert; wenn er
sie so ansah, mit welchem Selbstbewußtsein sie sich zwischen den Gästen
bewegte, wurde ihm um so schmerzlicher bewußt, was er an ihr verloren
hatte. Es hätte eigentlich ein wunderbarer Tag für ihn sein müssen,
aber das einzige, was er empfand, war das Gefühl, abseits zu stehen,
als ob er nicht so recht hierhergehörte.
    Der
Hochzeitskuchen hatte die Form einer Rakete. Peter und Claudia
schnitten ihn gemeinsam an. Montgomery hielt eine Rede. Danach hielt
auch Peter eine, an deren Schluß er sein Glas erhob und einen
Trinkspruch ›auf einen lieben Freund, der nicht mehr unter uns weilt‹
ausbrachte. Einen Moment lang kehrte Stille ein, und sie gedachten
schweigend Johannes'. Altenburg dachte an seinen alten Freund Olaf. Es
war traurig, daß er nicht bei der Hochzeitsfeier dabei war. Er hatte
ein Geschenk und eine Karte geschickt, und geschrieben, er werde in
Gedanken bei ihnen sein. Der Gedanke an Olaf Hurler machte Altenburg
noch trauriger, weil er â€“ im Gegensatz zu Olaf â€“ wenigstens
eine Familie hatte, wenn auch eine zerbrochene.
    Â»Kaffee?« fragte Marianne.
    Er nahm die angebotene Tasse und zwang sich zu einem Lächeln. »Und?« fragte er. »Was treibst du so?«
    Â»Ach,
alles mögliche«, antwortete sie. »Zur Zeit belege ich einen Kurs in
Malerei. Du weißt ja, ich habe Bilder stets geliebt. Und es ist immer
noch Zeit genug, sie noch ein bißchen mehr zu lieben.«
    Â»Zeit?«
sagte Altenburg, eine Spur von Verwunderung in der Stimme. »Du hast
noch alle Zeit der Welt.« Er glaubte für einen Moment, einen Schatten
über ihr Gesicht huschen zu sehen. Aber wahrscheinlich war es nur eine
Einbildung gewesen, denn sie lächelte ihn gleich darauf wieder an und
fragte ihn, was er denn so treibe. »Nicht viel«, antwortete er. »Wir
stecken zur Zeit in einer kleinen Flaute.« Ehe sie ihn nach näheren
Einzelheiten fragen konnte, fuhr er fort: »Malerei? Seltsam. Ich wußte
gar nicht, daß du dich so sehr für die schönen Künste interessierst.«
    Â»Ich bin zu der Erkenntnis gelangt, daß ich ein Spätentwickler bin.«
    Er
nickte. »Ja, das bist du wirklich. Aber ich muß sagen, es steht dir
wirklich gut. Du hast wieder diesen Blick wie damals, als wir Studenten
waren.«
    Â»Was meinst du mit ›diesen Blick‹?«
    Â»Du siehst so frisch aus, so wißbegierig. Jeder Tag ein Abenteuer.«
    Â»Genauso
fühle ich mich auch«, erwiderte sie. »Jeden Tag bewußt erleben; aus
jeder Stunde das Optimale herausquetschen. Thomas, es ist wunderbar zu
wissen, daß ich mich immer noch für neue Dinge interessieren und
begeistern kann.«
    Â»Daß es noch ein Leben nach Altenburg gibt, meinst du.«
    Sie nickte. »Ich habe die Entdeckung

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