Mission Eureka
überrascht, daà Altenburg überhaupt fragen muÃte. Während dieser ihn
entgeistert anstarrte, fuhr er fort: »Der Presse werden wir zu
verstehen geben, es wäre lediglich eine Frage des Protokolls. Sie
tragen in keiner Weise eine persönliche Schuld an der Katastrophe.«
Altenburg
durchquerte mit ein paar schnellen Schritten den Raum und beugte sich
über den Tisch, so weit, daà ihre Gesichter nur wenige Zentimeter
voneinander entfernt waren. »Ich war gegen die Entscheidung zu starten,
das wissen Sie doch ganz genau.«
Petrinelli beugte sich
ein wenig vor. Das hier war sein Territorium. Hier bestimmte er. Er
konnte nicht zurückweichen. Sein Lächeln wurde noch eine Spur breiter,
»in der Tat weià ich das. Sie waren vielleicht ein wenig â¦
unrealistisch â¦Â«
»Unrealistisch!« Altenburg spie das Wort heraus. »Ist das Leben dieser Männer unrealistisch?«
»⦠in
Anbetracht der Lage, so wie sie sich uns allen zu jenem Zeitpunkt
abzuzeichnen schien«, fuhr Petrinelli fort, als wäre er überhaupt nicht
unterbrochen worden. »Riesige Geldsummen standen auf dem Spiel â¦Â«
Altenburg
hielt abwehrend die Hand hoch, aber Petrinelli hob die Stimme. »Lassen
Sie mich ausreden.« Altenburg trat einen Schritt zurück, und Petrinelli
fuhr fort, langsam und bedächtig, jedes Wort sorgfältig artikulierend,
als spräche er mit jemandem aus einem anderen Land, der nicht ganz
sicher in der Sprache ist. »Wenn die Nachricht von dieser Katastrophe
an die Ãffentlichkeit kommt, gibt das eine Sensation. Das Vertrauen in
uns von seiten der Regierungen, die uns immerhin zur Hälfte
finanzieren, wird einer schweren Belastung ausgesetzt sein. Sie werden
einen Sündenbock fordern.«
»Einen Sündenbock?«
Die
begriffsstutzige Art, in der Altenburg das Wort wiederholte, machte
Petrinelli wütend. Er hatte genug von dieser geheuchelten Naivität.
Dies war sein Büro. Altenburg arbeitete für ihn ⦠mehr oder
weniger jedenfalls. »Natürlich brauchen sie einen!« schnarrte er.
»Seien Sie nicht so naiv. Sie werden einen Wechsel an der Spitze sehen
wollen ⦠ein neues Gesicht.«
»Wen?« fragte Altenburg ruhig.
»Ich habe keine Ahnung.«
»Olaf Hurler, oder â¦Â«
»Auf
jeden Fall sollte ich ihnen sagen«, unterbrach ihn Petrinelli, »daà man
mich ziemlich unter Druck gesetzt hat, damit ich dafür sorge, daà Sie
in die Wüste geschickt werden.«
»Druck?« sagte
Altenburg; ihm war bewuÃt, daà er dauernd Petrinellis Worte
wiederholte, aber er konnte nicht anders. »Was für ein Druck? Von wem?«
Petrinelli schüttelte den Kopf. »Das spielt doch jetzt keine Rolle mehr, oder? Das ist doch nicht mehr relevant.«
»Sie meinen, wenn ich nicht zurücktrete, fliege ich?«
Na
endlich, dachte Petrinelli, endlich war der Groschen gefallen. Es hatte
seine Zeit gedauert, aber jetzt hatte das groÃe Wissenschaftlerhirn die
Daten wohl restlos verarbeitet.
»Sie drücken es so kraÃ
aus«, sagte er lächelnd und erhob sich aus einem Sessel. Es war
vollbracht. Jetzt konnte Altenburg gehen. »Sie werden es mir natürlich
schriftlich geben.«
»Den Teufel werde ich.«
Petrinelli
quittierte diese kleine Trotzreaktion mit einem Lächeln. »Noch etwas«,
fügte er hinzu. »Wir beabsichtigen, die Nachricht von der Katastrophe
noch für ein paar Tage zurückzuhalten, vielleicht auch länger.«
»Sie glauben im Ernst, daà sie sich so lange geheimhalten läÃt?«
»Das dürfte wohl kaum noch Ihr Problem sein, oder?«
Sie
waren jetzt an der Tür. Petrinelli hielt sie ihm auf. Altenburg machte
einen Schritt auf den Gang, dann wandte er sich um und sagte leise:
»Ich werde nicht zurücktreten.« Petrinelli schloà die Augen. »Und Ihren
Brief kriegen Sie, keine Sorge.«
Petrinelli machte die
Augen wieder auf und schaute ihm nach, als er den Gang hinunterging. Er
seufzte. Einen Moment lang hatte er geglaubt, es wäre alles glatt über
die Bühne gegangen. Er würde Thomas Altenburg ein paar Wahrheiten über
das Leben erklären müssen. »Warten Sie noch einen Moment, Thomas«, rief
er hinter ihm her und folgte ihm so schnell, wie seine Würde es zulieÃ.
An der Treppe holte er ihn ein, und während sie Seite an Seite
hinuntergingen, machte Petrinelli in der
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