Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Mission Eureka

Titel: Mission Eureka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: McGill Gordon
Vom Netzwerk:
»Kann einem gefallen.«
    Â»Sagen Sie, haben Sie herausgefunden, warum die dreiprozentige Kurskorrektur zu einem Schubabfall geführt hat?«
    Swann
hieb so heftig auf die Bremse, daß der Stuhl abrupt zum Stehen kam, und
musterte sie scharf. »Was wissen Sie darüber?« Er rekapitulierte im
Eiltempo die letzten Tage. Woher hatte sie ihre Informationen? Nur drei
Leute wußten von der Sache. Die Kontrollaufzeichnungen waren schon im
Flugzeug. Wie konnte sie â€¦
    Â»Ich dachte, das wüßte jeder«, erwiderte sie mit großen, unschuldigen Rehaugen. »Ist das ein Geheimnis?«
    Â»Von welcher Abteilung sind Sie?« fragte er in scharfem Ton.
    Â»Ich
nahm an, daß Sie den Fehler auf den Programmbändern inzwischen
aufgespürt haben«, fuhr sie fort, seine Frage ignorierend. »Der dritte
oder vierte Mikro-Scan hat doch bestimmt irgendwelche Aufschlüsse
gebracht â€¦Â«
    Wieder dieser gottverdammte schweizerische Akzent.
    Â»Wer sind Sie?«
    Â»Wer ich bin?«
    Swann verlor langsam die Geduld. Konnte dieses verdammte Weibsstück nicht einmal klar auf eine Frage antworten?
    Er holte tief Luft und startete noch einen Versuch. »Für wen arbeiten Sie?«
    Â»Infopress«, sagte sie und zuckte lächelnd die Achseln.
    Â»Infopress«, wiederholte er und überlegte eine Sekunde, welche Abteilung das war. Dann begriff er. »Infopress?« brüllte er.
    Â»Eine
gute Agentur«, sagte sie. »Ich â€¦Â« Sie hielt inne. Er hatte
wutschnaubend den Beschleunigungsschalter nach vorn geschoben und
rollte Richtung Parkplatz. Sie holte ihn nach wenigen Metern ein und
trabte neben ihm her.
    Â»Wie zum Teufel sind Sie
überhaupt hier reingekommen?« knurrte er, den Blick stur geradeaus
gerichtet. Sie gab keine Antwort. War im Grunde auch egal, wie sie
reingekommen war. Jedenfalls war sie jetzt da und lief frei auf dem
Gelände rum. »Ich spreche nicht mit Ihnen. Verschwinden Sie.«
    Â»Aber was ist denn daran so schlimm, wenn ich Ihnen ein paar Fragen â€¦Â«
    Â»Ich rufe gleich den Werkschutz; der wirft sie hier raus. Von mir erfahren Sie kein Wort.«
    Â»Aber es ist doch bestimmt besser, wenn wir uns über den Unfall erst mal unter vier Augen unterhalten, bevor â€¦Â«
    Er schob den Hebel bis zum Anschlag vor, so daß sie Mühe hatte, mit ihm Schritt zu halten, aber sie ließ sich nicht abschütteln.
    Â»Ich
unterhalte mich mit Ihnen über gar nichts!« Er war jetzt wütend auf
sich selbst, ärgerte sich darüber, daß er sich von einem hübschen
Gesicht verwirren ließ. Ihr Haar auf dem Kissen! So was Bescheuertes!
Als ob ihn nicht wichtigere Dinge beschäftigten â€¦
    Â»Aber ich darf Sie doch mal interviewen, oder?«
    Â»Nein!«
    Sie
hatte ihn jetzt überholt, und er mußte einen Bogen machen, um ihr
auszuweichen. Er bremste, dann schaute er zu ihr auf. Sie war ganz
außer Atem. Er blickte sich um. Nirgendwo ein Wachmann zu sehen.
Abhängen konnte er sie nicht, und freiwillig gehen würde sie auch nicht.
    Â»Später«, sagte sie. »Ein normales Interview, wenn das Unternehmen abgeschlossen ist.«
    Â»Okay. Wenn Sie mich in Ruhe lassen. Sofort und auf der Stelle.«
    Sie
strahlte ihn an. »In Ordnung.« Sie trat zur Seite, damit er
vorbeikonnte. »In England? Ich meine, das Interview?« Er nickte. Der
Parkplatz war nur noch fünfzig Meter entfernt, und jetzt folgte sie ihm
nicht mehr. Endlich war er sie los.
    Â»Ich heiße Meike«, rief sie ihm nach. »Meike Beck.«
    Er
blickte in den Spiegel und sah, wie sie ihm nachwinkte. Meike Beck von
Infopress. Er würde sich schön fernhalten müssen von Meike Beck.
Eigentlich schade, dachte er â€¦
    Laurent
Lefèbre lehnte sich in den bequemen Ledersessel zurück und nickte
zufrieden. Er fühlte sich heimisch hier. Er betrachtete die Drucke an
der Wand: Doppeldecker und Wasserflugzeuge. Er lächelte, Altenburg, der
Nostalgiker. Das war typisch für ihn, dieses Interesse an Dingen aus
der Vergangenheit; für Lefèbre sagten die Drucke von diesen alten
Flugzeugen viel über Altenburgs Persönlichkeit aus. Jetzt war er
überflüssig, überholt, wie seine kostbaren Drucke. Er schaute auf die
beiden silbergerahmten Fotos auf dem Schreibtisch. Aus dem Rahmen zur
Rechten schaute ihn Marianne Altenburg an, eine müde, verhärmte Frau,
die früher einmal hübsch gewesen sein

Weitere Kostenlose Bücher