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Mission Eureka

Titel: Mission Eureka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: McGill Gordon
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noch?«
    Â»Inklusive der Aufzeichnungen vom Orbiter selbst, noch zwölf.«
    Â»Wir müssen den Fehler unbedingt finden, er könnte wieder auftreten«, sagte Swann.
    Â»Nicht unbedingt«, meinte Hilary.
    Swann
nahm einen Packen Ausdrucke vom Tisch und schlug ihn gegen die
Schalttafel des Terminals. »Warum sagst du uns nicht, wo er steckt, du
verdammtes Miststück?« knurrte er. Hilary grinste: »Das nächste Band?«
    Swann
schüttelte den Kopf. Der kleine Mann mochte vielleicht aussehen wie ein
Hamster, aber er war einfach nicht kleinzukriegen. »Machen wir zehn
Minuten Pause, damit wir ein bißchen Luft schöpfen können«, sagte er.
    Ein
Telefonlämpchen blinkte auf; einer der Techniker nahm den Hörer ab.
»Entschuldigen Sie, Sir«, sagte er, an Swann gewandt, »da ist eine
Freundin von Ihnen am Eingang, die Sie dringend sprechen möchte.«
    Â»Ich habe keine Freundinnen«, sagte Swann stirnrunzelnd. »Was für 'ne Freundin?«
    Â»Hörte sich an wie â€¦ Mike Beck oder so.«
    Swann
hieb mit den Fäusten auf die Armlehnen seines Rollstuhls. »Auch das
noch. Die will ich nicht sehen, verdammte Journalisten, unter gar
keinen Umständen! Sagen Sie ihr, wir hätten einen Notfall.«
    Â»Ist
es nicht gerade das, was die Presse nicht herausfinden soll? Daß wir
einen Notfall haben?« wandte der stets logisch denkende Hilary ein.
    Er
hatte recht â€“ wie üblich. Swann griff nach seiner Jacke und lenkte
den Stuhl hinaus auf den Flur. »Wenn ich in fünf Minuten nicht zurück
bin, rufen Sie die Feuerwehr«, rief er beim Hinausfahren über die
Schulter.
    Fünf Minuten, dachte er, während er den Gang
hinunterfuhr und die Raupenketten justierte, um die Treppe
hinunterzukommen. Fünf Minuten waren lange genug, wenn man nichts zu
sagen hatte. Die Frau hatte wirklich Nerven, den ganzen langen Weg nach
Gloucestershire zu fahren, ohne sich anzumelden. So eine
Zeitverschwendung.
    Sie wartete auf ihn an der Rezeption
in der Eingangshalle. Sie trug Jeans und einen Pullover; ein Stirnband
hielt ihr das Haar aus dem Gesicht. Sie war vor Anstrengung ganz rot im
Gesicht, als wäre sie den ganzen Weg vom Dorf hierher gejoggt.
    Â»Hi«, begrüßte sie ihn lächelnd.
    Â»Ich bin nicht gerade erfreut, Sie zu sehen«, knurrte er.
    Das Lächeln wich nicht von ihrem Gesicht, »Sie haben mir doch ein Interview versprochen.«
    Das
stimmte, aber er hätte nie damit gerechnet, daß sie ihm bis hierher
folgen würde. Er setzte seine grimmigste Miene auf und brummte: »Ich
bin sehr beschäftigt.« Er brachte sich im gleichen Moment selbst um die
Wirkung seines Auftritts, indem er die belanglose Frage stellte: »Wie
sind Sie überhaupt hierhergekommen?«
    Â»Mit dem Fahrrad.«
Sie deutete nach draußen. Neben der Eingangstür lehnte ein Fahrrad.
Einen Moment lang dachte er, sie wäre den ganzen Weg von London bis
hierher geradelt; doch dann fiel ihm ein, daß irgendeine Firma in
Bristol einen Vertrag mit British Rail abgeschlossen hatte. Jetzt
konnte sich jeder an den Landbahnhöfen ein Fahrrad ausleihen. Eine
schlechte Nachricht für ihn. Fahrräder bedeuteten: mehr Touristen.
Fahrräder waren gefährlich für Leute in Rollstühlen.
    Â»Ich war gerade in London«, sagte sie fröhlich, »und da dachte ich, wär' doch nett, wenn ich mal hier vorbeikäme.«
    Ihm war klar, daß sie mit ›hier‹ nicht das Dorf meinte, sondern das Haus.
    Â»Damit
Ihnen von Anfang an eines klar ist: rein kommen Sie nicht«, sagte er
und rollte an ihr vorbei auf den Kiespfad. Er atmete tief durch und
betrachtete die Landschaft ringsum, den gepflegten Rasen des
Parks, die grünen, sanft geschwungenen Hügel, auf denen Schafe
weideten. Er spürte, wie Ruhe und Frieden in ihm einkehrten, und dieses
Gefühl machte ihn großzügig. »Ich gebe Ihnen fünf Minuten«, sagte er.
    Â»Oh, das ist sehr nett von Ihnen; ich â€¦ äh â€¦Â«
    Â»Nicht
hier. Draußen im Park.« Er setzte seinen Stuhl in Bewegung und rollte
Richtung Park, Meike an seiner Seite. Er betrachtete sie aus dem
Augenwinkel. Sie trug kein Make-up. Das gefiel ihm. Frauen brauchten
auf dem Land kein Make-up. Nicht an einem Ort wie diesem.
    Als
sie hundert Meter zurückgelegt hatten, wandte er sich um und schaute
hinüber zum Haus mit seinen Mauertürmchen und den zwei Flügeln an

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