Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Mission Eureka

Titel: Mission Eureka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: McGill Gordon
Vom Netzwerk:
unterschrieb.
    Â»War
mir ein Vergnügen.« Jetzt, wo das Essen bezahlt war, fühlte sich Tommy
plötzlich in Spendierlaune. Er blinzelte Meike mit verschwommenem Blick
zu. Sie war im Verlauf der letzten Stunde noch schöner geworden. »Noch
'n Cognäcchen?« fragte er.
    Â»Warum nicht?«
    Meike nahm einen Kater mit auf den Flug nach Rom, und sie war froh, daß E UREKA reichlich Mineralwasser im Presseraum des Palazzo Foscari aufgefahren hatte.
    Der
Presseraum war brechend voll. Sie sah eine ganze Reihe von bekannten
Gesichtern. Viele von ihnen waren schon beim Start von Magellan I
dabeigewesen. Ein paar nickten ihr zu. Mehrere bahnten sich einen Weg
zu ihr durch, um sie zu fragen, ob sie etwas wüßte. Aber sie blockte
ab. Nein, sie wisse auch nichts. Sollten sie sich doch ihre eigenen
Tommys besorgen.
    Am Tisch vor der Wand, flankiert von
ihrem Mann und Thomas Altenburg, hatte Giovanna Waldegg Platz genommen,
um die Fragen der Reporter zu beantworten. Telegen lächelte sie in die
Kameras.
    Das Lächeln verging ihr rasch. Sie sah sich einem wahren Bombardement von Fragen ausgesetzt.
    Â»Was ist der Grund für die Verzögerung bei der Errichtung der Raumstation â€¦?«
    Â»Hat E UREKA das Interesse an dem Projekt verloren â€¦?«
    Â»Hat es irgendwo eine Fehlkalkulation gegeben â€¦?«
    Meike
wartete und beobachtete amüsiert, wie Giovanna Waldegg entnervt die
Hände hob, um sich Ruhe auszubitten, und, als dies nicht fruchtete,
zurückbrüllte: »Wenn Sie nicht alle durcheinanderschreien würden, kämen
wir viel schneller mit Ihren Fragen durch.« Das half. Ruhe kehrte ein.
Sie beugte sich zu ihrem Mann hinüber und gab ihm ein Zeichen. Er
lächelte sie an und lehnte sich vor, die Ellbogen auf den Tisch
gestützt. »Meine Damen, meine Herren«, sagte er. »Wissenschaft ist
etwas anderes als das Aufeinanderschichten von Ziegelsteinen. Wir
müssen unsere Ziegelsteine manchmal erst erfinden.«
    Er
erntete verständnislose Blicke, Kopfschütteln. Von hinten rief jemand:
Ȇber welche Art von Ziegelsteinen reden wir eigentlich hier? Geht das
schon wieder los mit dem Mauern, oder was?«
    Waldegg lächelte. »Vielleicht kann Doktor Altenburg etwas dazu sagen.«
    Altenburg
stand auf. »Die neue Rakete ist schwerer. Wir benötigen deshalb
stärkere Dichtungen zwischen den einzelnen Brennstoffkammern. Und in
dem Punkt haben wir im Moment noch gewisse Probleme. Übrigens nicht nur
wir. Auch die Amerikaner schlagen sich damit herum.«
    Ein
Murmeln ging durch den Raum. Als wieder Stille eingekehrt war, stellte
Meike Beck ihre Frage: »Trifft es zu, daß der Ministerrat von E UREKA das Raumfahrtbudget gekürzt hat?«
    Sie hatte die Frage an Altenburg gerichtet, aber es war Waldegg, der antwortete: »Nein, das muß ich dementieren.«
    Â»Würden Sie aber zugeben, daß Ihrem Raumprojekt geringere Priorität eingeräumt wurde?« hakte Meike nach.
    Â»Nein, das würde ich nicht.«
    Dementis,
wie erwartet; etwas anderes würde sie von diesem Mann nicht bekommen.
Aber seine Dementis würden ihr Munition liefern für später, wenn die
Sache herauskam. Sie freute sich jetzt schon darauf, ihm diese Dementis
dann genüßlich unter die Nase zu reiben. Aber im Moment war Altenburg
wohl der ergiebigere. Er war ein Mann der Wissenschaft, einer, dem es
darum ging, die Wahrheit zu finden, und der nicht, wie Waldegg, froh
war, wenn er sich in Dementis flüchten konnte.
    Â»Doktor
Altenburg«, sagte sie, an den Technischen Direktor gewandt, »daß Sie
die Besatzungen von Marco Polo und Magellan I heil heruntergebracht
haben, war sicherlich eine technische Meisterleistung â€¦Â«
    Altenburg nickte. »Ja, da stimme ich Ihnen zu.«
    Â»Aber es gehörte sicherlich auch eine große Portion Glück dazu. Würden Sie dem zustimmen?«
    Â»Ja, auch da stimme ich Ihnen zu.«
    Giovanna
stand auf und kramte geräuschvoll ihre Papiere zusammen, um deutlich zu
machen, daß die Pressekonferenz beendet war. »Meine Damen und
Herren â€¦Â« sagte sie, aber Meike hatte nicht die Absicht, sich auf
diese Weise abwimmeln zu lassen.
    Â»Einen Moment noch«,
sagte sie, ohne den Blick von Altenburg zu wenden. »Ich bin noch nicht
fertig. Für die Pegasus-Raumstation wird derselbe Raketentyp verwendet
wie bei Magellan I und Marco Polo. Wollen Sie das gleiche Risiko noch
einmal

Weitere Kostenlose Bücher