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Mission Eureka

Titel: Mission Eureka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: McGill Gordon
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kleine
Höflichkeitsbesuche abstatten würden, die ich ihnen leider aus diversen
Gründen, wie Terminschwierigkeiten oder ähnlichem, immer wieder
abschlagen muß.«
    Er hieb Waldegg auf die Schulter.
Waldegg verzog gequält das Gesicht. Er war nicht zum
Schaufensterbummeln gekommen. Er hatte Goncourts Geschwätz jetzt lange
genug über sich ergehen lassen. Was er wissen wollte, war, wie sich das
Projekt gegen Altenburg entwickelte. Als er Goncourt darauf ansprach,
zuckte dieser mit den Achseln und fragte: »Sind Sie sicher, daß Sie ihn
ausschalten wollen, bevor Ihre Raumstation installiert ist? Er ist im
Augenblick doch der einzige, der dazu fähig ist.«
    Â»Das
lassen Sie meine Sorge sein, Monsieur Goncourt«, sagte Waldegg. »Das
Wie ist Ihre Sache, das Wann ist meine. Ich vernichte Altenburg erst,
wenn ich ihn nicht mehr brauche, nicht vorher.«
    Â»Natürlich. Sie sind in dieser Sache der Boß, Waldegg. Ich liefere Ihnen nur die Schrauben, Nieten und Bolzen.«
    Waldegg schaute ihn an. Goncourt lächelte. Und Waldegg war nicht sicher, ob er ihn an- oder auslachte.
    Â»Was ist in der Sache bisher unternommen worden?« fragte er.
    Anstelle
einer Antwort drückte Goncourt auf die Taste seiner Sprechanlage.
»Chantal, bringen Sie die rote Mappe. Und sagen Sie Gibbs, er möchte zu
mir kommen. Ich will ihn dabeihaben.«
    Goncourt
beobachtete Waldegg genau, als Chantal hereinkam. Er zeigte Reaktion,
eine winzige Geste nur, eine schnelle Auf- und Abbewegung der Augen,
als er Chantal blitzschnell musterte. Es entging Goncourt nicht. Sie
hatte Eindruck auf Waldegg gemacht. Das war nichts Ungewöhnliches. Es
gab kaum einen Mann, der nicht beeindruckt war, wenn er Chantal zum
ersten Mal sah. Goncourt hatte schon manch einen mit offenem Mund
dastehen sehen. Er hatte erlebt, wie starke, selbstbewußte Männer ins
Stottern gerieten, als er sie mit Chantal bekannt gemacht hatte. Bei
Waldegg war die Reaktion nicht so offensichtlich. Er war ein Weltmann,
ein Mann, der es gewohnt war, von schönen Frauen umgeben zu sein;
schließlich war seine Frau auch eine Augenweide. Wie auch immer, er
hatte Reaktion gezeigt, und Goncourt heftete die Beobachtung ab zwecks
späterer Verwendung.
    Er stellte sie einander vor, und
Waldegg schüttelte ihr die Hand. »Enchanté«, sagte er galant. »Ich kann
mich erinnern, einmal mit einem Viscomte Delon auf der Jagd gewesen zu
sein.«
    Â»Mein Bruder«, sagte sie. Sie legte einen roten
Hefter auf Goncourts Schreibtisch, schlug ihn auf und breitete den
Inhalt auf dem Tisch aus. »Zuweisungsaufträge, Rechnungen,
Bevollmächtigungen â€¦ alle offensichtlich von Altenburg ausgestellt
und immer für unsere modernste, streng geheime Technologie.«
    Â»Natürlich«, warf Waldegg ein, während er die Papiere überflog, »E UREKA verwendet nur das Beste vom Besten.«
    Â»Duplikate
derselben Dokumente über die Lieferung an einen bekannten Spezialisten
für Technologietransfer in den Ostblock«, fuhr Chantal fort. »Ebenfalls
eindeutig von Altenburg ausgestellt.«
    Â»Damit haben wir ihn da, wo wir ihn haben wollen!« sagte Waldegg triumphierend.
    Die
Tür ging auf, und Gibbs kam herein. Er und Waldegg begrüßten sich mit
einem förmlichen, reservierten Nicken; dann führte Goncourt ihn zum
Schreibtisch und deutete auf die Papiere. Gibbs studierte sie
schweigend, mit gerunzelter Stirn. Er ließ sich Zeit. Schließlich
fragte Goncourt ungeduldig: »Was halten Sie davon, Doktor Gibbs?«
    Â»Ausgezeichnete
Arbeit«, sagte er. »Wirklich, ausgezeichnet.« Er schaute Chantal an und
machte eine kleine Verbeugung. »Ich gratuliere Ihnen, Miss Delon.«
    Â»Danke.« Sie revanchierte sich mit einem Lächeln.
    Â»Aber es wird nicht funktionieren.«
    Einen Augenblick lang herrschte Stille. Dann platzte Waldegg heraus: »Und warum nicht?«
    Â»Sie sind nicht von Altenburg unterschrieben.«
    Goncourt
und Waldegg tauschten einen kurzen Blick aus, einen Blick, der besagte:
»Wir haben es hier mit einem Begriffsstutzigen zu tun.«
    Väterlich
legte Goncourt den Arm um Gibbs' Schulter. »Lieber Doktor Gibbs«, sagte
er in einem Ton, als spräche er mit einem Kind. »Eine Unterschrift kann
man auch nachmachen lassen. Für so etwas gibt es Fälscher.«
    Â»Irrtum«, erwiderte Gibbs. »Das kann man nicht.«
    Goncourt trat einen Schritt

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