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Mission Eureka

Titel: Mission Eureka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: McGill Gordon
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eingehen?«
    Â»Das Problem liegt lediglich im Antriebssektor«, erwiderte Altenburg. »Wir arbeiten daran.«
    Â»Trotzdem soll Pegasus schon jetzt starten.« Meike blieb hartnäckig. »Ich frage Sie deshalb: Was bedeuten Ihnen Menschenleben?«
    Altenburg
beugte sich näher zum Mikrofon und sagte mit ruhiger Stimme: »Ich
denke, meine Einstellung dazu ist hinreichend bekannt.« Er blickte auf
Waldegg, der sich von seinem Stuhl erhob.
    Â»Meine Damen,
meine Herren«, sagte Waldegg. »Seien Sie versichert, daß ich
selbstverständlich dem Menschenleben jede, aber auch wirklich jede
Priorität einräume.«
    Â»Das freut mich zu hören«,
erwiderte Meike. »Und wie war das bei Magellan und Marco Polo? Haben
Sie da auch dem Menschenleben Priorität eingeräumt?«
    Betretene
Stille. Dann sprang Giovanna in die Bresche: »Das ist doch schon
hundertmal durchgekaut worden. Meine Damen und Herren, es tut mir leid,
aber unsere Zeit ist knapp bemessen. Sie können sicher sein, daß wir
Sie weiter auf dem laufenden halten werden.«
    Enttäuschtes
Gemurmel erhob sich rings um Meike. Einige ihrer Kollegen versuchten,
Giovanna Waldegg noch weitere Informationen zu entlocken, aber sie
blieb hart. Meike Beck stand ganz ruhig da und fixierte Waldegg. Er
beugte sich zu seiner Frau hinüber und sagte etwas zu ihr. Meike Beck
konnte die Worte förmlich von seinen Lippen ablesen: »Wer ist diese
Frau?«
    Sie hatte Eindruck auf ihn gemacht,
zweifelsohne; aber das war sekundär. Primär war das, was die
Pressekonferenz unmißverständlich gezeigt hatte: nämlich, daß das
Raumfahrtprogramm in Schwierigkeiten steckte. Das war eine schlechte
Nachricht für Waldegg und Co. jedoch eine gute Nachricht für Meike.
Vielleicht, dachte sie, ist Waldegg der Schlüssel. Möglicherweise
konnte sie ihm irgend etwas entlocken, dem Mann, auf den sie solchen
Eindruck gemacht hatte. Sie versuchte, zu ihm vorzudringen, als alles
zur Tür strömte, aber er, seine Frau und Altenburg waren blitzschnell
durch einen Seitenausgang verschwunden. Wütend auf sich selbst,
schnappte sie sich einen jungen PR-Mann, der ihr zufällig über den Weg
lief, und fragte ihn, ob sie eine Nachricht für Graf Waldegg
hinterlassen könne. Das ginge leider nicht, erhielt sie zur Antwort,
Graf Waldegg habe kein Büro in diesem Gebäude. Der junge Mann riet ihr,
es in Salzburg zu versuchen, und gab ihr eine Telefonnummer.
    Â»Ich
soll Salzburg anrufen, wenn der Mann im selben Gebäude ist?« fragte sie
kopfschüttelnd, und der junge Mann zuckte mit den Achseln, wie nur
PR-Leute mit den Achseln zucken können.
    Sie ging zum
nächsten Telefon und wählte die Nummer, die der Mann ihr gegeben hatte.
Eine Sekretärin teilte ihr mit, Graf Waldegg weile zur Zeit im Ausland.
Das wußte sie selbst. Der Mann war schließlich nur ein paar Meter von
ihr entfernt. Ob sie einen Gesprächstermin haben könne? Da müsse sie
erst im Terminkalender nachschauen, sagte die Sekretärin. Wann er denn
nach Salzburg zurückkomme? Das wisse sie nicht, antwortete die
Sekretärin; sie wisse lediglich, daß er von Rom aus weiter nach
Frankreich fliege.
    Nach Frankreich? Wohin in
Frankreich? Sie sei nicht befugt, darüber Auskunft zu geben, erwiderte
die Sekretärin, aber wenn die Anruferin so freundlich wäre, ihren Namen
zu nennen â€¦ Meike Beck verspürte den Drang, einfach aufzulegen,
nannte aber dann ihren Namen und suchte offiziell um ein Interview mit
dem Grafen nach. Frankreich, dachte sie. Wieso flog er nach Frankreich?
    Zwei
Stunden später landete Waldegg mit seinem Privatjet auf einem kleinen
Flugplatz außerhalb von Rouen, wo er von Goncourts Chauffeur in Empfang
genommen wurde. Zwanzig Minuten danach stand er neben Goncourt vor
einem großen Sichtfenster im Hauptgebäude von Goncourt Industries und
schaute hinunter auf eine Halle von der Größe eines Fußballfeldes. Die
Halle war vollkommen menschenleer, aber voll von Robotern, die lautlos
ihre Arbeit verrichteten.
    Â»Das ist der Grund,
weshalb meine elektronischen Komponenten die besten in der Welt sind«,
sagte Goncourt, ohne eine Miene zu verziehen und ohne den leisesten
Unterton von Prahlerei in der Stimme. Was ihn betraf, so stellte er
schlicht eine Tatsache fest. »Und weshalb«, fuhr er fort, »die Herren
aus Tokio mir so liebend gerne hin und wieder mal

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