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Mission Eureka

Titel: Mission Eureka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: McGill Gordon
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Händen.«
    Â»Trotzdem â€“
sagen Sie unseren Maklern, sie sollen anfangen zu kaufen, durch eine
unserer Gesellschaften. Sie sollen sie nicht hochtreiben, sondern immer
dann kaufen, wenn sie eine kleine Schwäche zeigen und die Notierung ein
wenig runtergeht â€¦Â«
    Â»Die Salamitaktik«, sagte sie, und er nickte bestätigend.
    Â»Sie sind der Experte.«
    Für
das Gespräch mit de Groot hatte Waldegg ein Restaurant an der Grand
Place in Brüssel ausgewählt. Waldegg hielt sich nicht lange mit Small
talk auf, sondern kam rasch zur Sache. »Mit Goncourt«, sagte er, »werde
ich mich schon verständigen. Wir sind auf dem besten Wege dazu.« Er
lehnte sich zurück und breitete die Serviette auf seinem Schoß aus.
»Was ich jetzt brauche, ist ihre volle Unterstützung im Finanzausschuß
von EUREKA.«
    De Groot beugte sich in seinem
Stuhl vor und verschränkte die Hände unter dem Kinn. »Sehen Sie«,
entgegnete er, und fixierte Waldegg mit eindringlichem Blick. »Was mir
am meisten Sorge bereitet â€¦Â« Er lehnte sich zurück. »Sie und damit
E UREKA haben eine schlechte Presse, eine miserable Presse.«
    Waldegg sah ihn an. »Im Augenblick, ja â€¦ vielleicht. Ist das so wichtig?«
    Â»Aber
ja. Und wie!« sagte de Groot in einem Ton, als spreche er mit einem
begriffsstutzigen Schüler. »Nächste Woche werden mich meine Kollegen
Minister im Finanzausschuß nach meinen Empfehlungen für das künftige
Raumfahrtbudget von E UREKA fragen.«
    Â»Ja, und?« fragte Waldegg und aß unbeeindruckt weiter.
    Gereizt
erwiderte de Groot: »Ich werde auf verlorenem Posten stehen, wenn ich
schon vor den Verhandlungen öffentlich fertiggemacht werde. Denken Sie
doch nur an Ihre letzte Pressekonferenz.«
    Â»Das ist eine Nachrichtenagentur«, erwiderte Waldegg mit einem halb
beschwichtigenden, halb spöttischen Lächeln. »Die Infopress. Und dort
ist nur eine Reporterin, die dauernd querschießt.«
    Â»Meike Beck.«
    Waldegg blickte erstaunt auf. »Ach, das wissen Sie?«
    Â»Sie werden sie nicht mundtot machen können«, sagte de Groot. »Außer â€¦ Sie lassen sie umbringen.«
    Waldegg senkte den Blick, und sein Lächeln verschwand schlagartig, als er erwiderte: »Herzlich gerne.«
    Wieder
beugte de Groot sich vor. »Was tut man in einem solchen Fall in der
Politik? Man schanzt dem Gegner einen Posten zu, auf dem er stillhalten
muß. Man kauft ihn. Einer der Gründe, warum ich Politik so liebe â€¦Â«
    Das
Interview fand in der Bibliothek statt und dauerte, wie vorher
vereinbart, exakt dreißig Minuten. Meike hielt sich nicht mit Fragen
zur Person auf. Diesbezüglich war sie hinreichend aus früheren
Presseveröffentlichungen und aus den Klatschspalten der
Regenbogenpresse informiert. Ihr ging es ausschließlich um Fragen zu E UREKA . Er
äußerte sich hierzu erstaunlich offen. Zwar versuchte er zunächst den
Eindruck zu erwecken, als liefe alles glatt und problemlos, aber als
sie beharrlich nachhakte, räumte er ein, daß es gewisse Probleme
technischer Natur gab, insbesondere mit den Dichtungen zwischen den
einzelnen Brennstoffkammern. Er ließ sich gerade so viel entlocken, daß
sie zufrieden war, aber nicht mehr. Er hatte im vorhinein genau
festgelegt, was er sagen würde. Nein, finanzielle Probleme gebe es
keine, beteuerte er am Ende des Interviews. Die Finanzierung sei
vollauf gesichert. Dann schaute er auf seine Uhr. Meike schaltete ihren
Recorder ab.
    Â»Nun, sehen Sie, es war doch keine solche Heimsuchung, wie Sie befürchtet hatten, nicht wahr?« sagte sie.
    Â»Bei einer so charmanten Fragestellerin â€¦Â« erwiderte Waldegg lächelnd.
    Sie
quittierte das Kompliment mit einem freundlichen Nicken und steckte den
Recorder in ihre Handtasche zurück. »Danke für das Gespräch. Nach
allem, was vorgefallen ist, finde ich das bemerkenswert, wirklich.«
    Â»Schade, daß das Tonband nicht mehr läuft.«
    Â»Tja, da es nun ausgeschaltet ist, würde ich Ihnen gerne noch eine persönliche Frage stellen.«
    Er nickte und wartete.
    Â»Nach meinem Bericht über die Beinahe-Katastrophe mit Magellan I haben Sie versucht, mich um meinen Job zu bringen. Warum?«
    Â»Diese
Geschichte hätte ich lieber nicht veröffentlicht gesehen«, antwortete
Waldegg. »Ich war wütend. Das hat nichts mit Ihnen persönlich zu

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