Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mission Herodes - Die vier Reiche (German Edition)

Mission Herodes - Die vier Reiche (German Edition)

Titel: Mission Herodes - Die vier Reiche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick R.Ullrich
Vom Netzwerk:
Baumgeistes vernehmen.
    Das hatte ich ganz vergessen. Ich denke, die guten Leutchen sind dir auf die Schliche gekommen.
    Gut, dass du es erwähnst. Ich hätte es sonst nicht bemerkt. Dein Talent, Dinge auszusprechen, die auf der Hand liegen, ist ebenso bemerkenswert wie nutzlos.
    Versuche es doch mal mit der Wahrheit. Du bist nicht gerade ein begnadeter Lügner, weißt du. Und du brauchst Verbündete. Diese hier sind nicht die schlechtesten.
    Aufmerksam beobachtete Bero sein Gegenüber durch die Rauchschwaden, für deren Erneuerung er durch stetiges Paffen sorgte, aber Wenduul zog es einstweilen vor, zu schweigen. Er hatte mit etwas Ähnlichem gerechnet, und auch wenn der Feldwebel den Moment der Überrumpelung geschickt geplant hatte, so fand er in dem greisen Erzmagier einen Gegner von einem Format, dem er kaum gewachsen war. Abwarten, so Wenduuls Devise, war in solchen Situationen zunächst das Beste; und so ließ er den Feldwebel reden. Wer spricht, macht Fehler, irgendwann, unvermeidlich. Sich auf einen fragenden Blick beschränkend, sah er Bero ruhig an.
    »Ich habe Verständnis für deine Lüge, denn sie rettete dein Leben, und da du in deiner Verfassung keine Gefahr darstellst, unterhalten wir uns auch so gemütlich«, begann Bero.
    Hat der eine Ahnung. Immerhin – er hat keinen schlimmen Zeh. Möglicherweise überlebt er, stänkerte Wargrim.
    Nicht lustig! , erwiderte Wenduul.
    Vielleicht hat mein Humor ja gelitten. Ich musste nämlich die letzten, ätzte Wagrim , dreißig Jahre in einem Eckschrank verbringen.
    Ich weiß, ich weiß, unterbrach ihn Wenduul , ich bin mir nicht sicher, ob ich ihnen ihre Hilfe danke, indem ich sie mit meiner Bürde belaste.
    Du und Rücksicht? Du bist alt, krank, hast keine Ahnung, wo das Mädchen ist, und fürchtest aus Angst vor Entdeckung, deine Kräfte zu nutzen. Hoffentlich hat die Gegenseite auch nur so was wie dich entsandt, denn sollten die nur einen Hauch fähiger sein, können wir auch ebenso gut gleich wieder nach Thule aufbrechen!
    Du sprichst von ihnen. Woher willst du wissen, dass es mehrere sind?
    Wer, außer dir, würde versuchen, diese Aufgabe allein zu lösen? Entweder weihst du diese Tattwingers ein, oder du bringst sie um. Es gibt keine wirklichen anderen Möglichkeiten und käme es nicht von mir, würdest du das auch zugeben.
    Bei Araas, hast du einen Mitteilungsbedarf! Ja, du hast recht. Magst du jetzt bitte ruhig sein? Ich will hören, was der Feldwebel zu sagen hat.
    Während dieses für die Tattwingers unhörbaren Disputs, hatte Wenduul Bero nicht aus den Augen gelassen und nickte ihm nun aufmunternd zu. Neue Rauchwolken gesellten sich eifrig zu den sich verflüchtigenden, dann fuhr der Feldwebel fort: »Seit du in der Stadt bist, passieren merkwürdige Dinge. Schlimme Dinge! Dass du selbst nicht daran beteiligt warst, liegt auf der Hand. Trotzdem ist die zeitliche Nähe auffällig. Ich frage dich also: Wer bist du wirklich und was suchst du in Bacholder?« Bei den letzten Worten hatte sich Bero vorgeneigt, stützte sich mit beiden Händen an der Tischkante ab und sah Wenduul herausfordernd an.
    Na, jetzt bin ich gespannt.
    Aber Wenduul hatte Zeit zum Nachdenken gehabt und er war es leid, sich zu verstellen. Sein eigensinniger Stab hatte in der Tat recht, jedoch würde er diese Leute in große Gefahr bringen und er selbst war davon wahrscheinlich nicht die geringste, denn wenn er zwischen dem Mädchen und den Tattwingers zu entscheiden gezwungen sein sollte, würde er keinen Augenblick zögern. So rückte er sich etwas bequemer auf seinem Stuhl zurecht, quittierte einen schmerzhaften Stich in seiner Brust mit einer Grimasse und versuchte dann, ein vertrauenerweckendes Gesicht zu machen. »Bevor ich dir antworte, Bero, sag mir, was verleitet dich zu deinen Annahmen?«
    Der nahm, ohne Wenduul aus den Augen zu lassen, die Pfeife aus dem Mund, machte damit seiner Schwester Zeichen, die daraufhin die Küche verließ, und holte Luft. »Erstens: Du bist kein Soldat! Nie gewesen! Auch Malwina hat das erkannt. Du sprichst nicht wie ein Soldat, sondern eher wie ein Gelehrter. Du hast nicht die kleinste Narbe am Körper und in deinem Gepäck ist noch nicht einmal ein Dolch, keine Waffe, nichts! Zweitens: Mein Vater hat dich nicht erkannt und er schwört Stein und Bein, dass er jeden seiner ehemaligen Kameraden wiedererkennen würde. Er ist alt, gebrechlich und sieht nicht mehr gut, doch ich glaube ihm.«
    An dieser Stelle unterbrach ihn Wenduul, »Und drittens

Weitere Kostenlose Bücher