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Mission Munroe. Die Sekte

Mission Munroe. Die Sekte

Titel: Mission Munroe. Die Sekte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taylor Stevens
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sah irgendwie merkwürdig
aus, und sämtliche Knochen seines Körpers schienen gebrochen oder verschoben zu sein, als wäre er vom Dach gefallen – oder von einem Auto angefahren worden. »Keine Sorge, Miles wird uns jedes Wort glauben«, sagte Logan. »Er hat so was schon selbst miterlebt, aus nächster Nähe.«
    Logan erhob sich, drehte sich zu Gideon um und wollte seine Erklärung gerade fortsetzen, da bemerkte er Gideons Gesichtsausdruck. Wortlos wandte er sich der nächsten Leiche zu.
    Gideon sollte das, was er sah, zunächst einmal in Ruhe verarbeiten. Das Blutbad an sich war nicht der Grund, das wusste Logan. Gideon hatte sehr viel Schlimmeres gesehen und am eigenen Leib erfahren. Aber in dieser Halle lagen sieben Tote, und Munroe war weit und breit nicht zu sehen. Gideon würde erst langsam begreifen, dass diejenige, die für all das verantwortlich war, die Frau war, mit der er erst vor wenigen Tagen Streit gesucht hatte.
    Die Erkenntnis, welchem Schicksal er entgangen war, kam zwar spät, aber besser spät als nie. »Was meinst du, was ist hier passiert?«, sagte Gideon schließlich.
    Logan zuckte mit den Schultern. »Bei so viel Brutalität nehme ich mal an, dass jemand sie angefasst hat. Du weißt schon, sexuell.« Er ging zum nächsten Opfer, kniete sich hin und suchte nach dem Puls wie bei den Ersten beiden. Die Leichen waren noch nicht kalt. »Sie versucht eigentlich immer, Blutvergießen zu vermeiden«, fuhr er fort. »Vor allem in einem solchen Ausmaß wie hier. Aber es gibt ein paar Dinge, bei denen sie komplett austickt, und dabei kommt dann so etwas heraus. Wenn sie zum Beispiel jemand zum Sex zwingen will, dann ist er ziemlich schnell ein toter Mann.«
    »Alle?«, fragte Gideon.
    »Weiß ich nicht«, erwiderte Logan. Er hielt inne, drehte sich langsam im Kreis und deutete dann auf einen Mann in einer Blutlache, der vor einer Wand voller Einschusslöcher lag. »Der da«, sagte er und ging auf ihn zu. »Sieht so aus, als wäre er an seinen Stichwunden verblutet. Zu den anderen kann ich nichts sagen, aber bei dem da deutet alles auf Michael hin. Wer immer er gewesen ist, er hat sie verdammt wütend gemacht. Ich würde wetten, dass er der Boss war.«
    Logan deutete auf die durchlöcherte Wand. »Sie haben auf etwas oder jemanden geschossen, aber nicht auf den Kerl da.« Er fuhr mit dem Handrücken über die Wand und untersuchte anschließend seine Fingerspitzen. »Keine Blutspuren«, sagte er. Dann nahm er den Fußboden hinter der Blutlache in Augenschein. »Ich glaube nicht, dass sie ihr Ziel getroffen haben«, sagte er. »Ich finde, wir sollten jetzt den Portier aus dem Auto holen, damit er die Typen hier identifiziert.«
    »Was ist mit Michael?«, fragte Gideon.
    »Sie ist nicht da, und diese sieben Typen sind nicht alle mit dem einen Geländewagen gekommen, der da draußen parkt. Sie müssen ein zweites Auto gehabt haben, und das ist weg. Also ist sie entweder irgendwo anders gestorben, oder es waren noch mehr Leute da, und die haben sie irgendwo anders hingebracht. Aber wenn der Kerl da drüben der Boss ist, vermute ich, dass sie schon wieder unterwegs ist. Falls ich recht habe, wird sie so schnell wie möglich zu Miles fahren. Und genau das sollten wir wahrscheinlich auch tun.«
    Logan unterbrach sich, ließ den Blick über die Szenerie auf dem Hallenfußboden schweifen und stand auf. Wenn der Chef einer Mafia-Familie spurlos verschwand, wurde früher oder später nach ihm gesucht. »Ich sehe noch mal
im hinteren Teil nach, nur um sicherzugehen, dass Michael nicht da ist«, sagte er. »Du holst den Portier aus dem Auto. Ich will wissen, wer diese Typen sind, und dann nichts wie weg hier, bevor die Verstärkung kommt und wir die ganze Sauerei büßen müssen.«
     
    Es war immer noch früh, der Verkehr hielt sich in Grenzen, und Munroe fuhr so langsam wie möglich durch die Straßen von Buenos Aires, versuchte, möglichst wenig Aufmerksamkeit zu erregen. Das war mit diesem Wagen gar nicht so einfach. Der Zusammenprall mit der Hallenwand hatte eine große Beule hinterlassen, der Kühlergrill war mit Blutspritzern übersät, und die hintere, kugelsichere Seitenscheibe hatte mehrere Schüsse abbekommen und bestand nur noch aus einem Spinnennetz aus zahlreichen Rissen. Noch ein paar Kilometer, dann konnte sie das Ding irgendwo abstellen.
    Den Geländewagen, der seitlich neben der Lagerhalle geparkt hatte, hatte sie erst gesehen, nachdem sie schon auf der Straße war. Rückblickend wäre es

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