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Mission Munroe. Die Sekte

Mission Munroe. Die Sekte

Titel: Mission Munroe. Die Sekte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taylor Stevens
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ihnen sagte, was sie wissen wollten. Was ihn jedoch letztlich überzeugt hatte, war nicht die Angst vor dem Schmerz gewesen, sondern ihre Zusicherung, dass sie ihn freilassen würden. Sie wollten nur ihre Freundin wiederhaben, mehr nicht. Wenn er sie zu ihr brachte, sobald sie zweifelsfrei wussten, wo sie war, würden sie ihn laufen lassen. Das war alles. Entweder das oder die Finger und dann die Zehen und dann alles, was nötig war, bis sie hatten, was sie wollten.
    Logan ließ das Taxi noch einmal hundert Meter weiterrollen, dann hielt er endgültig an und schaltete den Motor ab. Nun waren sie nicht mehr weit vom Eingang der Lagerhalle entfernt, saßen da, beobachteten und warteten.
    In der Umgebung war alles still. Nur wenige Fahrzeuge schlichen die Straße entlang. Nachdem eine halbe Stunde vergangen war, ohne dass sich etwas gerührt hätte, öffnete Logan seine Tür.
    »Wir vergeuden hier nur kostbare Zeit«, sagte er. »Entweder sie ist da drin oder nicht.«
    Gideon wandte sich nach hinten. »Wenn wir am Leben bleiben, bleibst du auch am Leben«, sagte er, und der Portier nickte. Sie wussten, dass er versuchen würde, sich zu befreien, solange sie weg waren – jeder halbwegs vernünftige
Mensch würde das tun –, aber es würde ihm nicht gelingen.
    Logan und Gideon holten die Maschinenpistolen aus dem Kofferraum. Sie waren zu groß, um sie unter den Jacken zu verstecken, und die Halle lag nicht direkt an der Straße, sodass sie immer noch gut hundert Meter zu Fuß zurücklegen mussten. Aber sie wussten, dass sie die überlegenen Waffen hatten, daher gingen sie das vergleichsweise geringe Risiko ein, damit gesehen zu werden.
    Gideon griff in die Tasche und warf Logan drei volle Magazine zu, dann stopfte er sich ebenfalls drei davon in seinen Hosenbund und die Taschen. Noch mehr davon, und das Gewicht hätte ihn zu sehr behindert.
    Der Portier schätzte, dass fünf bis zehn Männer bei Munroe waren, aber selbst wenn er mit seiner Einschätzung falschlag oder sie angelogen hatte … das Waffenarsenal, das sie dabeihatten, würde ausreichen, um es mit einer kleinen, gut ausgerüsteten Armee aufzunehmen.
    Gideon klappte den Kofferraum zu. Logan blieb kurz neben der Beifahrertür stehen, trat so lange gegen den Seitenspiegel, bis er abfiel, und nahm ihn mit. Schweigend setzten sie ihren Weg fort. Als sie den asphaltierten Bürgersteig verlassen hatten, hob Gideon ein paar lose Kieselsteine vom Boden auf. Logan brauchte nicht zu fragen, wofür. Er wusste es.
    Sie näherten sich von der abgelegenen Seite her, von dort, wo die Halle keine Fenster hatte. So konnten sie nicht gesehen werden. Gideon schlich zu dem parkenden Geländewagen, schob sich rückwärts daran entlang, linste ins Innere, stellte fest, dass er leer war, und bedeutete Logan weiterzugehen. Bis auf den leise knirschenden Schotter unter ihren Schuhsohlen war nichts zu hören.
    Logan ging an der vorderen Hallenmauer entlang bis zum Rand des geöffneten Tors. Dann nahm er den Spiegel und hielt ihn so, dass er wie durch ein primitives Periskop in die Halle sehen konnte. Es war keine Bewegung zu erkennen. Die riesige Halle war leer, vereinzelt lagen regungslose Haufen auf dem Fußboden. Leichen vielleicht. Aber es war schwer, überhaupt etwas zu erkennen.
    Er nickte Gideon zu. Der warf einen Kieselstein in die Halle. Aufprall und Echo waren deutlich zu hören. Der Stein hüpfte noch ein paarmal und blieb dann liegen.
    Immer noch war alles ruhig.
    Gideon warf einen weiteren Stein. Wieder lauschten sie.
    Keine Schüsse. Keine Schritte. Keine Stimmen. Nichts.
    Sie traten gemeinsam durch die Öffnung und pressten sich flach von innen an die Wand.
    Das Tageslicht, das zum Tor hereinfiel, reichte ungefähr dreißig Meter weit. Die Halle war zwar noch deutlich länger, aber die leblosen Körper waren gut zu erkennen.
    Insgesamt waren es sieben, alles Männer, weiträumig über den Hallenboden verteilt.
    Gideon stand regungslos da und starrte mit offenem Mund auf das Bild, das sich ihm bot. Er stellte sich in die Mitte und drehte sich langsam um die eigene Achse. »Hier sind wir doch richtig, oder nicht? Sie war hier, oder?«
    Sein Tonfall verriet das Ausmaß seines ungläubigen Staunens.
    Logan kniete sich neben die erste Leiche. »Ja«, sagte er. »Hier sind wir richtig.«
    »Ich finde, du solltest ein Foto machen«, sagte Gideon. »Das nimmt Miles uns sonst niemals ab.«
    Logan tastete nach einem Puls. Fand keinen, ganz wie erwartet. Der Schädel des Mannes

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