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Mission Munroe. Die Sekte

Mission Munroe. Die Sekte

Titel: Mission Munroe. Die Sekte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taylor Stevens
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Innentaschen und Hosenbünde.
    Jeder dieser Männer hatte eine zweite Waffe bei sich.
    Wenn sie schon untergehen musste, dann bestimmt nicht als Einzige. Munroe verharrte. Atmete ruhig. Schoss zweimal. Der Mann, der am dichtesten in ihrer Nähe stand, schrie auf. Fiel zu Boden. Verwundet, aber am Leben. Vorerst.
    Der Boss versuchte sich aufzurappeln. Sie schlug ihm den Ellbogen ins Gesicht und versetzte ihm noch einen Stoß gegen die verletzte Schulter. Er brüllte von Neuem los.
    Sie glitt über ihn hinweg, sodass sein Körper zum Schutzschild vor den Schüssen der anderen wurde, und presste ihm die Mündung ihrer Waffe an die Wirbelsäule. »Noch eine Bewegung, und du bist für den Rest deines Lebens gelähmt. Kapiert?«
    Er stöhnte.
    Die drei übrigen Männer hielten sich im Schatten, schoben sich langsam wieder nach vorn, suchten zwischen Tischbeinen und Stühlen und ihrem Boss nach einer freien Schussbahn. Die Tore der Lagerhalle waren immer noch geschlossen.
    Munroe brüllte in die Dunkelheit: »Noch eine Minute,
dann ist das Tor offen, oder einer von euch muss dran glauben.«
    Dieses Mal zogen sich die Männer komplett in die Dunkelheit zurück. Keiner wollte der Erste sein. Ein gelegentliches Rascheln, Scharren, Knistern verriet ihre Position. Sie waren in der Nähe, nur knapp außerhalb des sichtbaren Bereichs. Die Entfernung erschwerte es ihnen, exakt zu zielen und zu treffen, aber ein Glückstreffer oder ein Querschläger ließen sich nie ausschließen. Insbesondere solange die Scheinwerfer Munroe blendeten und sie zu einer leichten Beute machten.
    Sie rutschte ein Stück nach vorn. Zielte. Löschte die Lichter. Die Lagerhalle war mit einem Mal vollkommen schwarz. Auf ihrer Netzhaut glühten die Abbilder der kräftigen Scheinwerfer, aber obwohl sie jetzt faktisch nachtblind war, fühlte sie sich in der Dunkelheit zu Hause.
    Die Augen der anderen würden sich schneller an die Dunkelheit gewöhnen als ihre eigenen. Das würde sie mutig werden lassen. So mutig, dass sie es wagten, näher zu kriechen, um sie sehen zu können. Sie kam auf die Knie. Wartete. Lauschte. Dann stand sie gebückt auf, fischte die Autoschlüssel von der Werkbank und duckte sich wieder, um das bisschen Deckung, das die Tisch- und Stuhlbeine boten, zu nutzen.
    »Sie haben dich allein gelassen«, flüsterte sie dem Boss zu. Dann drückte sie ihm die Pistole an den Hinterkopf und sagte: »Steh auf.«
    Mühsam stemmte er sich auf Arme und Beine. Sein Atem ging langsam, flach. Er hatte viel Blut verloren und würde es nicht mehr lange machen. Sie musste unbedingt so schnell wie möglich das Auto erreichen, bevor er ihr gar nichts mehr nützen konnte.

Kapitel 34
    Logan hielt etliche hundert Meter vor der Lagerhalle an. Das Gebäude war beim besten Willen nicht zu übersehen. Sogar in diesem abgelegenen, spärlich bebauten Industriegebiet hob es sich von den anderen Gebäuden ab, allein dadurch, dass es mindestens fünf Meter höher war als der Rest. Aus der Entfernung machte die Halle, abgesehen von dem Geländewagen, der davor parkte, einen stillen und verlassenen Eindruck.
    Im Gegensatz zu den anderen Gebäuden links und rechts der Straße standen dort keine startbereiten Lastwagen, wuselten keine Arbeiter herum, gab es überhaupt keine Aktivität zu beobachten. Und obwohl Logan es nicht für möglich gehalten hätte, stand das breite Hallentor sperrangelweit offen.
    »Was hältst du davon?«, fragte er.
    Gideon schüttelte den Kopf. Er hatte offensichtlich auch keine Erklärung dafür. Er langte nach hinten auf die Rückbank und packte den Hotelangestellten am Kragen, zerrte ihn so weit nach oben, dass er über das Armaturenbrett hinwegsehen konnte. »Bist du sicher, dass wir hier richtig sind?«
    Der Mann, geknebelt und mit stark geschwollenem Gesicht, nickte, und Gideon sagte: »Siehst du das Tor? Steht das immer so offen?« Der Mann schüttelte den Kopf, und Gideon ließ ihn zurück auf die Rückbank fallen.
    Sie glaubten, dass er sie an die richtige Stelle geführt hatte, glaubten seinen Antworten. Nicht weil er ein vertrauenswürdiger Mensch war, sondern weil es zwei Stunden her war, dass sein persönliches Interesse deckungsgleich mit ihrem geworden war. Sie hatten ihn zur Stadt hinaus auf ein dunkles Feld gebracht, hatten ihn mit ausgebreiteten Armen und Beinen am Boden festgezurrt und ihm einen Pistolenlauf auf die Hand gedrückt. Dann hatten sie ihm gedroht, ihm einen Finger nach dem anderen abzuschießen, so lange, bis er

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