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Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)

Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)

Titel: Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taylor Stevens
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Ordnung, Mr Burbank«, sagte sie. »Ich rufe an, um Sie, wie vereinbart, auf den neuesten Stand zu bringen. Sie haben es bestimmt schon von Miles gehört, und auch wenn es kaum zu glauben ist, aber wir haben mit mehreren Augenzeugen gesprochen, die Ihre Tochter lebend auf dem Festland von Äquatorialguinea gesehen haben. Das letzte Mal ist höchstens sechs Monate her.«
    »Ja«, erwiderte er. »Das war eine verblüffende Neuigkeit, ist es immer noch. Die Nachricht von der Sterbeurkunde war niederschmetternd, aber in gewisser Hinsicht auch eine Erleichterung. Weil wir dadurch die Erinnerungen an sie endlich begraben konnten. Und dann wieder diese Hoffnung, dass sie womöglich doch noch am Leben ist, das kam mir vor wie ein grausamer Scherz. Seither sitze ich irgendwie in einer emotionalen Achterbahn.«
    »Ich kann Ihnen versichern, dass die Quellen zuverlässig sind«, sagte sie.
    »Wie sieht der nächste Schritt aus?«
    »Jetzt, wo Miles hier ist, müssen wir noch einige Einzelheiten klären. Ich schätze, es wird noch ungefähr eine Woche dauern, bis wir nach Río Muni zurückkehren können – das ist das Festland von Äquatorialguinea.«
    »Eine Woche? So lange?«
    »So ungefähr, ja.«
    »Danke, Michael«, sagte er. »Das sind wirklich wundervolle Neuigkeiten, auch wenn ich, um ganz ehrlich zu sein, fürchterliche Angst davor habe, einer falschen Hoffnung aufzusitzen. Bitte lassen Sie mich wissen, wie die Dinge sich entwickeln.«
    »Selbstverständlich.«
    Als das Telefonat beendet war, wandte Munroe sich an Bradford und dann an Beyard, der soeben ins Zimmer gekommen war. »Mit ein bisschen Glück haben wir gerade eine Woche Zeit gewonnen.«

Kapitel 19

    Abzweigung nach Ebebiyín, Kamerun
    Die Straße war trocken, und der feine Saharastaub, den der Harmattan von Norden hereinwehte, hing wie ein Schleier in der Luft, bewölkte den Himmel, ließ den Blick verschwimmen und schuf am Horizont eine Andeutung von Orange, das unwillkürlich Assoziationen an Smog und Luftverschmutzung weckte. Munroe warf einen Blick in den Rückspiegel, sah Beyards Wagen und konzentrierte sich wieder auf die vor ihr liegende Schlaglochpiste. Dann hielt sie an und schaltete den Allradantrieb ein.
    Sie steuerte den Wagen durch ein tiefes Loch, wo früher einmal die Straße gewesen war. Das fehlende Stück war vermutlich bei einem der letzten Regengüsse weggespült worden. Bradford starrte mit verschränkten Armen zum Beifahrerfenster hinaus. Schon seit Douala verharrte er praktisch regungslos und stumm in dieser Haltung, und wenn es unter den gegebenen Umständen irgendwie möglich gewesen wäre, ihr den Rücken zuzukehren, dann hätte er das getan. Er hatte auch allen Grund, schlecht gelaunt zu sein. Schließlich behandelte sie ihn seit seiner Rückkehr nach Kamerun wie ein Stück Dreck. Irgendwann, das war klar, musste sie sich wieder mit ihm versöhnen, aber jetzt war es dafür noch zu früh.
    Sie hatten Douala vor Sonnenaufgang verlassen, waren erst nach Osten gefahren, nach Yaoundé, um sich dann nach Süden zu wenden. Je näher sie der Grenze kamen, desto schlechter wurden die Straßen. Die Einreise nach Äquatorialguinea von Kamerun aus ließ sich im besten Fall als unbequem bezeichnen. An der Küste bildete der Fluss Ntem die Grenze zwischen den beiden Ländern. Etwas weiter im Osten wurde der Strom dann von dichtem Urwald abgelöst. Die einheimische Bevölkerung kannte die Pfade, die durch den Dschungel führten, ohne dass jemand genau sagen konnte, wo das eine Land endete und das andere begann. Auf einer Strecke von zweihundert Kilometern gab es nur einen einzigen für Fahrzeuge geeigneten Grenzübergang, und sie fuhren jetzt direkt darauf zu.
    Der Grenzposten bestand aus einem Tor, das die Straße versperrte, und einem kleinen Gebäude direkt daneben. Munroe wurde langsamer und hielt schließlich an. Weit und breit war kein Mensch zu sehen. Als eine Minute vergangen war und sich immer noch kein Grenzbeamter blicken ließ, schaltete sie den Motor aus und trat hinaus in die Nachmittagshitze.
    Das Gebäude besaß nur einen Raum, und der war leer. Nackte Holzwände, Betonfußboden und Löcher in der Wand, die als Fenster dienten. Außer ein paar Insekten, die an der Decke entlangsummten, war kein Laut zu hören. Munroe blieb kurz in der Tür stehen, dann drehte sie sich um und näherte sich der Barrikade aus Metall. Das Tor war mit drei Ketten an dicht beieinanderstehenden Pfosten festgemacht. Sie mussten also drei Beamte, jeweils

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