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Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)

Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)

Titel: Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taylor Stevens
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übernachtet hätten.
    Eine halbe Stunde nach Einbruch der Dunkelheit bogen sie auf einen schmalen Feldweg ein, der ein kleines Dorf mit der Hauptstraße nach Mongomo verband. Seit ihrer Abfahrt aus Ebebiyín vor einer Stunde hatten sie vierzig Kilometer zurückgelegt. Sie waren einem Busch-Taxi, ein paar verlassenen und ausgeschlachteten Autos sowie den zu erwartenden Straßensperren begegnet. Davon abgesehen fiel ihnen nichts auf, gab es nichts Ungewöhnliches, was darauf hingedeutet hätte, dass jemand von ihrer Anwesenheit wusste, und auch die relative Ruhe auf den Funkfrequenzen des einheimischen Militärs bestätigte, dass bis jetzt alles in Ordnung war.
    Noch bevor sie das Dorf erreicht hatten, bogen sie in den Busch ab. Dort, gut versteckt im Dunkel des Waldes, würden sie die Nacht verbringen. Munroe tastete nach dem Funkgerät und baute es auseinander, steckte die Einzelteile in eine Leinentasche, schwang sich die Tasche über die Schulter und öffnete die Tür. Bradford fragte: »Wo wollen Sie denn hin?«
    Sie nickte nach hinten. »Anderes Auto«, erwiderte sie, und fügte, obwohl sie wusste, dass es überflüssig war, hinzu: »Lassen Sie das Licht aus und Türen und Fenster geschlossen, es sei denn, Sie wollen von den Moskitos aufgefressen werden. Schalten Sie die Klimaanlage nicht ein – das Geräusch würde auffallen. Ich bin im Morgengrauen wieder da.« Noch bevor er etwas erwidern konnte, hatte sie die Tür zugeknallt. Sie wusste, dass er sie dafür umso mehr hasste.
    Munroe glitt auf die Rückbank des zweiten Wagens. Francisco saß auf dem Fahrersitz, hatte sich zurückgelehnt und die Hände im Nacken verschränkt. Als sie die Tür zugemacht hatte, stellte er seine Lehne gerade und kletterte zwischen den beiden Vordersitzen zu ihr nach hinten. Dabei stieß er mit dem Fuß gegen die Tasche. »Was hast du denn mitgebracht?«
    »Alles, womit man funken kann.«
    Er rutschte neben sie und zog sie so auf seinen Schoß, dass sie ihm gegenüber saß. »Du traust ihm immer noch nicht?«
    »Nicht so, dass ich die Sachen über Nacht dalassen würde.«
    Er hatte die Hände bereits unter ihr Hemd geschoben. Sie zog ihm die Uniform aus und dann, wie zwei Teenager bei einem verbotenen Rendezvous, ließen sie den Hormonen freien Lauf. Sie vergaßen jede Hitze und alle Unbequemlichkeit und sorgten dafür, dass es im Inneren des Fahrzeugs genauso feucht und schwül wurde wie draußen.
    Erst weit nach Mitternacht kehrten sie auf die Vordersitze zurück und klappten sie nach hinten, um zu versuchen, noch ein paar Stunden zu schlafen. Die Außenspiegel des anderen Fahrzeugs reflektierten das spärliche Mondlicht, das durch die Decke des Regenwaldes fiel, und Francisco deutete mit einem Kopfnicken in die Richtung. »Du hättest die Funkausrüstung nicht mitbringen müssen«, flüsterte er. »Du weißt doch, dass er dir nichts antun will.«
    Munroe starrte zum Beifahrerfenster hinaus.
    »Ich kriege doch mit, wie er dich anschaut, wenn du ihm den Rücken zudrehst«, fuhr Francisco fort. Dann wandte er sich ihr zu. »Du bist eine sehr präzise Beobachterin, Essa. Du musst doch wissen, dass ihm dein Leben genauso wichtig ist wie mir.«
    »Ich hätte eigentlich gedacht, dass dich das eher nervös macht, und jetzt nimmst du ihn sogar in Schutz.«
    Er strich ihr über die Wange. »Es macht mich nervös. Ich will ihn nicht in deiner Nähe haben, ich will dich ganz für mich allein.« Er seufzte. »Aber du bist nicht mein Eigentum, und darum habe ich darauf keinen Einfluss.« Er blickte wieder nach vorne. »Ich sage ja bloß, dass ich weiß, wie er leidet, und dass es keinen Grund gibt, absichtlich grausam zu ihm zu sein.«
    Sie schloss die Augen. Es steckte so viel mehr dahinter. Solange die ganze Angelegenheit noch eine Gleichung mit so vielen Unbekannten war, ließ sich nicht einschätzen, bis zu welchem Punkt sie Bradford vertrauen konnten. Und je größer seine Unsicherheit war, desto berechenbarer wurde er für sie. Munroe legte die Füße auf das Armaturenbrett und holte tief Luft. »Ich will nicht über ihn reden«, sagte sie. Sie wollte überhaupt nicht reden, denn auch wenn es so nicht geplant gewesen war, standen sie kurz davor, Geschichte zu wiederholen: Drei Ausländer, zwei Männer und eine Frau, würden nach Mongomo fahren, und ganz egal, was sie dort vorfanden, die sprichwörtliche Scheiße würde ihnen um die Ohren fliegen.
    Obwohl niemand es freiwillig zugeben wollte, war ihnen allen klar, dass der Rückzug ein

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