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Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)

Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)

Titel: Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taylor Stevens
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Geld ganz zu schweigen, anvertraut, und ich bin quasi seine Versicherung. Ich weiß natürlich, dass Sie absolut in der Lage sind, auf sich selbst aufzupassen, aber das war Richards Idee, nicht meine. Wenn ich an Ihrer Stelle wäre, ich würde mich auch nicht mit dabeihaben wollen, also lassen Sie Ihre schlechte Laune bitte nicht an mir aus, und machen Sie mir meine Aufgabe nicht schwerer, als sie ist. Sie tun, was Sie tun müssen, und ich komme Ihnen dabei nicht in die Quere und behalte meine Meinungen und Ansichten für mich. Aber ich muss jederzeit, und zwar rund um die Uhr, wissen, wo Sie sind, mit wem Sie reden, wen Sie bestechen und wofür. Wenn Sie Ihren Teil der Abmachung einhalten, halte ich auch meinen ein. Einverstanden?«
    »Glücklich bin ich damit nicht gerade, aber ich kann damit leben.«
    »Gut.« Er nickte. »Richard hat mir so gut wie nichts über das weitere Vorgehen verraten. Wie lautet der Plan?«
    »Wir fangen in Kamerun an. Morgen früh fliegen wir nach Douala. Ich sage Ihnen rechtzeitig Bescheid, wenn sich etwas Neues ergibt, aber zunächst einmal sollten Sie vor unserer Abreise noch acht vollständige Sätze mit Passbildern machen lassen. Die brauche ich, und zwar bevor wir in das Flugzeug steigen.«
    Das Gespräch war zwischendurch mehrfach von aufmerksamen Kellnern unterbrochen worden, und während des Hauptgangs ließen sie die Arbeit ruhen. Stattdessen plauderten sie ein wenig über dies und das, sprachen über die Parallelen zwischen ihrer und seiner Tätigkeit und plauderten noch ein bisschen mehr. Als sie beim Kaffee angelangt waren, griff Munroe nach der Aktenmappe neben ihrem Stuhl und zog Burbanks Dossier mit ihrer Lebensgeschichte heraus. Sie schob es über den Tisch. »Das kennen Sie wahrscheinlich schon«, sagte sie. »Aber falls nicht, dann ist es nur gerecht, dass Sie es bekommen – ich habe auch Ihres.«
    Bradford stellte seine Tasse ab, nahm die Akte kurz in die Hand und gab sie ihr zurück. »Ich bin derjenige, der diese Akte zusammengestellt hat, Michael«, sagte er. »Ich brauche sie nicht.«
    Munroe ließ sich gegen die Stuhllehne sinken und hüllte sich in Schweigen. Bradford sagte nichts, kein Wort der Erklärung oder der Rechtfertigung, er saß einfach nur da und erwiderte freundlich ihren Blick. Das war ungewöhnlich. Die meisten Menschen fangen an zu reden, wenn das Schweigen peinlich wird, sagen einfach irgendetwas, um die unangenehme Stille zu durchbrechen.
    »Wenn Sie tatsächlich für das da verantwortlich sind«, sagte Munroe schließlich und deutete auf die Mappe, »dann, muss ich sagen, haben Sie eine Menge wichtiger Informationen weggelassen.«
    »Ja, das stimmt.« Seine Stimme war weich und sanft. Er beugte sich nach vorne und legte die Unterarme auf den Tisch. »Manches war schlicht und einfach nicht zu erfahren, und der Rest war aus meiner Sicht nicht relevant.«
    Munroe blieb stumm, aber als er den Köder des Schweigens wieder nicht schlucken wollte, beugte sie sich dicht vor sein Gesicht und sagte flüsternd und mit einem zynischen Unterton: »Interessant, dass Sie psychiatrische Gutachten so viel weniger relevant finden als Knochenbrüche.«
    »Wenn sie stimmen würden, dann hätte ich sie mit in den Bericht aufgenommen«, sagte er. »Aber wir wissen doch beide, dass diese Gutachten Unfug sind.«
    »Dann sind Sie also nicht bloß Söldner, sondern auch noch Psychologe? Das ist ja sehr beeindruckend.«
    Er lächelte und lehnte sich zurück. »Liege ich etwa falsch?«
    »Ich weiß nicht. Sie sind der Experte.« Sie ließ sich ebenfalls an die Stuhllehne sinken. »Also?« Sie erwiderte sein Lächeln und fuhr nach einer winzigen Unterbrechung fort. »Wie lautet Ihre Theorie? Woher kommen die Narben? Offensichtlich halten Sie mich ja nicht für eine potenzielle Selbstmörderin oder für einen Menschen, der sich selbst Schnittverletzungen zufügt.«
    »Und wenn, spielt das eine Rolle?«, fragte er zurück.
    »Ehrlich gesagt, ja, vielen Dank der Nachfrage, das spielt sogar eine große Rolle. Es zeigt mir nämlich, welche Gegenreaktion ich von Ihnen zu erwarten habe, wenn wir unter Druck geraten.«
    »Wenn das so ist: nein«, lautete seine Antwort. »Das glaube ich tatsächlich nicht. Es steht im krassen Widerspruch zu allem, was ich über Sie weiß. Wenn Sie Ihrem Leben tatsächlich ein Ende setzen wollten, dann würden Sie ohne Fallschirm die Angel Falls hinunterspringen.«
    Langsam saugte Munroe den Atem bis tief in ihre Lungen, dann hob sie die rechte Hand

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