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Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)

Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)

Titel: Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taylor Stevens
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vor sieben Jahren, in einer Bikerkneipe, die nicht viel mehr war als ein Rattenloch. Vorurteile waren in Gewalt umgeschlagen, und sie hatte Partei für den Unterlegenen ergriffen und sich ins Getümmel geworfen. Danach hatten sie sich unter einem geschwärzten Himmel lachend an den Straßenrand gesetzt und sich bekannt gemacht, zwei vom Unheil gebeutelte Seelenverwandte.
    Munroe ging langsam den Flur entlang, vorbei an einer Reihe gerahmter Fotos in Postergröße, und blieb vor jedem einen Augenblick lang stehen. Die meisten zeigten Motorräder im Renneinsatz, Schnappschüsse von Logan bei der Arbeit.
    Er war dreiunddreißig, hatte staubblonde Haare, grüne Augen und ein unschuldiges Lächeln, das ihn eher wie Mitte zwanzig aussehen ließ. Im Lauf der Jahre hatte dieses kindlich unschuldige Erscheinungsbild eine ganze Reihe Liebhaber angelockt, aber alle hatten irgendwann die düstere und verhärtete Seele entdeckt, die sich hinter dieser Fassade verbarg.
    Logan war seit seinem fünfzehnten Lebensjahr auf sich alleine gestellt, hatte zunächst versucht, sich mit gelegentlichen Auto- und Motorradreparaturen in einer Werkstatt, die dem besten Freund seines Vaters gehört hatte, über Wasser zu halten. Alles, was er besaß, hatte er sich Stück für Stück und Tag für Tag mühsam erarbeitet, und Munroe hatte im Lauf der neun Jahre, seit sie zum ersten Mal ihren Fuß auf amerikanischen Boden gesetzt hatte, niemanden kennengelernt, der ihrem Bild von Vollkommenheit mehr entsprach als er.
    Als sie vor dem letzten Poster angekommen war, stellte Logan sich neben sie und reichte ihr einen dampfenden Kaffeebecher. Sie bedankte sich mit einem Nicken, und so blieben sie eine Weile behaglich schweigend stehen. »Zwei Jahre sind eine lange Zeit«, sagte er schließlich. »Du hast eine Menge nachzuholen, Michael.« Er wandte sich der Hintertür zu. »Bist du so weit?«
    Sie rührte sich nicht von der Stelle. Dann sagte sie mit schuldbewusstem Unterton: »Könnte sein, dass ich einen Auftrag annehme.«
    Er stutzte.
    »Darum bin ich zurückgekommen.«
    Logan musterte sie. »Wundert mich, dass du überhaupt darüber nachdenkst. Ich dachte, Kate soll alle Anfragen ablehnen.«
    Munroe nickte.
    »Du weißt ja, was ich davon halte«, sagte er. Falls er sauer auf sie war, dann verbarg er es gut. »Wenn du annimmst, hast du jedenfalls meine volle Unterstützung.«
    Lächelnd griff sie nach seiner Hand und ließ das Medaillon hineingleiten. »Es war genau das Richtige«, sagte sie. »Danke.«
    Er nickte und erwiderte mit schiefem Grinsen: »Ich tue es zu den anderen.« Dann legte er ihr den Arm um die Schulter. »Na komm, gehen wir.«
    Sie verließen den Trakt durch die Hintertür, die in die Lagerhalle und die Werkstatt führte. Vor einem Stapel mit Plastikkisten blieben sie stehen. Munroe zog einen Rucksack und ein paar persönliche Dinge daraus hervor, während Logan eine Rampe herunterließ und die Ducati aus der Box holte.
    Es war ein schnittiges Motorrad, ganz in Schwarz, von edler Schönheit, und Munroe lächelte, während sie die Finger über die maßgefertigte Rennverkleidung gleiten ließ. »Ich habe gut auf sie aufgepasst«, sagte Logan. »Letzte Woche bin ich sie noch mal gefahren, bloß um sicherzugehen, dass alles perfekt funktioniert.«
    Falls es möglich war, eine Maschine zu lieben, dann liebte Munroe diese hier. Sie verkörperte Macht. Das Leben, zerteilt in winzige Sekundenbruchteile, kalkuliertes Risiko. Nur wenige Dinge schafften es, ihr einen solchen Adrenalinschub zu verpassen wie die Pferdestärken zwischen ihren Schenkeln. Sie waren für sie zu einer Art Medizin geworden, zu einem Betäubungsmittel, süßer als Drogen oder Alkohol, aber genauso süchtig machend und ebenso zerstörerisch.
    Vor drei Jahren hatte sie den Vorgänger dieses Motorrades zu Schrott gefahren. Sie hatte mit zahlreichen Knochenbrüchen und einer Kopfverletzung mehrere Monate im Krankenhaus gelegen. Am Tag ihrer Entlassung war sie mit dem Taxi direkt zum Händler gefahren und hatte sich eine neue Maschine geholt.
    Munroe setzte sich auf das Motorrad, seufzte und drehte den Zündschlüssel. Sie spürte das Adrenalin und lächelte. Das war ihr Zuhause: der rasende Tanz auf der Rasierklinge des selbst gewählten Schreckens, das messerscharfe Gleichgewicht zwischen Sterblichkeit und Wahrscheinlichkeit.
    Die Aufträge waren ihre Gnadenfristen. Wenn sie sich im Ausland aufhielt – auch wenn sie bereit war, alles zu tun, was zur Erledigung ihrer

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