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Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)

Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)

Titel: Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taylor Stevens
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sagte liebenswürdig: »Trinken wir noch etwas.«
    Der Mercedes blieb am Straßenrand stehen. Die Zielperson machte die hintere Tür auf und stieß Munroe auf die Rückbank, noch bevor der Chauffeur aussteigen konnte. Rasch kletterte er hinterher und knallte die Tür wieder zu, gab dem Chauffeur den Befehl loszufahren und deutete unwirsch auf die Minibar. »Bedien dich«, sagte er.
    Mit kokettem Lächeln wandte sie sich ihm zu, sah ihn an ohne ihn wahrzunehmen. Es war das Lächeln des Todes und der Vernichtung, Ausdruck des blutrünstigen Feuers, welches in ihren Adern loderte. Sie musste sich anstrengen, um bei Verstand zu bleiben. Konzentration. Sie unterdrückte ihr Verlangen, griff mit einer Hand nach der Flasche Jack Daniels, mit der anderen nach ihrem Handtäschchen und sagte: »Trink mit mir.«
    Er registrierte ihren Gleichmut, registrierte das Versprechen auf Sex, das unausgesprochen in der Luft lag, und entspannte sich, nahm ihr das Glas aus der Hand. Sie tauchte ihre Finger hinein und drückte sie ihm auf den Mund, wiederholte diese Geste spielerisch, immer wieder, bis das Glas leer und das Rohypnol in seinem Körper war. Danach musste sie ihn nur noch so lange abwehren, bis das Schlafmittel seine Wirkung entfaltete. Sie sagte dem Chauffeur, er solle den Mann nach Hause bringen, und stieg ungehindert aus.
    Kurz vor Anbruch der Dämmerung stand sie in der kühlen Luft und atmete ein paarmal kräftig durch, um den Kopf wieder frei zu bekommen. Ohne auf die Zeit zu achten ging sie los, nahm nur den langsam heller werdenden Himmel wahr und schließlich den morgendlichen Gebetsruf von den Minaretten überall in der Stadt.
    Als sie das Einzimmerapartment erreichte, das während der vergangenen neun Monate ihr Zuhause gewesen war, war es bereits taghell.
    Die Fensterläden waren geschlossen, darum schaltete sie das Licht ein. Von der Decke hing eine nackte, schwache Glühbirne herab. Sie beschien einen Raum, dessen Fußboden mit zahllosen Bücher- und Aktenstapeln sowie Computern mit diversen Kabeln und Peripheriegeräten übersät war. Das alles beanspruchte deutlich mehr Platz als der Schreibtisch und das Schlafsofa. Andere Möbel gab es nicht.
    Sie nahm die Halskette mit dem Medaillon ab und hielt inne, war für einen kurzen Augenblick durch die blinkende, rote Lampe am Fußende des Sofas abgelenkt. Dann umschloss sie das Medaillon mit den Händen, öffnete es mit einer kurzen Drehung und nahm eine digitale Speicherkarte heraus. Sie setzte sich an den Computer, schob die SD-Karte in den vorgesehenen Schlitz, lud die Daten auf ihre Festplatte und hörte den Anrufbeantworter ab.
    Die Stimme der Anruferin perlte wie Champagner: Kate Breeden in Hochform. »Hör mal, Schätzchen, ich weiß, du bist noch mit der Abwicklung beschäftigt und willst eigentlich erst mal keine weiteren Aufträge annehmen, aber ich habe eine ungewöhnliche Anfrage erhalten. Ruf mich an.«
    Sie setzte sich auf das Sofa, hörte die Nachricht ein zweites Mal ab, ließ den Kopf auf die Unterarme sinken und schloss die Augen. Die Erschöpfung nach den Anstrengungen des vergangenen Tages wog schwer, und sie lehnte sich zurück, warf einen Blick auf den Monitor und den Download-Status. Dann auf ihre Armbanduhr. In Dallas war es jetzt kurz nach zehn. Sie wartete noch einen Augenblick ab, setzte sich auf, machte sich gefasst auf das, was sie erwartete, griff zum Telefon und wählte.
    Die überschäumende Begeisterung in der Stimme am anderen Ende der Leitung entlockte ihr ein leises Lächeln, als sie sagte: »Hier ist Michael. Habe gerade deine Nachricht abgehört.«
    »Ich weiß, dass du eigentlich erst mal ein paar Monate Pause machen willst«, sagte Kate Breeden, »aber hier geht es um etwas Ungewöhnliches. Der Mandant ist Richard Burbank. Und er will nur eine: Vanessa Munroe. Er will dich, Michael.«
    Sie überlegte kurz. Der Name des Mannes kam ihr bekannt vor. »Houston? Öl?«
    »Genau der.«
    Munroe seufzte. »Okay. Fax mir die Unterlagen, ich seh sie mir an.«
    Nach einem kurzen, unbehaglichen Schweigen sagte Breeden: »Wärst du für hunderttausend Dollar vielleicht zu einem persönlichen Treffen bereit?«
    »In Ankara?«
    »Houston.«
    Munroe erwiderte gar nichts. Überließ sich einfach der Stille des Augenblicks.
    Breeden fuhr fort: »Es ist jetzt zwei Jahre her, Michael. Nimm es als gutes Omen. Komm nach Hause.«
    »Ist es das wert?«
    »Du kannst jederzeit wieder zurückgehen.«
    Munroe nickte ins Leere, in das Unausweichliche, das

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