Mission Sphinx: Thriller
wir haben einige Beduinen-Familien vorübergehend umsiedeln müssen. Das bringt mich zu Ihrem arabischen Freund.«
Der General sah ihn ernst an. Seine Verärgerung war offensichtlich. »Was dort passiert ist, ist eine Katastrophe. So etwas darf einfach nicht passieren, Harry.«
Sie hatten die Rundfahrt beendet, und Helen parkte den Jeep wieder auf dem Besucherparkplatz vor dem Hotel. Weaver sah, daß die Ingenieure gerade mit der Rampe für den Rollstuhl fertig geworden waren und die fertige Rampe zur Seite rollten.
Clayton seufzte, als er aus dem Jeep stieg. »Es gibt da im übrigen noch eine sehr besorgniserregende neue Entwicklung.
Major Blake, ich glaube, das erklären Sie am besten.«
Der Major sah Weaver an. »Gestern nacht hat einer unserer Männer vom Geheimdienst in Stockholm eine wichtige Nachricht empfangen, die über einen schwedischen Zwischenkontakt von einer sehr hochgestellten deutschen Quelle kommt. Die Information besagt klar und deutlich, daß die Deutschen vorhaben, den Präsidenten der USA und den britischen Premierminister zu ermorden.«
Weaver runzelte besorgt die Stirn. »Wie?«
»Die Details sind leider sehr spärlich, aber die Deutschen scheinen zu wissen, daß beide Staatsmänner vor dem 22. dieses Monats in Kairo ankommen werden, und sie haben offenbar einen Plan ausgearbeitet, um beide zu töten. Ein Team von Spezialisten wird in den nächsten achtundvierzig Stunden in Ägypten ankommen und das Unternehmen vorbereiten, so lautet die Nachricht. Unsere Kontaktperson hat die Nachricht gestern abend erhalten, das heißt also, bis spätestens morgen nacht sollten sie ankommen.« Blake machte eine Pause. »Mehr wissen wir leider nicht, Sir.«
Weaver war blaß geworden. »Ich verstehe.«
»Ich fürchte, das wirft ein ganz neues Licht auf die Angelegenheit«, sagte Clayton. »Es scheint, als ob Ihre Befürchtungen in bezug auf den Araber korrekt gewesen sind.
Wir haben zusätzliche Luftpatrouillen im Küstenbereich angeordnet, zusätzlich zur Kontrolle der Sperrzone. Es ist für die nächste Zeit ziemlich mieses Wetter über dem nördlichen Mittelmeer bis nach Sizilien angekündigt. Das ist natürlich ein erhebliches Hindernis für sie, aber wir können nicht vorsichtig genug sein. Die Deutschen sind verzweifelt und rücksichtslos genug, alles zu versuchen.«
»Und wir sollten sie nicht mit Samthandschuhen anfassen«, meldete sich Sanson zu Wort. »Stimmen Sie mir da zu, Weaver?«
Weaver antwortete nicht, und Clayton sagte: »Sie sehen aus, als läge Ihnen etwas auf der Seele. Spucken Sie’s aus.«
»Gar nichts, Sir.«
Clayton sagte zu den anderen: »Gentlemen, bitte entschuldigen Sie uns. Lassen Sie uns ein Stück gehen, Harry.«
Er ging mit Weaver in den nahegelegenen Garten. »Ich will nicht lange um den heißen Brei herumreden, Harry. Ich habe das Gefühl, daß es Probleme zwischen Sanson und Ihnen gibt.«
»Sir?«
»Er hat mir das mit Berger erzählt. Einen Gefangenen zu schlagen ist nicht so ganz Ihre Sache, das verstehe ich, aber es herrscht Krieg, Harry, und wir sind ihn alle schon ziemlich leid.
Sanson hat eine Menge Erfahrung. Von jetzt ab müssen Sie sich seinem Urteil unterwerfen. Er sitzt auf dem Fahrersitz.
Verstanden?«
»Jawohl, Sir.«
»Wenn die Deutschen irgend etwas vorhaben, dann wette ich, daß es sehr bald passieren wird. Gabar, oder wer auch immer er ist, muß irgendwie daran beteiligt sein, also erwarte ich von Ihnen und Sanson, daß Sie die Sache im Keim ersticken. Was immer Sie dafür brauchen, steht Ihnen zur Verfügung. Wenn es uns nicht gelingen sollte, das Flugzeug des deutschen Teams vom Himmel zu holen, dann will ich die Sache so schnell wie möglich hier erledigt und begraben sehen.«
»Ich verstehe, Sir.«
»Das hoffe ich, Harry. Der Präsident kommt in sechsunddreißig Stunden an. Ich möchte Fortschritte sehen.
Finden Sie Ihren arabischen Freund, und zwar schnell.«
25
Nazlet el Samman 20. November 16.20 Uhr Das Dorf Nazlet el Samman bestand aus nicht viel mehr als ein paar Lehmhütten und notdürftig zusammengezimmerten Geschäften entlang der staubigen Hauptstraße. Die Pyramiden standen wenige hundert Meter entfernt, und das Dorf existierte nur, weil die winzigen Geschäfte Andenken und billige Lederwaren an die Touristen verkauften.
Harvey Deacons Packard war von einer dicken Staubschicht bedeckt, als er das Dorf erreichte. Kaum daß er angehalten und aus dem Wagen gestiegen war, umringte ihn eine Bande zerlumpter, barfüßiger
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