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Mission Sphinx: Thriller

Mission Sphinx: Thriller

Titel: Mission Sphinx: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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noch eine Frage. Zweifellos werden die Alliierten eine Sperrzone im Luftraum über Kairo eingerichtet haben. Wie werden Sie verhindern können, auf dem Radarschirm entdeckt und abgeschossen zu werden?«
    Skorzeny lächelte zufrieden. »Das ist relativ einfach: Das Wüstengelände um die Stadt herum ist ziemlich flach. Sobald wir noch etwa fünfzig Kilometer vom Landeplatz entfernt sind, werden wir bis auf zweihundert Meter über Grund sinken. In so geringer Höhe wird man uns auf dem Radarschirm nicht entdecken können. Und selbst wenn der Feind unsere Flugzeuge sichtet, wird er die Kennzeichen der Alliierten sehen und sich nichts Böses dabei denken.«
    »Wie ich dir gesagt habe, Johann«, sagte Schellenberg mit einem zufriedenen Lächeln. »Es gibt stets Mittel und Wege.«
    »Da gibt es aber immer noch das andere Problem, über das wir bereits gesprochen haben«, fuhr Halder fort. »Und darauf brauche ich eine Antwort. Die Frage ist, wie bekommen wir die Fallschirmjäger sicher vom Landeplatz nach Gise? Was, wenn die Lastwagen aus irgendeinem Grund angehalten und durchsucht werden? Dann ist das Spiel aus.«
    »Wollen wir ihm eine Antwort darauf geben, Otto?«
    »Sehr gern, Herr General.«
    Skorzeny ging zur Tür, öffnete sie und bellte:
    »Untersturmführer Eberhard, wir brauchen Sie hier.«
    Halder war überrascht, als er einen blonden jungen Mann mit einem fast kindlichen Gesicht schneidig eintreten sah; er war höchstens Anfang Zwanzig. Er trug die Sommeruniform eines amerikanischen Marineoffiziers mit passender Kopfbedeckung und einen Colt, Kaliber.45, im Lederhalfter. Er salutierte zackig und blieb in Haltung vor ihnen stehen.
    »Sehr gut, Eberhard«, sagte Skorzeny. »Erzählen Sie uns ein wenig über Amerika.«
    »Ich habe zwölf Jahre in Philadelphia gelebt, Sir«, antwortete Eberhard in perfektem amerikanischem Englisch. »Meine Eltern sind dorthin ausgewandert, als ich noch ein Kind war. Mein Vater hat als Vorarbeiter in einer Werkzeugfabrik gearbeitet, bis er und meine Mutter sich ‘34 entschieden haben, nach Deutschland zurückzukehren.«
    »Öffnen Sie Ihre Uniformjacke, Eberhard«, befahl Skorzeny.
    »Jawohl, Sir.« Eberhard knöpfte die Jacke auf, und darunter kam das Hemd eines SS-Offiziers mit den silbernen Hakenkreuzen zum Vorschein.
    »Wieder zuknöpfen, Eberhard. Wegtreten!«
    Der Leutnant schloß die Jacke wieder, und als er das Zimmer verlassen hatte, grinste Skorzeny Halder an. »Eberhards Englisch ist perfekt, wie Sie gerade gehört haben, und ebenso sein amerikanischer Akzent. Ein typischer junger Amerikaner, würden Sie das nicht auch sagen, Halder?«
    »Mit Verlaub, Herr Sturmbannführer, ein verkleideter Mann unter hundert wird wohl kaum ausreichen, jemanden zu täuschen, wenn die Lastwagen wirklich angehalten und durchsucht werden, ganz gleich, wie gut sein Akzent ist.«
    »Ich glaube, du verstehst nicht ganz, Johann«, unterbrach Schellenberg. »Wenn es soweit ist und der Oberst nach Kairo fliegt, dann werden alle seine Männer amerikanische Marineuniformen über deutschen Hemden und Hosen tragen.«
    »Ich verstehe.« Halder rollte die Augen. »Wieder scheint es, als hättest du wirklich an alles gedacht.«
    »Die amerikanischen Uniformen werden es Skorzenys Männern sicherlich leichtmachen, in das Hotel hineinzukommen. Und mindestens ein Dutzend der Männer spricht Englisch mit akzeptablem amerikanischem Akzent.«
    Schellenberg wandte sich an Skorzeny. »Sind Ihre Männer bereit, Otto?«
    »Jawohl, Herr General. Wir erwarten mit Freude unseren Einsatz. Vielleicht würden Sie mir die Ehre erweisen, die Truppe zu inspizieren?«
    »Es wird mir eine Freude sein. Das muß aber noch ein wenig warten.«
    Wieder klopfte es an der Tür, und Schellenberg sagte:
    »Herein.«
    Der SS-Mann kam zurück. »Eine dringende Nachricht für Sie, Herr General.«
    Er gab ihm einen versiegelten Umschlag. Schellenberg riß ihn auf und nahm zwei Blätter heraus. Er überflog sie und schickte dann den Adjutanten fort.
    »Probleme?« fragte Halder.
    Schellenberg schüttelte den Kopf. »Ganz im Gegenteil. Die Kontaktperson ist bereit und erwartet euch wie vereinbart auf dem Flugplatz bei Abu Sammar. Und unser Mann in Kairo hat alles vorbereitet und rechnet mit eurer Ankunft.« Er lächelte Skorzeny triumphierend an, dann wandte er sich wieder Halder zu. »Nun, Johann, es sieht so aus, als wären alle Vorbereitungen getroffen. Ihr könnt euch nachher noch mal schlafen legen. Um ein Uhr nachts geht es dann los.

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