Mission Sphinx: Thriller
zurückzukehren und in Gise weiterzuarbeiten.«
»Und wie soll uns dieser Tunnel nützen?«
Schellenberg zuckte die Achseln. »Ich weiß nicht genau, ob er das kann. Du mußt ihn dir selbst ansehen und das entscheiden, aber es scheint mir eine interessante Möglichkeit zu sein, wenn alles andere nicht klappt. Es könnte Skorzenys Männern einen erheblichen Überraschungsvorteil verschaffen.«
»Weiß Skorzeny über den Tunnel Bescheid?«
»Natürlich. Das war nötig, damit er sich ein klares Bild machen konnte von dem, was ihn erwartet.« Schellenberg zog eine verknitterte Karte aus der Tasche und breitete sie auf dem Tisch aus. Darauf waren die Pyramiden von Gise und Umgebung eingezeichnet. »Die Karte gehörte dem Professor.
Der Eingang zum Tunnel liegt ungefähr hier, etwa zweihundert Meter von der Cheopspyramide entfernt. Er endet unter dem Grab eines Unbekannten, das der Professor noch unberührt vorgefunden hat. Er hat sich darauf gefreut, das Grab zu öffnen, und mit einem wichtigen Fund gerechnet. Aber dann ist der Krieg ausgebrochen, und er hat seine Arbeit dort nicht mehr vollenden können.«
»Du hast mir immer noch nicht gesagt, was das Ganze soll.«
»Laut Professor Stern war das Hotel Mena ursprünglich ein Jagdschloß. Mehrere tausend Jahre davor könnte es durchaus eine Siedlung von Steinmetzen und Handwerkern gewesen sein, die an den Pyramiden gearbeitet haben. Stern hielt es für möglich, daß einige dieser Arbeiter durch Zufall die unterirdische Höhle entdeckt haben. Und vielleicht sind sie gierig und wagemutig genug gewesen, ihr Leben zu riskieren, und haben sich von dort einen Weg in die Grabkammer des Pharaos gegraben, um die unermeßlichen Schätze an Gold und Juwelen zu stehlen. Vielleicht haben sie auch Grabräuber angeheuert, die das für sie erledigen sollten. Aber das ist natürlich alles ganz und gar irrelevant, wenn man nicht das Ganze umdrehen und den Gang als Zugang zum Gelände des Hotels benutzen könnte. Doch das kannst du nur beurteilen, wenn der Tunnel bereits geöffnet und wieder erforscht wird.
Besheeba hat in seinem letzten Bericht bestätigt, daß in Gise noch immer archäologische Grabungsarbeiten stattfinden, was bedeutet, daß du mit Hilfe deiner Tarnung das Gelände besichtigen könntest.«
Schellenberg sah Halder an. »Was ist los? Du siehst aus, als ob dich etwas beunruhigt.«
»Jetzt, wo du es erwähnst, fällt mir wieder ein, daß der Professor und seine Frau nachts oft verschwunden sind.«
Schellenberg grinste. »Na bitte. Du solltest doch mittlerweile wissen, daß man niemandem trauen kann. Aber du erzählst Fräulein Stern besser noch nichts davon, zumindest nicht, bevor ihr nicht in Kairo angekommen seid und du ihre Hilfe brauchst.
Also, was hältst du von all dem?«
Halder zuckte die Achseln. »Es könnte nützlich sein. Aber es hängt viel davon ab, wie schwer das Gelände bewacht ist und in welchem Zustand sich der Tunnel befindet.«
»Ein bißchen mehr Einsatz bitte, Johann. Ich habe dir schon gesagt, daß ihr auf gar keinen Fall versagen dürft. Wir brauchen ganz exakte Angaben, bevor wir Skorzenys Männer losschicken.
Präge dir diese Karte genau ein. Du kannst sie nämlich nicht mitnehmen, falls du durchsucht wirst, aber das Fräulein wird sich an die Einzelheiten noch erinnern, da darfst du sicher sein.«
Halder versuchte sich die Karte intensiv einzuprägen, als es an der Tür klopfte. Otto Skorzeny trat ein. Er trug einen Kommandostab unter dem einen Arm und hob den anderen Arm zum Gruß. »Herr General, Sie sind also auch sicher angekommen.«
»Ah, Otto. Das hier wird Sie interessieren.« Er gab ihm die Nachricht, die er vorhin erhalten hatte, und Skorzeny las sie.
»Also kommt jetzt alles auf uns an«, meinte Skorzeny, als er den Kopf hob. Ein schwaches Lächeln lag auf seinem Gesicht.
Offenbar war er darüber nicht traurig.
»Es sieht ganz so aus. Ich habe Halder gerade die Sache mit dem Tunnel erklärt.«
»Eine interessante Möglichkeit.« Skorzeny tippte mit dem Stab auf die Karte des Professors. »Wollen wir hoffen, daß es uns hilft.« Er sah Halder an und sagte fast drohend: »Sehen Sie zu, daß sie mich und meine Männer nicht enttäuschen. Wir begeben uns diesmal wirklich in die Höhle des Löwen. Es hängt enorm viel davon ab, ob Sie Ihre Aufgabe erfüllen. Sie haben zwei meiner besten Männer unter Ihrem Kommando - sie werden ihre Pflicht tun, was immer das auch sein wird. Also tun Sie die Ihre, Halder.«
»Ich habe da
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