Mission Sphinx: Thriller
belegten Broten und eine Kanne frisch aufgebrühter, echter Kaffee. Der Copilot und Falconi folgten den anderen, und der Italiener strahlte, als er den Kaffeeduft roch.
»Echter Kaffee. Das kann ich kaum glauben. Da haben Sie sich wirklich selbst übertroffen, Herr General. Ich hoffe nur, daß es sich hier nicht um so eine Art Henkersmahlzeit handelt?«
»Das wollen wir nicht hoffen, aber genießen Sie es, solange Sie können.«
Falconi goß sich eine Tasse ein und nahm einen Schluck.
»Mein Gott, ist das gut. Der Ersatz, den man in Berlin serviert, schmeckt grauenhaft«, sagte er zu Schellenberg. »Ich nehme an, wir haben nicht die Gelegenheit, uns die Ewige Stadt ein paar Stunden anzusehen?«
»Nein, absolut nicht. Sie alle dürfen das Gelände nicht verlassen.«
Falconi lächelte. »Schade. Da gibt es eine gewisse junge Dame, der ich zu gern einen Besuch abgestattet hätte.« Er nahm ein paar Brote und ging mit dem Copiloten zur Tür. »Lassen Sie mir und Remmer noch was von dem Kaffee übrig, bis wir zurückkommen. Wir sehen uns jetzt mal die letzten Wetterberichte an.«
Als Falconi und Remmer gegangen waren, kam ein junger SS-Mann herein und salutierte. »Ich habe eine Nachricht für Sie, Herr General.«
Schellenberg klemmte sich die Reitpeitsche unter den Arm, riß den Umschlag auf und las den Inhalt. Dann schickte er den jungen Mann fort. »Sie können gehen, es ist keine Antwort nötig. Aber sagen Sie doch Otto Skorzeny Bescheid, daß er ebenfalls kommen soll.«
»Ich glaube, er ist bereits auf dem Weg zu Ihnen, Herr General.«
»Ausgezeichnet.« Schellenberg nahm Halder beiseite und sagte zu den anderen: »Und nun genießen Sie bitte die Erfrischungen, ich muß etwas mit dem Major besprechen.«
Er führte Halder durch den Hangar zu einem weiteren Büro an der Rückseite des Gebäudes, von dem aus man das nahe gelegene, jetzt dunkle Meer sah. Er schloß die Tür und legte seine Aktentasche auf den Schreibtisch.
»Was gibt’s?« fragte Halder.
»Ich hatte gehofft, dir bessere Neuigkeiten mitteilen zu können, aber unsere U-Boote haben es noch immer nicht geschafft, Roosevelts Schiff abzufangen. Den letzten Meldungen zufolge hat es gestern abend die Meerenge von Gibraltar passiert, aber die Begleitschiffe sind so schwer bewaffnet, und sie ändern den Kurs so häufig, daß es unmöglich war, nahe genug heranzukommen, um einen Torpedo abzufeuern. Meiner Schätzung nach wird der Präsident Kairo innerhalb der nächsten achtundvierzig Stunden erreichen.«
»Also, das ist es dann. Wir fliegen.«
Schellenberg nickte. »Jetzt brauchen wir nur noch eine Meldung, die bestätigt, daß alles für die Landung vorbereitet ist.
Ich rechne in Kürze mit ihr.« Er öffnete seine Aktentasche. »Ich habe dir doch gesagt, daß es noch einen weiteren Grund gibt, warum Rachel Stern an diesem Einsatz teilnehmen soll. Es ist an der Zeit, daß du darüber Bescheid weißt. Es ist dir wahrscheinlich bekannt, daß die alten Ägypter eine Vorliebe für geheime Tunnel hatten, und das, so hat man mir gesagt, soll auch heute noch der Fall sein. Man sagt, daß es in Kairo ein ganzes Netz von geheimen Tunneln gibt.«
»Und was ist damit?«
»Als du 1939 in Ägypten warst, hat es eine recht interessante und wichtige Entdeckung auf dem Gelände der Pyramiden von Gise gegeben, nicht weit vom Hotel Mena. Man hat einen geheimen Gang gefunden, der zur Cheopspyramide führt. Es sieht so aus, als ob der größte Teil dieses Tunnels aus einer natürlichen, unterirdischen Höhle bestände, und den restlichen Abschnitt des Tunnels müssen Grabräuber aus der Antike gegraben haben.«
Halder runzelte die Stirn. »Ich habe noch nie etwas davon gehört.«
»Aus gutem Grund, wie ich dir gleich erklären werde. Du erinnerst dich noch an die Grabung in Sakkara?«
»Natürlich. Warum?«
»Professor Stern hat damals diesen Tunnel, von dem ich gesprochen habe, entdeckt. Seine Frau und seine Tochter haben mit ihm daran gearbeitet. Aber es war ein Familiengeheimnis.«
Halder schien vollkommen überrascht. »Woher weißt du das alles?«
»Ich habe dir doch gesagt, Johann, ich mache meine Hausaufgaben immer sehr gründlich. Man hat entsprechende Aufzeichnungen und Karten bei dem Professor gefunden, als man ihn aufgegriffen hat. Die ganze Wahrheit ist dann beim Verhör durch die Gestapo ans Licht gekommen.«
»Und du bist sicher, daß Rachel davon weiß?«
»Absolut. Der Professor hat außerdem vorgehabt, nach dem Krieg nach Ägypten
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