Mission Sphinx: Thriller
brechen auf.«
Plötzlich ertönten zwei Schüsse in der Dakota. Halder wurde bleich und drehte sich zum Wrack um. Er wußte instinktiv, was geschehen war. »Kleist - so eine verdammte Bestie!«
Als er die Tür des Flugzeuges erreicht hatte, kam Kleist gerade heraus. Aus dem Revolver in seiner Hand stieg noch der Rauch auf. Halder sah die zusammengesackten Leichen der beiden jungen Offiziere. Kleist hatte beide in den Kopf geschossen. Wütend packte Halder ihn am Revers und brüllte ihn an: »Sie gefühlloses Schwein - Sie haben sie kaltblütig ermordet!«
»Wenn Sie das nicht fertigbringen, muß ich das eben erledigen«, sagte Kleist ohne Reue. »Wir sind im Krieg, Halder«
Halder schlug ihm hart ins Gesicht. Kleist flog gegen das Wrack, und der Revolver fiel ihm aus der Hand. Er taumelte, und aus seiner Nase lief Blut. Seine Augen starrten Halder haßerfüllt an: »Sie sind ein toter Mann, Halder!«
Kleist kam blitzschnell auf ihn zu. Er hatte die Arme ausgebreitet wie ein wütender Bär. Sein Gewicht warf Halder um. Kleist stürzte sich auf ihn und schlug ihm brutal mit der Faust ins Gesicht. Halder wehrte sich und konnte unter ihm wegrollen, aber als er versuchte, seine Pistole zu ziehen, stürzte sich Kleist erneut auf ihn. Doch diesmal war Halder vorbereitet.
Sein Fuß schnellte hoch und traf Kleist zwischen den Beinen.
Kleist brüllte auf vor Schmerz, taumelte zurück und hielt sich den Unterleib. Halder sprang auf und bearbeitete Kleist mit den Fäusten. Die Schläge warfen den benommenen SS-Mann halb herum, und Halders Arm legte sich um seine Kehle, aber Kleist wehrte sich verzweifelt. Eine Hand packte Halders Haare und riß ihm fast die Kopfhaut ab. Halder drückte fester zu. »Das reicht, Kleist, sonst breche ich Ihnen das Genick, verdammt!«
Kleist brachte es noch fertig, heiser zu schreien: »Dorn, den Revolver!«
Dorn zögerte einen Augenblick, dann lief er los, um Kleists Revolver zu holen, aber Rachel stellte ihm ein Bein, und er fiel hin. Sie hob den Revolver auf. Als Dorn aufstand, zielte sie auf sein Gesicht.
»Du Miststück!« Dorn kam näher.
»Noch einen Schritt, und ich bringe Sie um.«
Dorn blieb sofort stehen. Der Ausdruck in ihren Augen sagte ihm, daß sie es ernst meinte. Rachel zielte weiter auf ihn und sagte zu Kleist: »Wenn Sie nicht wollen, daß Ihr Kamerad hier stirbt, dann tun Sie, was Halder sagt.«
Kleist sah aus, als wüßte er, wann er geschlagen war, und er tat wie geheißen. Halder stieß ihn fort und zog seinen Revolver.
Dorn sagte verlegen: »Herr Major, ich -«
»Sie dämlicher Narr, ich könnte Sie wegen
Befehlsverweigerung erschießen.«
»Ein schwerer Fehler, Herr Major. Ich - ich habe nicht nachgedacht -«, stammelte Dorn.
»Halten Sie den Mund, und gehen Sie rüber zu Kleist.«
Dorn gehorchte, und Halder zielte auf beide. »Ich sollte das gleich hier erledigen. Und Sie Kleist, über Sie lohnt es nicht, auch nur ein Wort zu verlieren. Sie verdienen die Kugel in jedem Fall.«
Der bullige SS-Mann wischte sich das Blut von der Nase.
»Verstehen Sie doch, Halder. Wir hatten keine Wahl.« Dabei deutete er mit dem Kopf auf die Dakota hinter sich. »Wenn man sie lebend gefunden hätte, hätten sie uns sofort geschnappt. So haben wir wenigstens eine Chance.«
Es lag eine brutale Logik darin, Halder wußte es, aber er hatte nur Abscheu für diesen Mann übrig, der in seinen Augen nichts weiter war als ein brutaler Schlächter. »Nur daß wir jetzt auch noch den Mord an zwei britischen Offizieren zu verantworten haben. Da werden sich deren Kameraden doch um so mehr Mühe geben, uns zu finden. Sie Idiot haben uns nur in eine noch schwierigere Lage gebracht.«
Darauf hatte Kleist keine Antwort, und er stand mit trotzigem Gesichtsausdruck schweigend da.
»Sie vergessen außerdem, daß wir einen Auftrag haben, den wir ausführen müssen«, fuhr Halder fort. »Dies ist noch immer ein militärisches Manöver, und ich habe das Kommando, bis wir entweder tot oder in Gefangenschaft sind. Ist das klar? So etwas kommt nie wieder vor. Haben Sie mich verstanden?«
»Jawohl, Herr Major.«
»Und jetzt steigen Sie ein, beide. Und zwar vorn, damit ich ein Auge auf Sie haben kann.«
Die beiden SS-Männer stiegen in den Jeep. Halder ging zu Rachel und nahm ihr den Revolver aus der Hand. »So wie du ausgesehen hast, hättest du wohl wirklich Ernst gemacht.« Er sah ihr in die Augen. »Was der Krieg aus Menschen macht.
Glaubst du wirklich, du hättest abdrücken
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