Mission Sphinx: Thriller
Gepäckbänder.«
Die Offiziere zogen sich aus wie befohlen. Der Captain sah sie erstaunt und ängstlich an. »Sie sind Deutsche, nicht wahr?«
sagte er zu Halder. »Würden Sie mir sagen, was Sie vorhaben?«
»Fragen sind sinnlos, Captain. Bitte seien Sie still.«
Nachdem Kleist und Dorn die Männer gefesselt hatten, banden sie sie an der Wand der Kabine fest. »Was sollen wir mit den Uniformen tun?« fragte Kleist.
Halder sah sie an und prüfte die Größe. »Ich nehme die des Captains.« Dann warf er Dorn die Uniform und die Papiere des Lieutenants zu. »Ziehen Sie diese an. Vielleicht paßt sie.«
Dorn tat es, und die Uniform paßte einigermaßen. Der SS-Mann grinste den Lieutenant an, der bis auf seine Unterwäsche nackt war, und stieß ihm mit der Stiefelspitze in die Rippen.
»Na, sehe ich aus wie ein Engländer?«
Das Gesicht des Lieutenants war bleich, und er war starr vor Angst. »Lassen Sie ihn«, sagte Halder warnend zu Dorn.
»Ist schon gut, Henry. Sie werden uns nichts tun.« Der Captain sah Halder an auf der Suche nach einer Bestätigung.
»Nach den Regeln der Genfer Konvention -«
»Ich bin mit den Regeln sehr wohl vertraut, und Sie beide haben nichts zu befürchten. Obwohl wir Sie leider hier zurücklassen müssen.«
»Wir können verdursten, bis man uns findet.«
»Ich werde Ihnen beiden noch Wasser geben, bevor wir aufbrechen. Es tut mir leid, aber mehr können wir nicht tun. Ich bin jedoch sicher, daß eine Ihrer Patrouillen das Wrack schon bald finden wird.«
Halder forderte Kleist und Dorn auf, mit ihm nach draußen zu gehen. Dort sagte er zu Dorn: »Sehen Sie nach, ob eine Karte im Jeep ist. Kleist, geben Sie unseren Freunden Wasser und ein paar Feldflaschen, falls sie es schaffen, sich selbst zu befreien.
Beeilen Sie sich, damit wir hier wegkommen.«
»Sind Sie wahnsinnig? Sie wollen sie am Leben lassen?«
Kleist starrte ihn fassungslos an.
»Und was würden Sie vorschlagen?«
»Sie zu erschießen.«
»Vergessen Sie das, Kleist. Sie sind unschuldig.«
»Es sind Feinde, und Sie machen einen schweren Fehler. Sie werden ihren Kameraden eine genaue Beschreibung geben, wie wir aussehen. Lebendig besiegeln sie unser Todesurteil. Wenn sie tot sind, weiß der Feind gar nichts.«
»Ich werde niemanden kaltblütig ermorden. Und wir haben auch so schon Ärger genug. Und jetzt tun Sie, was ich Ihnen gesagt habe«, wies ihn Halder zurecht. »Geben Sie ihnen Wasser und kommen Sie hierher zurück, und zwar ein bißchen rasch, wenn ich bitten darf.«
Kleist wollte protestieren, und sein Gesicht lief rot an, aber er schien es sich plötzlich anders überlegt zu haben. Er lief zum Wrack und nahm die Wasserflaschen mit. Dorn kam zurück.
»Da ist keine Karte, Herr Major.«
»Verdammt.« Halder sah Rachel an. »Ein ganz schöner Mist, was? Aber es hat auch sein Gutes, denn jetzt haben wir ein Fahrzeug.«
Er zog Hemd und Hose aus und die Uniform des Captains an.
Zum Schluß nahm er noch den Gürtel mit der Waffe im Halfter und probierte die Stiefel an. »Ein bißchen eng, aber es wird schon gehen.«
»Du hast vielleicht eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Captain, aber bei genauerer Inspektion deiner Papiere kommst du nie damit durch«, bemerkte Rachel skeptisch.
»Das weiß ich wohl, aber darüber werde ich mir den Kopf zerbrechen, wenn es soweit ist.«
»Und was jetzt?« fragte Rachel besorgt.
Halder setzte sich die Kopfbedeckung schief auf und tippte zum Gruß daran. Dann sagte er mit britischem Akzent: »Das weiß der Himmel, my dear, aber wir werden unser Bestes tun.«
»Du bist verrückt. Wir kommen da niemals lebendig raus.«
»Oh, das würde ich nicht sagen. Man darf die Hoffnung nie aufgeben.«
Plötzlich stöhnte Falconi, und Dorn sagte: »Ich glaube, Sie sollten ihn sich mal ansehen, Herr Major.«
Halder kniete neben dem Italiener nieder. Falconis Haut hatte jetzt eine ungesunde, graue Farbe, und die Verbände waren voller dunkler Blutflecken. Halder öffnete den Gürtel um Falconis Bein, um ihn danach noch fester zuzuziehen.
»Es geht ihm wirklich mies. Die Hitze wird in einer Stunde unerträglich sein, und dann wird es ihm noch schlechter gehen.
Ohne vernünftige medizinische Versorgung verblutet er. Es ist wahrscheinlich eine gute Idee, es mit dem Flugplatz zu versuchen, falls unsere Kontaktperson sich entschieden hat zu warten. Wenn sie da ist, kennt sie wahrscheinlich einen zuverlässigen Arzt, der ihm helfen kann.« Er wandte sich an Dorn: »Sagen Sie Kleist, wir
Weitere Kostenlose Bücher