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Mission Sphinx: Thriller

Mission Sphinx: Thriller

Titel: Mission Sphinx: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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und heißes Wasser und Handtücher, schnell.«
    35
    Abu Sammar 9.05 Uhr
    Das Zimmer im Seti war armselig. Außer einem uralten Metallbett mit schmutzigen Laken gab es kein Mobiliar, und die Wände waren ganz gelb und fleckig vom Tabakrauch. Sie legten Falconi aufs Bett, und Halder begann sofort damit, ihm den Fliegeroverall aufzuschneiden. Dann nahm er die blutgetränkten Verbände ab. Die Wunde am Bein war weit schlimmer, als er zuerst geglaubt hatte. Der Knochen ragte aus dem Fleisch heraus, und Falconi hatte bereits viel Blut verloren.
    Halder fühlte ihm den Puls, zog ein Augenlid hoch und sah die Pupille an. Er versetzte ihm ein paar leichte Schläge auf die Wangen, aber er reagierte nicht. Er sah Rachel an, die damit beschäftigt war, die Wunde zu säubern. »Es sieht nicht gut aus.
    Er ist jetzt völlig bewußtlos, und sein Puls ist sehr schwach.«
    »Können wir denn nichts tun?«
    Halder winkte Achmed herbei, der mit Kleist und Dorn am Fußende des Bettes stand. »Es muß doch irgend jemand im Dorf geben, der sich ein bißchen mit Medizin auskennt.«
    Achmed zuckte die Achseln. »Da ist so eine alte Hexe, die schon mal als Hebamme gerufen wird, und sie behauptet, Krankenschwester zu sein. Aber wenn Sie mich fragen, sie ist völlig nutzlos. Außerdem hat sie ein Mundwerk, das besser als jeder Sender funktioniert. Es wird nicht lange dauern, dann weiß das ganze Dorf, warum Sie hier sind.«
    »Wie lange würde es dauern, den Arzt zu holen?«
    »Mehrere Stunden, wenn er nicht fortgerufen worden ist.
    Aber selbst dann könnten Sie ihn unmöglich hierherbringen. Das wäre viel zu gefährlich, und er würde wahrscheinlich die Militärbehörden verständigen wollen.«
    »Er hat recht«, unterbrach Kleist. »Unsere Chancen sind auch so schon gering genug. Warum sollen wir noch mehr riskieren?«
    »Dann gehen Sie zu der Frau und holen sie her«, sagte Halder zu Achmed. »Sagen Sie ihr, daß wir Fremde seien, die Sie um Hilfe gebeten hätten. Behaupten Sie, unser Freund hier hätte einen Autounfall gehabt. Spricht sie Englisch?«
    »Nein.«
    »Dann stellen Sie mich ihr als britischen Offizier vor. Mehr sagen Sie ihr nicht.«
    »Ich warne Sie, die alte Frau ist völlig nutzlos«, riet Achmed.
    »Da würde ich schon eher dem Metzger hier vertrauen.«
    »Wir können nicht wählerisch sein. Holen Sie sie, so schnell Sie können.«
    9.15 Uhr
    Die alte Frau hatte keinen einzigen Zahn mehr im Mund und war mindestens achtzig. Sie war von Kopf bis Fuß schwarz gekleidet, und obwohl sie schwer gebeugt mit einem Stock daherhumpelte, schien sie ein außerordentliches Selbstbewußtsein zu besitzen. Achmed und seine Frau halfen ihr die Treppe hinauf, und als sie oben angekommen war, sah sie alle argwöhnisch durch zusammengekniffene Augenlider an.
    »Sie heißt Wafa«, sagte Achmed auf englisch. »Ich habe ihr gesagt, was Sie vorgeschlagen haben. Sie sagt, sie wird tun, was sie kann.«
    Die Frau hatte eine uralte Arzttasche dabei, und über dem faltigen Gesicht, das die Farbe einer Walnuß hatte, lag ein dünner, schwarzer Schleier. Halder sah, daß ihre Fingernägel schmutzig waren. Sie ging zu Falconi, der auf dem Bett lag, rückte die Schüsseln mit Wasser zurecht und legte die Handtücher daneben. Als sie sich die Ärmel aufkrempelte und begann, sich in einer der Schüsseln die Hände zu waschen, rief sie Achmed und sagte etwas zu ihm in einem Dialekt, den Halder nicht verstand; es klang wie das Meckern einer Ziege.
    »Was hat sie gesagt?«
    »Sie kann nicht arbeiten, wenn ihr so viele Männer über die Schulter sehen. Sie will, daß nur die Frauen ihr helfen, die anderen sollen das Zimmer verlassen.«
    »Nein, ich bleibe«, sagte Halder auf arabisch.
    Die Hebamme zeigte mit einem dürren Finger auf die Tür und schimpfte, und diesmal verstand Halder sie. »Männer raus!
    Raus!«
    Achmed zuckte die Achseln und sagte auf englisch: »Sie ist eine tückische, alte Hexe. Ich würde mich mit ihr lieber nicht anlegen.«
    »Kannst du ihr helfen?« fragte Halder Rachel.
    »Ich werde tun, was ich kann.«
    »Ruf mich, wenn du Hilfe brauchst.«
    Halder winkte die anderen herbei, und sie verließen das Zimmer. Bevor er ging, fragte er die Frau noch auf arabisch:
    »Glauben Sie, daß Sie ihn retten können?«
    Die alte Frau blies sich wichtigtuerisch auf. »Wafa hat viele Kinder auf die Welt gebracht in diesem Dorf - sie weiß mindestens soviel wie jeder Arzt. Und jetzt gehen Sie - Ihr Freund ist in guten Händen.«
    Luftraum zwischen Kairo

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