Mission Sphinx: Thriller
Eine offizielle Razzia jedoch wäre zu peinlich für ihre Kunden gewesen und eine Katastrophe fürs Geschäft. Aber der letzte Kunde war nun schon lange durch die Hintertür gegangen, und sie hatte den Mädchen den Rest des Abends freigegeben.
Sie konnte nicht mehr länger darauf warten, daß das Paar von sich aus ging. Zitternd nahm sie den Hörer von der Gabel und wählte die Nummer des Hauptquartiers der Militärpolizei.
Eine männliche Stimme meldete sich. »Büro des Kommandeurs der Militärpolizei. Sergeant-Major Squires am Apparat.«
»Ich - ich möchte Ihnen etwas mitteilen, das Sie wohl interessieren könnte«, begann Gabrielle. Die alliierten Offiziere würden ihre Hilfe bestimmt schätzen, was gut für ihr Geschäft wäre.
»Mit wem spreche ich denn?«
Gabrielle nannte Namen und Adresse, erzählte dem Sergeant-Major von dem Paar und beschrieb die beiden. Am anderen Ende trat langes Schweigen ein, dann antwortete der Offizier, und Gabrielle hörte die Erregung in seiner Stimme. »Bitte nenne Sie mir noch einmal ihre Adresse.«
Gabrielle wiederholte sie und fragte dann nervös: »Wie lange dauert es, bis Ihre Männer hier sind?«
»Nicht länger als zehn Minuten. Aber begehen Sie jetzt keine Dummheit. Wenn es das Paar ist, das wir suchen, dann ist es bewaffnet und extrem gefährlich. Bleiben Sie in der Leitung«, sagte der Sergeant-Major beruhigend. »Ich werde warten, bis unsere Männer bei Ihnen angekommen sind.«
Der Pudel kläffte zu ihren Füßen, und Gabrielles Herz setzte einen Schlag aus vor Angst. »Donny - bitte.«
»Ist alles in Ordnung, Miss?« fragte die Stimme.
»Ja - danke.«
Zehn Minuten - das schien ihr eine halbe Ewigkeit. Und daß die zwei bewaffnet und extrem gefährlich sein sollten, gefiel ihr überhaupt nicht. Am besten wäre es, sie würde sich leise durch die Hintertür davonstehlen und den zuständigen Behörden den Rest überlassen. Das wollte sie dem Sergeant-Major gerade mitteilen, als sie ein leises Klicken hörte. Sie drehte sich um, und sah, wie sich die Tür öffnete.
Das Paar stand dort. Der Mann hatte eine Pistole in der Hand.
»Sie sind ein unartiges Mädchen gewesen, Madame. Und jetzt legen Sie bitte den Hörer auf und tun Sie genau, was ich Ihnen sage.«
20.43 Uhr
Weavers Jeep fuhr mit hoher Geschwindigkeit durch die Straßen Alexandrias. Sein Ziel war das Bordell am Hafen.
Plötzlich knackte es im Funkgerät auf dem Rücksitz. Er drehte sich um und sah, daß der Funker sich die Kopfhörer aufgesetzt hatte und ins Mikrophon sprach. Einen Augenblick später war das Gespräch beendet. »Eine Nachricht für Sie, Sir. Es gab gerade einen Anruf im Büro des Kommandeurs. Eine Frau behauptet, daß sich das Paar, nachdem wir suchen, in ihrem Haus befindet.«
Weavers Herz setzte einen Schlag aus, als er dem Fahrer befahl, anzuhalten. »Wie lautet die Adresse?«
Der Funker warf Myers einen Blick zu und versuchte, ein Grinsen zu unterdrücken. »Es ist ein hochklassiges Bordell auf der Corniche, Sir, sehr beliebt bei unseren hohen Offizieren. Der Kommandant hat zwei Dutzend Männer hingeschickt. Sie sollten in wenigen Minuten dort sein. Aber es ist nur ein paar Straßen von hier, wir könnten vor ihnen dort sein.«
Weaver sagte besorgt: »Geben Sie weiter: Keine voreiligen Maßnahmen, bevor ich da bin. Ich will das Paar lebend.«
Während der Funker die Mitteilung weitergab, brüllte Weaver den Fahrer an. »Na los, Mann, worauf warten Sie?«
20.43 Uhr
Der Pudel kläffte noch immer, und Halder sagte zu Rachel:
»Bring den Hund erst einmal hinaus, und hol mir ein Handtuch und ein paar Bettlaken. Dann schalte im ganzen Erdgeschoß das Licht aus.«
Rachel hob das protestierende Tier auf und brachte es hinaus in den Flur. Halder sah Madame Pirou an. Die Frau schien starr vor Angst, aber sie war offensichtlich erleichtert, daß er sie nicht schon erschossen hatte.
»Was haben Sie der Militärpolizei gesagt?«
Sie wiederholte es, und Halder fragte. »Wer ist sonst noch im Haus?«
»Niemand. Alle anderen sind fort. Ich - ich dachte mir schon, daß es Ärger geben könnte.«
»Sehr umsichtig von Ihnen. Hätten Sie wohl zufällig ein Auto?«
Die Frau antwortete nicht. Halder zielte mit der Pistole auf ihre Stirn und sagte freundlich: »Madame, es geht gegen meine Natur, eine Dame zu bedrohen, aber glauben Sie mir, ich meine es ernst.«
»Ich - ich habe einen Citroen.«
»Wo?«
»In einer Garage hinter dem Haus.«
»Kommt man aus der Garage auf die Straße,
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