Mission Sphinx: Thriller
daß eine Frau dabei sei, aber ich hätte nicht erwartet, daß sie so hübsch ist. Ich freue mich, Sie kennenzulernen.« Er zeigte auf die Villa. »Aber wenn Sie jetzt vielleicht erst einmal ins Haus gehen und sich ein wenig umsehen möchten? Ich habe etwas mit dem Major zu besprechen.«
Rachel ging durch die offene Flügeltür ins Haus und ließ Halder mit Deacon und Hassan allein. Als Deacon sich wieder umdrehte, waren die Sorgenfalten auf seiner Stirn wieder da.
»Eine schreckliche Katastrophe, daß Ihr Flugzeug abgestürzt ist.
Das wird uns nicht gerade helfen.«
»Woher wissen Sie davon?«
Deacon seufzte. »Das ist eine lange Geschichte, die ich Ihnen später einmal erzählen werde. Bislang weiß Schellenberg nicht, daß Sie sicher in Kairo angekommen sind, aber er wird es heute nacht erfahren, wenn ich meinen Bericht sende.« Deacon warf einen kurzen Seitenblick auf Hassan. »Wie ich höre, gab es letzte Nacht eine kleine Meinungsverschiedenheit zwischen Ihnen?«
»Er hat sich nicht an meine Anweisungen gehalten.«
»Sie hätten mich den Amerikaner töten lassen sollen«, sagte Hassan bitter. »Er wird uns nur Ärger machen. Sie sind ein Narr, wenn Sie das nicht begreifen.«
Halder starrte ihn an. »Und Sie sollten nicht vergessen, wer die Leitung dieses Unternehmens hat.«
»Gentlemen«, unterbrach Deacon beschwichtigend und sagte zu Hassan: »Geh hinein und kümmere dich um die Frau, und dann tust du, was ich dir gesagt habe.«
Als er gegangen war, zündete sich Halder eine Zigarette an.
»Hat Ihr Freund eigentlich einen Namen?«
Deacon zog sich eine Zigarre aus der Brusttasche, zündete sie an und warf das Streichholz in den Fluß. »Hassan. Er sagt, Sie kennen diesen amerikanischen Nachrichtenoffizier Weaver bereits?«
»Wir kannten uns schon vor dem Krieg.« Halder erklärte die Situation kurz, woraufhin Deacon die Stirn wieder runzelte.
»Ich verstehe. Eine nicht gerade willkommene Überraschung.
Aber Sie müssen Hassan verstehen. Er ist eigensinnig und arrogant, und er vergißt nie, wenn ihn jemand schlecht behandelt hat. Aber davon abgesehen ist er sein Gewicht in Gold wert.
Versuchen Sie, mit ihm auszukommen. Er hat uns wirklich sehr geholfen«, warb Deacon freundlich um Verständnis.
»Von jetzt an wird er sich daran gewöhnen müssen, meine Befehle zu befolgen - also würde ich vorschlagen, daß Sie dafür sorgen, daß das auch geschieht. Wir sind ohnehin in einer schwierigen Lage, da werde ich keinerlei Ungehorsam dulden.«
Deacons Tonfall wurde eisig: »Sie können soviel über Ungehorsam reden, wie Sie wollen, Herr Major, aber Hassan hat recht - Sie hätten den Nachrichtenoffizier töten sollen, als Sie die Gelegenheit hatten. Es war wirklich unerhört dumm, ihn am Leben zu lassen. Er kann uns viel Ärger bereiten.«
Halder ignorierte die Zurechtweisung. »Da gibt es etwas, was mir viel mehr Sorgen macht als das. Er weiß ganz genau, was wir vorhaben.«
Deacon starrte ihn fassungslos an. »Aber - wie?«
Halder zuckte die Achseln. »Vielleicht hat er nur geraten, aber vielleicht steckt auch mehr dahinter. Doch es ist unwahrscheinlich, daß er auch über Sie Bescheid weiß, sonst hätte Ihnen der Nachrichtendienst schon vor langer Zeit einen Besuch abgestattet.«
»Aber es verspricht nichts Gutes, daß sie unsere Attentatspläne kennen.«
»So sehe ich es auch. Tatsache ist, daß man uns ein miserables Blatt ausgeteilt hat, aber wir haben keine Wahl, als das Spiel mitzuspielen. Es wird von jetzt an also noch schwieriger werden.«
»Wollen Sie immer noch weitermachen?«
Halder nickte. »Aber unser bisheriges Pech bringt Sie in größere Gefahr. «
Ein Ausdruck von Resignation lag plötzlich auf Deacons Gesicht. »Risiko ist etwas, was ich schon vor langer Zeit freiwillig akzeptiert habe, Herr Major.«
Halder warf einen Blick auf den Landesteg. »Kann man dem Mann mit dem Boot vertrauen?«
»Absolut.«
Plötzlich zeichneten sich Anstrengung und Müdigkeit auf Halders Gesicht ab. »Seit der Bruchlandung ist es ziemlich rundgegangen für uns. Ein Bad und etwas Gutes zu essen wären durchaus willkommen.«
»Das ist alles schon organisiert. Ich bringe Sie zu Ihren Zimmern, und Sie können sich erst einmal ein wenig erfrischen.
Danach müssen wir uns aber unterhalten. Es gibt noch andere Schwierigkeiten, über die Sie Bescheid wissen müssen.«
»Sie meinen, noch mehr schlechte Neuigkeiten?«
Deacon seufzte. »Ich fürchte, da hat sich ein Problem im Zusammenhang mit Ihren
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