Mission Sphinx: Thriller
dem es keinen Deckenventilator gab. »Bist du sicher, daß es Deutsch war?«
»So hat es jedenfalls geklungen, Boß.«
Dorn bewegte sich wieder, und sein schmerzverzerrtes Gesicht war schweißgebadet. »Wasser.«
»Da, schon wieder. Ich glaube, das hat er eben schon einmal gesagt.«
»Ja, aber was, zum Donner, bedeutet es?« wollte Salter wissen.
»Ich habe ein paar Worte aufgeschnappt, als ich deutsche Kriegsgefangene in der Wüste bewacht habe. Es klingt, als wolle er Wasser.«
Salter runzelte die Stirn und deutete auf den Metalleimer.
»Hol einen Becher und gib ihm etwas. Dann frag ihn nach seinem Namen, und zwar auf Deutsch.«
Salter sah zu, wie der Mann Wasser in einen emaillierten Becher füllte und ihn Dorn anbot. Dieser war fast bewußtlos und konnte kaum einen Schluck nehmen.
»Was ist Ihre Name?«
Als Dorn nicht antwortete, packte Salter ihn beim Haar. »Frag ihn noch einmal.«
»Was ist Ihre Name? Ihre Name?«
Der junge Deutsche stöhnte, und seine Augen rollten. »Dorn.«
»Verdammt, was soll das nun wieder heißen?« fragte Salter.
»Ich glaube, er sagt, er heiße Dorn. Das ist ein Deutscher, Boß, keine Frage. Aber was tut er hier mit Deacon und seinen Freunden?«
Salter verzog das Gesicht vor lauter Verwirrung. »Frag ihn, wer seine Freunde sind, und was sie vorhaben. Frag ihn… «
»Moment mal, Boß. So gut ist mein Deutsch nun auch wieder nicht.«
Salter explodierte und brüllte wütend: »Dann sieh mal lieber zu, daß es besser wird, verdammt noch mal. Ich will wissen, womit wir es hier zu tun haben!«
»Aber ich kenne ja nur ein paar deutsche Wörter… «
In seiner Wut packte Salter den Eimer und schüttete den gesamten Inhalt über Dorn, der jetzt völlig durchnäßt war. Dann warf Salter den Eimer gegen die Wand. Er landete laut scheppernd auf dem Boden. Dorn war plötzlich bei Bewußtsein und schüttelte sich das Wasser aus den Haaren.
»Ach, sieh mal einer an«, grinste Salter. »Er ist zurück im Reich der Lebenden. Holt die Seile.« Während zwei Männer Dorns Hände packten und auf den Armlehnen festbanden, zog sich Salter einen Stuhl heran und packte Dorn wieder bei den Haaren. Die Augen des Deutschen weiteten sich vor Schreck, als er die schwere Zange sah, die Salter in der Hand hielt.
»Sieh sie dir gut an, Freundchen. Nicht gerade die netteste Art, ein Gespräch zu führen, aber du läßt mir leider keine Wahl.
Also fangen wir wieder von vorne an. Und zwar diesmal ganz gemütlich. Sag mir, was du weißt, dann hast du mein Wort, daß du als freier Mann hier herausgehen wirst. Aber wenn du es nicht sagst, dann wird es gleich sehr beschwerlich für dich werden, das verspreche ich dir.«
Kairo 0.05 Uhr
Weaver spürte, wie die Wut in ihm hochstieg, und das verstärkte nur noch seine Verzweiflung. Er saß auf dem Rücksitz eines Dienstwagens und war auf dem Weg nach Garden City zum Hauptquartier. Sergeant Morris saß neben ihm.
Es gab keine Möglichkeit, Rachel zu retten, wenn er nicht vor Sanson zum Flugplatz kam, und diese Qual war kaum zu ertragen. Doch selbst wenn er als erster dort wäre, was könnte er schon tun?«
Er sah aus dem Fenster. Der Wagen fuhr zu schnell, um herauszuspringen, aber als sie sich der Altstadt näherten, wurde der Fahrer in einer Kurve langsamer, und Weaver sah seine Chance gekommen. Er öffnete die Tür, aber Morris reagierte blitzschnell und hielt ihn fest. »Halten Sie an, sofort!« brüllte er den Fahrer an.
Mit quietschenden Reifen kam der Wagen zum Stehen, und Weaver wurde in den Sitz zurückgeworfen. Noch bevor er wußte, wie ihm geschah, hatte Morris einen Arm um seinen Hals geschlungen. »Das würde ich an Ihrer Stelle gar nicht erst versuchen. Dadurch bekommen wir beide nur noch mehr Ärger.«
Weaver versuchte, sich zu befreien, aber Morris zog Handschellen aus der Tasche und legte sie Weaver an.
»Beruhigen Sie sich doch, Sir, sonst verletzen Sie sich am Ende noch selbst.«
»Sie verstehen das nicht -
»Das kann man wohl sagen. Aber das tut nichts zur Sache.«
Als Morris die Handschellen prüfte, protestierte Weaver. »Um Himmels willen, glauben Sie wirklich, daß Sie die brauchen?«
»Tut mir leid, Sir. Aber ich habe meine Befehle.« Morris zog die Tür zu, der Wagen fuhr wieder weiter, und Weaver sank in tiefer Verzweiflung in seinem Sitz zusammen.
62
Berlin 0.15 Uhr
Als Schellenberg in Hitlers privates Büro im unterirdischen Bunker der Reichskanzlei gebracht wurde, wartete der Führer bereits auf ihn. Himmler war
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